Das schwarz-weiße Göttingen-Derby endete deutlicher als vermutet. Mit 1:5 verlor der SCW Göttingen am vergangenen Sonntag bei der SVG Göttingen. Der Oberliga-Absteiger ging zwar favorisiert in die Partie, doch angesichts des bisherigen Saisonverlaufs war mit größerer Spannung zu rechnen. Mit diesem Sieg entfernt sich das Team von Trainer Dennis Ernker mit nunmehr acht Punkten Vorsprung noch weiter von den Abstiegsplätzen, auf denen der von Marc Zimmermann trainierte Gast hängen bleibt. 

Im Vergleich zur letzten Partie startete der Absteiger mit zwei Änderungen. Diesmal begannen Linde und Al Debek für Brandt und Moschanin. Auch der SCW baute die Anfangsaufstellung auf einer Position um. So spielte Psotta anstatt Placzek.
Nicolas Krenzek stellte die Weichen für die SVG Göttingen auf Sieg, als er in Minute elf mit dem 1:0 zur Stelle war. Mit einem schnellen Doppelpack (22. FE./26.) zum 3:0 schockte Josú De las Héras Vicuña den SCW Göttingen. Der Gast erhöhte in der 29. Minute schließlich das Risiko, brachte mit Florian Berg für Marc-Jannis Käding einen nominellen Stürmer für einen etatmäßigen Verteidiger. Kurz vor der Pause verschoss Josú De las Héras Vicuña einen Foulelfmeter und vergab damit die Möglichkeit auf einen lupenreinen Hattrick. Mit einer deutlichen und verdienten Führung der SVG Göttingen ging es in die Halbzeitpause. 

Komplett aufgegeben hatte sich der SCW noch nicht. So schoss Maikel König zu Beginn der zweiten Halbzeit nach Vorlage von Mike Strauß das 1:3 für den SCW Göttingen (47.). In dieser Phase war der Gast am Drücker und hätte die Partie möglicherweise sogar drehen können. Dann aber wechselte Erkner klug aus: Ab der 58. Minute bereicherte der für Amin Al Debek eingewechselte Dennis Moschanin die SVG Göttingen im Vorwärtsgang. Das Sandweg-Team baute die Führung aus, indem der gerade eingewechselte Dennis Moschanin zwei Treffer nachlegte (65./83. FE.). In der 69. Minute stand Schiedsrichter Miguel Karrasch im Mittelpunkt des Geschehens. Die SVG hatte gerade das vermeintliche 5:1 erzielt. Nach dem Jubel hatten sich die Teams zum Anstoß aufgestellt. Doch plötzlich mischte sich Gäste-Trainer Marc Zimmermann ein. Dem Tor sei wohl ein Foul von Jan-Niklas Linde vorausgegangen, das aber weder der Unparteiische noch der Linienrichter gesehen oder geahndet hatten. Die Folge: Das Tor wurde zurückgenommen und der SVG-Spieler mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. „Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Keiner hat es gesehen und weil der Gäste-Trainer interveniert, wird eine Entscheidung geändert. Dabei geht es mir nicht so sehr um das zusätzliche Tor, sondern darum, dass uns Jan-Niklas im nächsten Spiel fehlen wird.“, äußert Erkner seinen Unmut über die Auslegung des Schiedsrichters. Insgesamt reklamierte die Erkner-Elf gegen den SCW einen ungefährdeten Heimerfolg für sich.
„Es war insgesamt ein verdienter Sieg, auch in der Höhe angemessen. Wir haben gut gespielt, standen hinten souverän und haben wenig zugelassen. Die Tore waren gut heraus kombiniert, wir bekommen insgesamt drei Elfmeter. Insgesamt war ich aber sehr zufrieden.“, freute sich der SVG-Coach. Er sprach den für die Rasenpflege im Sandweg-Stadion zuständigen Personen ein großes Kompliment aus: „Im November auf solch einem Rasen zu spielen, können nicht viele Vereine anbieten!“.

Die Offensive der SVG Göttingen in Schach zu halten ist kein Zuckerschlecken. Auch der SCW Göttingen war in diesem Spiel mehrmals überfordert. Bereits 36-mal schlugen die Angreifer der SVG Göttingen in dieser Spielzeit zu. Nach diesem Erfolg klettert die SVG Göttingen auf dem fünften Platz der Landesliga.
Der Nordstadt-Club musste in dieser Saison bereits 38 Gegentreffer hinnehmen – ein deutliches Zeichen, wo beim Zimmermann-Team der Schuh drückt. Die Zimmermann-Elf kassiert weiterhin fleißig Niederlagen, deren Zahl sich mittlerweile auf acht summiert. Ansonsten stehen noch vier Siege und drei Unentschieden in der Bilanz. Wann bekommt der SCW Göttingen die Defensivprobleme in den Griff? Nach der Niederlage gegen die SVG Göttingen gerät man immer weiter in die Bredouille, allerdings beträgt der Abstand zum rettenden Ufer lediglich ein Punkt.
Mit insgesamt 24 Zählern befindet sich die SVG Göttingen voll in der Spur. Die Formkurve des SCW dagegen zeigt nach unten. 

Kommende Woche tritt die SVG Göttingen beim SV Lengede an (Sonntag, 14:00 Uhr), parallel genießt der SCW Göttingen Heimrecht gegen TSV Hillerse.
Das Spiel als Video:

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