Nach zwei Spielen ohne Niederlage musste der Oberligist 1. SC Göttingen 05 am Sonnabend-Nachmittag den Platz des Maschpark-Stadions wieder als Verlierer verlassen. Gegen den Tabellendritten unterlag das Team von Trainer Martin Wagenknecht aufgrund der zweiten Halbzeit verdient, doch mit erhobenem Haupt mit 1:3 (0:1). Nur etwa 120 Zuschauer wollten die Partie des bereits als Absteiger feststehenden schwarz-gelben Teams beobachten, das vor allem im ersten Abschnitt eine engagierte und dem Favoriten gleichwertige Partie zeigte. „Das war die beste Halbzeit unter meiner Leitung!“, lobte der Trainer seine Jungs nach dem Spiel.

Wagenknecht hatte umgestellt. Christopher Schlieper spielte erstmals in dieser Saison als Außenverteidiger und er erfüllte seine Aufgabe sehr gut. Lukas Pampe sollte seine Fähigkeiten im offensiven Mittelfeld als hängende Spitze hinter Robert Jinadu Crespo einsetzen, was ebenfalls kein Fehlgriff war. Beide Teams begannen offensiv. Chancen auf beiden Seiten waren zu sehen. Bastian Schaffner verhinderte eine klare Chance, als der den durchbrechenden Crespo foult. Die Gelbe Karte für den Jeddeloher war zwangsläufig. In der 11. Minute setzte sich Lamine Diop, der diesmal über die linke Mittelfeld-Seite kam, geschickt auf der Grundlinie durch, seine Hereingabe verpasste Crespo knapp. In der 25. Minute die erste große Chance für den Gast durch Keven Oltmer, doch der mit mehreren Blessuren auflaufende Clemens Zöllner verhinderte einen Rückstand. Nur eine Minute später tauchte Oltmer erneut frei vor Zöllner auf, sein Ball ging aber am Tor vorbei. Dann war wieder 05 an der Reihe: Crespo, Diop und schließlich Kapitän Souleiman vergaben eine Dreifachchance. Es folgten mehrere Gelegenheiten auf beiden Seiten. Zu diesem Zeitpunkt war für niemanden ersichtlich, welche der beiden Mannschaften bereits abgestiegen ist und welche noch um den Regionalliga-Aufstieg spielt. 



Doch kurz vor der Pause zeigte sich dann doch der Unterschied: Nach einem Ballverlust, verursacht durch einen schwachen Pass von Crespo auf Paramarajah, konterte der Gast schnell. Key Riebau lupfte den Ball schließlich gekonnt über den herauslaufenden Zöllner zum 0:1 in das Göttinger Tor. Mit der glücklichen Führung der Gäste ging es in die Halbzeitpause. Lesen Sie weiter, was in Halbzeit zwei passierte!

Für den zweiten Abschnitt nahm Wagenknecht den Wechsel im Tor der Gastgeber vor. Seine Blessuren behinderten Zöllner zu stark – sein rechter Daumen scheint gebrochen. Für ihn kam Robin Windel in die Partie. Doch nach zehn Minuten, in denen die Heimmannschaft noch einmal mutig nach vorn spielte, musste der neue Keeper das 0:2 schlucken. Bei einem robust geführten Zweikampf mit Alex Ludwig gewann Dennis Matthiesen den Ball und schoss ihn scharf ins lange Eck. Das war der Genickschlag für die junge Göttinger Elf. Zwar wehrte sie sich nach wie vor nach Kräften, der Mut und der offensive Elan aber waren erloschen. Jetzt konnte sich Robin Windel auszeichnen. Mit guten Paraden hielt er seine Elf gegen nun deutlich überlegene Gäste im Spiel. Kurz vor dem Ende keimte noch einmal Hoffnung bei den wenigen, anwesenden 05-Anhängern auf: Nach einem Handspiel im Gäste-Strafraum entschied der gut leidende Schiedsrichter Großöhmchen auf Strafstoß. Lamine Diop ließ sich die Chance für seinen zwölften Saisontreffer zu Anschlusstreffer nicht nehmen. Gegen nun aufgerückte Göttinger gelang Ansgar Schnabel in der Schlussminute per Kopf mit dem 1:3 die endgültige Entscheidung. Enttäuschung wollte nach dem Schlusspfiff bei niemandem im weiten Rund aufkommen. Der Trainer lobte die Spielweise seines Teams, besonders im ersten Abschnitt. „Man darf nicht vergessen, dass wir gegen den Tabellendritten gespielt haben, dafür war das wirklich sehr gut.“, freute sich der scheidende Coach. Seiner Meinung nach war der „dumme Fehler“ zum 0:2 entscheidend dafür, dass sich gute 05er an diesem Tag nicht mit einer Überraschung belohnen durften.

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