Über großen Willen, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft holt sich die SG Pferdeberg am Ende des Tages auch verdient 3 Punkte. Nach einem 2:0 und 3:1 Rückstand bewies man große Moral und drehte das Spiel letztendlich in der letzten Minute in einen 3:4 Auswärtserfolg. Für die mitgereisten Fans, aber auch für alle Spieler und das Trainerteam der SG ein sehr emotionaler und toller Tag. Eine Geschichte, die so nur der Fußball schreibt. Zur Chronologie:

In der Glückauf-Kampfbahn in Bad Grund haben sich in dieser Saison schon unzählige Teams die Zähne ausgebissen. In der Heimtabelle befindet sich das Team aus dem Harz auf dem 2. Tabellenplatz: 7 Siege und 2 Niederlagen verbuchen sie in ihrer Heimbilanz. Auf dem sehr kleinen Kunstrasenplatz funktioniert der Fußball auch schlichtweg anders. Auch das Spiel von Bad Grund ist darauf angepasst: Lange Bälle vom Torhüter oder den Innenverteidigern auf die Tormaschine Domenic Stein, der jeden Ball aus der Luft pflückt oder ihn direkt auf die Flügel verteilt. Der SGP war dies durchaus bewusst, daher versuchte man ihren Frontmann möglichst gut aus dem Spiel zu nehmen. Zunächst sollte dies aber nicht wirklich gelingen. 3. Spielminute: Langer Ball, Hereingabe, Domenic Stein – 1:0 Bad Grund. Die Pferdeberger kamen zunächst nicht so gut ins Spiel. Gaben zwar auch immer den einen oder anderen Torschuss ab, aber sich auf das Spiel der Harzer einzustellen fiel ihnen doch schwer. So kam es auch in der 25. Minute zu einem gefährlichen Abschluss im Strafraum der Pferdeberger. Der Ball flog über den SGP-Keeper Jens Kühle und Moritz Nörthemann wollte diesen noch auf der Linie stehend über das Tor lenken, was aber nicht ganz funktionierte – 2:0 Bad Grund. Die blau-weißen Pferdeberger ließen aber zu keiner Zeit die Köpfe hängen. Man trat mit dem Heimerfolg in der Woche zuvor im Rücken selbstbewusst auf und wusste, dass es auf diesem kleinen Platz schnell auch anders laufen kann. Hussein Safi konnte zunächst freistehend vor dem Heimkeeper nicht treffen. Anschließend legte Nörthemann auf Stefan Kanig in die Mitte. Dieser schloss schnell mit der Pike ab und traf zum Anschlusstreffer in die lange Ecke. Die SGP nahm nun das Spiel in die Hand und war die bestimmende Mannschaft auf dem Platz. Lies endlich auch den Ball besser laufen und spielte sich immer wieder gefährlich vor das Tor. Nach einem Befreiungsschlag, tanzte schließlich D. Stein zwei SGP-Verteidiger aus und traf wieder einmal. Respekt vor diesem Mann, der nach 15 Spielen nun 25 Tore auf dem Konto verbucht und in der Saison zuvor schon über 40 Tore schoss. Kurz vor der Pause spielte Robert Mühlhaus einen Pass in die Tiefe auf Steffen Niemeyer, der den Ball gekonnt mitnahm und sicher den Torhüter überlistete. Ein ganz wichtiges Tor in der 45. +2. Spielminute – 3:2.

In der Pause schwor man sich auf einen großen Kampf in der zweiten Hälfte ein. Man merkte, dass hier mindestens ein Punkt möglich ist. In der zweiten Hälfte entwickelte sich so eine heiß umkämpfte Partie, in der die Eichsfelder mehr vom Spiel hatten, die Harzer aber zu jeder Zeit gefährlich waren. Kompliment an dieser Stelle an Tobias Handt, der vor allem nach der Halbzeit viele wichtige Zweikämpfe gegen Stein für sich entscheiden konnte. Der eingewechselte Erik Anhuef brachte außerdem viel Sicherheit in die Partie und tauchte auch zwei Mal gefährlich vorm Tor auf. Schließlich war es Kapitän Robert Mühlhaus, der den Ausgleich in der 55. Minute erzielte. Nach Hereingabe von Daniel Baltes nahm er den Ball in Mittelstürmermanier mit der Brust am Strafraum herunter, ließ ihn einmal aufspringen und schloss mit seinem schwächeren linken Fuß per Volley ab: Der Ball zappelte im Winkel. Die Euphorie über diesen Treffer nahm die Mannschaft mit in ihr weiteres Spiel auf. Die Harzer wurden nervöser und handelten sich durch Fouls und „Meckern mit dem Schiedsrichter“ einige gelbe Karten ein. In der 69. Minute sah schließlich der erste Spieler gelb-rot und in der 88. Minute der Zweite. Trotz der klaren Überzahl konnten die Pferdeberger das Spiel nicht richtig an sich reißen. Zu viele Ballverluste führten dazu, dass Bad Grund noch einmal gefährlich vorm Tor auftauchte. Viele Angriffe der Eichsfelder hätten besser ausgespielt werden müssen. Letztendlich tauchte Stefan Kanig allein vorm Torhüter auf . Schoss: Pfosten. Schoss ein zweites Mal: Wieder Pfosten und schließlich schob Steffen Niemeyer die Pille ein! Riesen Jubel bei allen SGP-Spielern, Trainern und Fans. Was für ein Erfolg in der letzten Minute.

Insgesamt ein verdienter Sieg. Spielerisch ist es noch ausbaufähig, aber an Leidenschaft und Wille war dieser Auftritt nicht mehr zu toppen!

Nun konnte man in zwei Spielen sechs Punkte holen und ist damit sehr zufrieden mit dem Saisonstart. Nächste Woche geht es zu Hause gegen den Tabellenzweiten Merkur Hattorf. Wir hoffen in diesem schweren Spiel auf Unterstützung unserer Anhänger.