Völlig erstaunt waren die Fußballfreunde Südniedersachsens am Sonntag-Nachmittag, als über den Gökick-Live-Ticker die Botschaft des SVG-Sieges verkündet wurde. Mit 2:0 (1:0) hatte der Oberliga-Aufsteiger von Trainer Knut Nolte den ungeschlagenen Spitzenreiter Lupo Wolfsburg auf dessen eigenem Geläuf geschlagen und bleibt damit nach 14 Spieltagen das einzige ungeschlagene Team der höchsten Spielklasse des Niedersächsischen Fußballverbandes. Eine starke Vorstellung attestierte SVG-Fußballchef Thorsten Tunkel seinem Team. Im Taumel der Glückseligkeit, so verriet er gegenüber Gökick, ließ er nach der Partie seinen Emotionen freien Lauf und leugnete dabei auch seine Tränen nicht. Der schwarz-weiße Aufsteiger hat die Übermannschaft der Liga verdient besiegt.

Obwohl die Partie die beiden besten Mannschaften der Liga sah, war der Gastgeber ob seiner Bilanz das klar favorisierte Team. Die Elf von Trainer Francisco Coppi hatte in den 13 davor gespielten Partien lediglich bei zwei Remis Punkte abgeben müssen. Acht Zähler betrug deshalb der Vorsprung der italienischen Wölfe vor dem ebenfalls noch ungeschlagenen Verfolger – die Göttinger teilten im bisherigen Verlauf schon sechsmal die Punkte mit dem Gegner. Somit trauten viele Experten dem Sandweg-Team durchaus einen Punktgewinn in Wolfsburg zu, an einen Sieg wagten nicht sehr viele zu glauben. 



Das Spiel begann mit einer Hiobsbotschaft: Routinier Philipp Käschel verletzte sich muskulär beim Aufwärmen. Er wurde durch Florian Mackes ersetzt. Doch trotz der kurzfristigen Umstellung zeigten die Göttinger von Anbeginn die richtige Einstellung und Körpersprache. Dem Anfangsdruck der Gäste setzten die Gäste Kampfkraft und mit Denny Cohrs ihren Turm in der Schlacht entgegen. So gelang es den Göttingern, die leichten spielerischen und technischen Vorteile der Italiener zu kompensieren. Dann setzte der Gast selbst das erste Ausrufezeichen: Nach einem Freistoß (23.) landete der Klärungsversuch der Wolfsburger bei SVG-Torjäger Yannick Freyberg, der den Ball kurz annahm und dann aus 20 Metern mit links in den Winkel des Tores des Spitzenreiters schlug – ein Treffer der Marke Traumtor und schon der neunte Streich des schnellen Ausnahmestürmers in der Oberliga, was Platz drei in der aktuellen Torschützenliste der Liga bedeutet. Wütende Angriffe der Hausherren folgten. Doch mit unbändigem Kampfgeist gelang es der SVG immer wieder, „den Gastgebern den Spaß am Fußball zu nehmen“ (Tunkel). Bis zur Halbzeit überstand das Nolte-Team einige brenzlige Situationen schadlos. Lest weiter, wie die Sensation ihren Verlauf nahm!

Die zweite Halbzeit begann erneut mit druckvollem Spiel der Hausherren. Dann folgte die nächste schlechte Nachricht für die SVG: Der schnelle Martin Schiller zog sich einen Innenbandriss zu und musste durch Alexander Burkhardt ersetzt werden (52.). Gute Besserung, Martin! Kaum auf dem Platz, vergab der neuer Spieler eine große Chance den Vorsprung auszubauen (65.). In der 72. Minute verließ er den Platz aber bereits wieder: Nach einer Schwalbe hatte er die Gelbe Karte gesehen, nach einem anschließenden Foul die Ampelkarte. So musste der Gast die letzten 20 Minuten der Partie in Unterzahl agieren. In der 77. Minute Glück für die Sandweg-Elf: Ein Ball der Hausherren landete am Querbalken des SVG-Tores. Lupo startete zur Schlussoffensive, doch die SVG hielt dagegen. Und in der 85. Minute zeigte der Gast, warum er noch ungeschlagen ist und auf dem zweiten Tabellenplatz liegt: Einen lehrbuchreifen Konter vollendete der Spanier Josú De las Héras Vicuña zum viel umjubelten 2:0 für das Göttinger Team. Anschließend war Schluss. Der SVG war die Sensation geglückt. Die etwa 50 Göttinger Anhänger unter den 500 Zuschauern feierten noch lange nach Schlusspfiff ihr Team. Nach diesem Sieg steht fest: Die SVG ist ein ernsthafter Anwärter auf den Regionalliga-Aufstieg! Schöne Aussichten für den keineswegs verwöhnten Fußballfreund in Südniedersachsen. 



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Der Live-Ticker der Partie

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