Die Zahl „neun“ spielte am sechsten Spieltag einen größere Rolle für den TSV Holtensen. Nach dem die Verletztenliste länger als die der frei verfügbaren Spieler ist, musste die Aufstellung wieder kreativ werden. Mit 9 nominellen defensiv ausgebildeten Spielern ging der TSV in das Spiel. Auf der Bank als Spieler, Trainer Lohmann und der Langzeit – Teilzeit aktive Sören Büermann. 

Autor: Manuel Dölle, TSV Holtensen 10.10.2021.

Trotz der bisher starken Auftritte des TSV´s konnten sie die Verunsicherung der personellen Situation nicht gleich abschütteln. Die Gäste von der Fulda, südwestlich von Hann. Münden waren zu Beginn bissig, griffig und spielbestimmenden. Holtensen konnte größere Chancen der Gäste verteidigen aber der Druck war immens in den Anfangsminuten. Den Hausherren waren sich dessen durchaus bewusst dass das kein eigenes Offensivfeuerwerk werden kann. So sollten die gefährlichen Standards die rot weißen zum Sieg führen. Fast ging dies auch auf. Nach 22. Minuten hatte der mittlerweile torgefährlich Daloglu eine 100%ig auf dem Fuß . Nach Kopfballverlängerung von Jerzynski stand er 2m frei vor dem Tor und knallte den Ball unglücklich an die Latte. Da kam viel Pech zusammen. Auf der anderen Seite dann noch Pech oben drauf. Ein eher schwacher Freistoß aus 18m von Senel wurde von der Mauer noch leicht abgefälscht und ging dann durch die Hosenträger vom Aushilfs-Keeper Gross(40.). In Summe war das 1:0 verdient zu dem Zeitpunkt. Holtensen bemühte sich nach dem Rückstand direkt die Antwort zu finden, aber wirklich zwingendes und gefährliches für den souveränen Gäste-Keeper Trapp kam nicht bei raus. So ging die Pausenführung in Ordnung.

In der zweiten Halbzeit wurde das bis dato körperlich aggressive, aber an sich faire Spiel, turbulent. Bonaforth blieb über weite Strecken spielführend ohne wirklich zwingend zu werden. Holtensen bemühte sich zu Abschlüssen zu kommen. Den gefährlichsten konnte der quirlige Sas abfeuern, jedoch knapp am Lattenkreuz vorbei (50.). Kurz darauf dezimierten sich die Hausherren selbst. Nach dem Daloglu sich zu Unrecht behandelt fühlte ließ er seinem Frust freien Lauf. Der darauf sehr sensibel reagierende Schiedsrichter Schramm zückte sofort gelb-rot. (51.). Dennoch konnte Bonaforth kein Übergewicht mehr erzeugen. Die Holtenser spielten sich immer wieder durch die Gassen und provozierten Fouls gegen sich. So dezimierte sich auch Bonaforth um Kapitän Bonic in der 60. Minute nach Foul an Sas. Holtensen gewann weiter Oberwasser und war nur noch in eine Richtung unterwegs. Nach scharfer Hereingabe von Jerzynski kam Dölle Millimeter zu spät und konnte den Ball nicht über die Linie zum 1:1 drücken. Kurz darauf aber folgte aus dem Nichts das Debakel für den TSV. Zunächst konterte sich Bonaforth zum 2:0, schnell und gekonnt so das Aliaj nur noch einschieben musste (63.). Beim Nächsten Befreiungsschlag der Gäste musste Torwart Gross in den Zweikampf mit dem schnellen Alexander Dietrich außerhalb des 16ers. Zurecht ein Foul und Freistoß für die Gäste. Umstritten aus Sicht der Hausherren das man dafür einen Torwart vom Platz stellen muss wenn auch noch ein Verteidiger da war.

Holtensen somit ab der 64. Minute nur noch zu neunt. Der bis dato stark kämpfende Wille stellte sich in den Kasten. Mit Bravour meisterte der 19Jährige seine neue Aufgabe.

Holtensen schmiss alles nach vorne. Die Erlösung in der 77. Minuten durch den starken Sas. Er setzte sich zentral gegen 2-3 Leute durch und schloss überraschend aus 22m ab. Nicht scharf aber unhaltbar für Trapp schlug der Ball zum 1:2 ein (77.). Nun kämpften alle neun verbliebenden Holtenser aufopferungsvoll. Trainerstab und Zuschauer peitschten die Mannschaft nach vorne. Angetrieben von Sas waren es immer wieder Ecken, Abschlüsse, Flanken aus dem Halbfeld die für Gefahr in den 16er von Gästetorwart Trapp sorgen sollten. Entweder war er zur Stelle oder Holtensen zu unpräzise und unglücklich agierend. Sichtlich K.O. versuchte Bonaforth das Spiel über die Zeit zu bringen, doch der TSV wurde doch noch spät belohnt. Eine Flanke von Dölle konnten die Gäste noch gegen Jerzynski verteidigen, doch der abgewehrte Ball landete beim aufgerückten Verteidiger Kirstan. Dieser legt sich den Ball zurecht und zirkelte aus dem Halbfeld aus gut 20m ins lange Eck. Auch hier konnte Trapp nichts machen. Die Freude war groß auf dem Holtenser Sportplatz. Mit viel Glück hätte sogar noch ein Sieg herausspringen können. Die ein oder andere Freistoß- und Eckballsituation ergab sich noch für den TSV jedoch wäre das den Tag definitiv auch zu viel des Guten gewesen.
Schmerzhaft für den Bonaforther SV noch 2 Punkte abzugeben. Die starke, kämpferische Leistung des TSV machten den Punkt am Ende verdient.