Zollten die Besucher der bisherigen Oberliga-Spiele der SVG Göttingen dem Team von Trainer Dennis Erkner Urteile wie Gleichwertigkeit und Augenhöhe und war bisher das Wort "Pech" Bestandteil jeder Stellungnahme nach den bis dato neun von zehn nicht gewonnen Spielen, so sieht das seit Sonntag anders aus: Denn nach der 1:4 (0:1)-Heimniederlage gegen den MTV Wolfenbüttel sehen sich die sportlich Verantwortlichen am Sandweg erstmals in dieser Spielzeit mit der Bewertung "verdient verloren" konfrontiert. Dies ist vor allem deshalb so traurig für die Göttinger, weil das Hinspiel (2:2) Hoffnungen auf den zweiten Saisonsieg nährten. 

Spielten die bisherigen Gegner am Sandweg mit einer defensiven Grundordnung und überließen den Gastgebern die Not, selbst handeln zu müssen, überraschte der MTV aus Wolfenbüttel mit einer offensiven Spielweise. Das war den Hausherren sichtlich unangenehm. Nach 15 Spielminuten traf Jonas Suckel mit der Hacke den Außenpfosten des von Dennis Henze gehüteten Tores. Nach einer halben Stunde besorgte Niklas Kühle die nicht unverdiente Führung für die Gäste, als er frei vor Henze auftauchte und diesem keine Chance ließ. Die SVG hätte noch vor dem Pausenpfiff ausgleichen können, doch Justin Taubert (36.) vergab ebenso wie Julian Kratzert (43.). Richard Hehns Fernschuss entschäfte der Gäste-Keeper Philipp Steinke (44.). Da aber in den ersten 45 Minuten der Göttinger Schlussmann insgesamt mehr zu tun hatte, war die 1:0-Halbzeitführung für den MTV nicht unverdient.
Für die zweiten 45 Minuten hatten sich die Hausherren viel vorgenommen. Doch viel gelingen wollte nicht. Das lag auch daran, dass sich im Spielaufbau zu viele Fehler einschlichen. So vergab Niklas Kühle in der 50. Minute die Riesenchance, als der das leere Tor nicht traf. In der 60. Spielminute erzielte Nils Göwecke das 2:0. Der Göttinger Trainer Dennis Erkner bracht vier frische Kräfte, um die drohende Niederlage noch abzuwenden. Ali Ismail, einer der Neuen, gelang in der 75. Minute der Anschlusstreffer. Die Hoffnungen der 210 Zuschauer auf einen positiven Verlauf sollte Jonas Klöppelt nach einem Konter in der 81. Minute jäh begraben. Das 4:1 in der Schlussminute nach einem erneuten Konter in die entblößte Abwehr der Göttinger hinein, sollte den Schlusspunkt der Partie bedeuten. 

Im als Pressekonferenz bezeichneten Gespräch der Trainer mit dem zweiten Vorsitzenden der SVG, Thorsten Tunkel, war der Göttinger Übungsleiter sehr kurz angebunden und blieb eine Begründung der Niederlage schuldig. „„Meine Analyse zum Spiel fällt recht kurz aus. Glückwunsch an den MTV zum Sieg. Wir waren schlecht, Wolfenbüttel war gut.“. War der Göttinger Trainer bisher vom Erfolg verwöhnt, muss er jetzt beweisen, dass er in der Lage ist, das Team aus der Krise zu führen. Am kommenden Sonntag reist die SVG zum MTV Gifhorn – ein Team, das mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls Teilnehmer der Abstiegsrunde sein wird.
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Die SVG rutscht nach der Niederlage mit acht Punkten aus elf Spielen auf Platz acht der Spielklasse ab. Der Rückstand zur Aufstiegsrunde beträgt aktuell neun Punkte.