Etwas unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung hat die SG Lenglern/Harste ihre dritte Mannschaft vom Spielbetrieb aus der 2. Kreisklasse abgemeldet. Der Einfluss auf das Klassement der Liga ist nur sehr gering, denn das Team von Trainer Thomas Streibel und Guido Sievert hatte nur einen Saison-Sieg gegen den TSV Jühnde errungen. Dennoch ist es für die Gegner schade, wenn sie eine Partie weniger austragen dürfen. Über die Gründe des Rückzuges gab Guido Sievert dem Gökick Auskunft.

„Wir haben schlichtweg kein Personal mehr!“, erklärt der Funktionär gegenüber dem Gökick. Zu Saisonbeginn hatte der Kader 18 Spieler im Alter zwischen 18 und 20 Jahren umfasst. Das Team bestand hauptsächlich aus Sieverts ehemaliger Jugend-Mannschaft, die er beim FC Lindenberg Adelebsen von den Bambini bis zur A-Jugend betreut hatte. Mit Verstärkung aus den beiden ersten Teams der SG wäre der Spielbetrieb so aufrecht zu halten, glaubten die Verantwortlichen im Nordwesten der Region. In der Vorbereitung im Sommer sah das alles auch ganz gut aus. Siege gegen die SG Bergdörfer III und Sparta II zeigten, dass das Team durchhalten könnte. 

Doch als die Serie begann, begann auch die Pechsträhne der SG III. Ein Spieler riss sich im ersten Spiel das Kreuzband, sein bester Freund wollte ohne ihn nicht mehr spielen. Zwei Spieler rissen sich die Außenbänder und wollten sich mehr um ihre Ausbildung kümmern. Nur einmal wurde  ein Spiel in der Serie gewonnen. So kippte die Stimmung langsam. Die Spieler konzentrierten sich mehr auf das Lernen – 10 von ihnen wollen in diesem Jahr ihr Abitur ablegen. Am Ende waren nur noch zwei Spieler übrig, die zur Stange hielten. Die Untersützung im Verein ließ nach, so dass auch Guido Sievert im Dezember von seinem Posten als Teammanager aller drei Teams der SG zurücktrat. „Ich wollte die Entscheider im Verein und Vorstand wachrütteln. Die große Chance, ohne eigene Jugend ein ganzes, ehemaliges Jugendteam in den Verein zu integrieren, ist leider nicht gelungen.“ So sahen sich die Verantwortlichen also gezwungen, die dritte Mannschaft der SG Lenglern/Harste vom Spielbetrieb abzumelden. Die beiden Spieler werden jetzt sowohl in der Bezirksliga-Mannschaft als auch in jeder Mannschaft, die in der 1. Kreisklasse kickt, trainieren, um dann zu entscheiden, wohin der Weg sportlich für sie führen wird. Insgesamt zeigte sich Guido Sievert von der Entwicklung enttäuscht, denn er hatte „seine Jungs“ das gesamte fußballerische Leben bis heute begleitet. „Egal in welcher Farbe sie demnächst spielen werden, es werden immer meine Jungs bleiben!“, äußert Guido Sievert wehmütig.