Schönes Herbstwetter in der Region und beste Platzverhältnisse ließen die schwarz-gelbe Vorfreude auf das Auswärtsspiel in Osterode in schwindelerregende Höhen stiegen. Der Dämpfer erfolgte am späten Dienstagabend. Zunächst übermittelte der Gegner fairerweise die Sperrung der Rasenplätze im Jahnsportpark und anschließend knallte vor dem Abschlusstraining eine von Innenverteidiger Rob Hahne angerempelte Gartenkralle im Geräteraum auf den Kopf des Abteilungsleiters. Das Aufprallgeräusch klang seltsam hohl, aber Fußballer haben ja ohnehin nicht viel in der Birne.

Bericht von Daniel Vollbrecht (Bovender SV)

Die Aggressivität, mit der Rob 20 Stunden vor Anpfiff des Bezirksligaduells ein blutiges Zeichen setzte, wollten wir auch auf den Platz hinüberretten. Der bessere Filzteppich in Osterode präsentierte sich als eine recht sandige Angelegenheit, so dass Trainer Thomas Rusch bereits nach der Platzbesichtigung resümierte: „Das ist hier wie am Strand, bloß ohne Sonne, Meer und schöne Aussicht.“ Immerhin stimmte die Kulisse. Drei selbsternannte BSV-Ultras hatten sich aus dem schönen Oldenburger Land aufgemacht, um ihre Idole Torben Claassen, Julien Renno und Jonas Böhmann zu unterstützen. Der Friesoyther Fußballexport fand sich jedoch zu einem Drittel auf der Ersatzbank wieder, was Leidtragender Torben gefasst kommentierte: „Immerhin saufen wir heute Abend gemeinsam, dann lohnt sich der Tag doch noch.“

In der ersten Hälfte agierten wir auf dem ungewohnten Untergrund wie ein Basti Langner nach 5 Stunden an der Strandbar: Unberechenbar und mit Geschenken an viele neu gewonnene Freunde. Lediglich den Körperkontakt (Basti: „Ich bin nach einem gepflegten Bachwasser immer recht touchy unterwegs“) ließen wir vermissen, so dass Regionalliga-Stürmer Omar El Zein gleich doppelt unbedrängt einnetzen konnte und wir nach dem Seitenwechsel sogar das 0:3 hinnehmen mussten.

Nima Eslami zog ein ernüchterndes Zwischenfazit: „Zu diesem Tag würde noch passen, wenn Julien Renno in der 93. Minute das 1:3 schießt.“ Thomas Rusch reagierte, löste die Viererkette auf und beorderte einen zusätzlichen Angreifer ins Zentrum. Der Erfolg folgte auf dem Fuße. Robert Hahne aktivierte den tags zuvor angedeuteten Zerstörungsmodus und traf per Grätsche nach einer schnell ausgeführten Standardsituation. Dennis Falinski legte volley von der Strafraumgrenze nach und in einer furiosen Schlussphase markierte erneut Rob Hahne den Ausgleich, bevor der eingewechselte Hagen Bauermeister noch fast den Siegtreffer erzielt hätte. „Hagen, Hagen“, ertönte es auf den Rängen, doch mit dem rechten Fuß jagte der angehimmelte Träger widerstandsfähiger Erkältungsviren das Leder einen knappen Meter über den Kasten.

Nach Abpfiff überwog beim BSV nicht nur die Freude über den gewonnenen Punkt nach famoser Aufholjagd, sondern auch der Jubel ob einer nicht minder grandiosen Geflügelbratwurst, die der faire Gastgeber DoslukSpor Osterode in einer gusseisernen Weltpfanne seinem darbenden Publikum kredenzte. Die BSV-Ultras wurden vom Abteilungsleiter auf eine rostbraun gebratene Phosphatstange eingeladen und fotografierten umgehend die Verpackung der neuen kulinarischen Offenbarung ab. 3 Punkte für die Wurst und glücklicherweise auch einen für den BSV, der mit guter Stimmung in das Topspiel beim starken Aufsteiger aus Denkershausen geht.

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