Dem Landesliga-Aufsteiger SCW Göttingen ist es auch gegen den Tabellenzwölften und Mitaufsteiger SV GW Calberlah nicht gelungen, sich mit einem Sieg in einem direkten Duell mit einen Abstiegskandidaten deutlich vom Tabellenkeller abzusetzen. Wie schon gegen den Tabellen-Vierzehnten VfL Salder – ebenfalls gemeinsam mit dem Zimmermann-Team in die Landesliga aufgestiegen – reichte es am Ende der Partie nur zu einem Punktgewinn. Musste der SCW aber in der Vorwoche den unglücklichen Ausgleich in der Schlussphase hinnehmen, konnte er am Sonntag einen 2:4-Rückstand noch aufholen. Deshalb war der über viele Ausfälle klagende Trainer Marc Zimmermann denn auch über den einen Punkt am Ende noch froh. Der Trainer ließ sich gegenüber dem Schiedsrichter Cedric Lindner eine Viertelstunde vor Abpfiff zu Äußerungen hinreißen, die ihm einen Platzverweis einbrachten.

Mit großen Personalproblemen hat der SCW aktuell zu kämpfen. Drei seiner Spieler stünden nach Angaben von Trainer Marc Zimmermann wegen eines Auslandsstudiums nicht mehr zur Verfügung. Fabian Dybowski und Manuel Diehn seien verletzt, Daniel Obermann und Steffen Claaßen weilten derzeit im Urlaub. Ladushan Ravindran meldete sich kurzfristig krank, so dass neben Zimmermann nur zwei Ersatz-Torleute auf der Bank Platz nahmen. Entsprechend schwer war es für sein Team, in das Spiel zu finden. Die Mannschaft musste auf vielen Positionen umgestellt werden. Tom Fischer beispielsweise musste nach nur zwei Trainingseinheiten eine wichtige Position im Mittelfeld bekleiden. Das alles führte dazu, dass es Abstimmungsprobleme gab und noch nicht alles hundertprozentig passte. So konnte der Gegner besonders in der ersten Halbzeit schalten und walten, wie er wollte. „Das war nicht gut von uns gespielt.“, so der Trainer. Hätte Alexander Krüger mit seinen Glanzparaden nicht mehrmals so stark gehalten, wäre die Partie bereits nach 45 Minuten für den Gast aus Calberlah entschieden gewesen. „Zum Glück gehen wir da nur mit einem Tor Rückstand in die Halbzeit, obwohl wir fünf oder sechs Dinger hätten fangen müssen.“, verdeutlicht Zimmermann. Nach dem 0:1 durch Marc Plagge in der 6. Minute, konnte Tom Fischer drei Minuten später ausgleichen. Nach 22 Minuten schoss erneut Marc Plagge den Gast wieder in Führung. Weendes Torjäger Julian Kratzert konnte mit einem Traumtor aus 30 Metern den erneuten Ausgleich erzielen (39.). Doch noch vor der Pause schoss Björn Beith das 2:3 für Calberlah (40.).



Im zweiten Abschnitt, als das Team mit 2:4 schon fast aussichtslos zurücklag, hätte es plötzlich jenes Engagement gezeigt, das im Abstiegskampf nötig sei. Nachdem Philip Plagge das 2:4 erzielt hatte, konnten Mike Strauß per Kopf (71.) und Philipp Götz in der 87. Minute die Aufholjagd erfolgreich gestalten. Benedict Hartmann wäre in der Schlussminute fast noch der Siegtreffer für die Schwarz-Weißen geglückt, doch dem Stürmer versagten die Nerven, er lupfte den Ball über den Torwart, aber auch am Tor vorbei. „Wir sind insgesamt enttäuscht, hatten uns aus den beiden Heimspielen viel mehr erhofft. Aber wir haben nicht gut gespielt und müssen deshalb froh sein, dass wir noch zwei Punkte behalten dürfen.“, zeigt sich der Trainer hin- und hergerissen. „Unsere Stärke war es bisher, dass wir von der Bank noch einmal Schwung nach vorne gebracht haben und das Tempo deutlich forcieren konnten.“ Das war diesmal jedoch nicht möglich. Eine Viertelstunde vor Abpfiff der Begegnung ließ sich Zimmermann zu einigen Äußerungen gegenüber dem schwachen Schiedsrichter Cedric Lindner hinreißen, die ihm einen Platzverweis einbrachten. Die restliche Spielzeit beobachtete der Übungsleiter hinter dem Zaun, außerhalb der Sportanlage. „Das war nicht korrekt von mir. Ich habe den Schiedsrichter persönlich beleidigt, so etwas macht man nicht. Das ist mir das erste Mal passiert.“, übt der Trainer Selbstkritik. Dennoch gratulierte der Trainer seiner Mannschaft zu der gezeigten Moral. Mit nur elf Feldspielern einen 2:4-Rückstand fast noch in einen Sieg zu drehen, hätte ihm sehr gut gefallen.

Die Personalsituation wird am kommenden Wochenende noch schwieriger, verrät der Trainer. Maikel König muss eine Sperre für die fünfte Gelbe Karte absitzen, Sebastian Keuchel wird studienbedingt fehlen, Benedict Hartmann weilt im Urlaub. So muss der Trainer beim Tabellenachten TSC Vahdet Braunschweig erneut improvisieren. Vielleicht schweißt das das Team noch stärker zusammen.

Der Bericht entstand mit freundlicher Unterstützung durch Norbert Holekamp (Fotos und Liveticker)!

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