Sechs Tore in Lödingsen

Die Lindenberger hatten sich offensichtlich viel vorgenommen, denn sie schnürten die Gäste anfangs in der eigenen Hälfte ein. Folgerichtig das 1:0 durch Spielertrainer Björn Nolte, der sich mit der Wucht seines kräftigen Körpers durchsetzte und unhaltbar für Torwart Brandenburg, mit nicht minder beeindruckendem Körper ausgestattet, im Rhumer Kasten einschoss (16.). Erst anschließend wagte sich der Gast in die gegnerische Hälfte und musste dort feststellen, dass die Lindenberger Defensive durchaus verwundbar ist. In der 26. Minute versuchte der Eichsfelder Kevin Wodarsch einen Freistoß aus etwa 35 Metern vor das Tor zu flanken. Der Ball wurde lang und länger, Lindenbergs Torwart Fiege schätzte die Flugbahn falsch ein und war dann machtlos, als sich der Ball über ihn in seine Maschen senkte. Dieser Gegentreffer ließ das Spiel kippen. Dem Team von Spielertrainer Björn Nolte gelang nun überhaupt nichts mehr, der Gast wurde durch seine grandiosen Offensivspieler immer gefährlicher. Logische Konsequenz war das 1:2 durch Andre Diederich, der eine scharfe Hereingabe durch den Lindenberger Fünf-Meter-Raum nur noch eindrücken musste. Das sah nicht gut aus, was die Lindenberger in den letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit offenbarten. Entsprechend lange dauerte die Halbzeitansprache des Trainers.[html

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Doch nur sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff gelang Maximilian Maretschke mit seinem 18. Saisontreffer gar das 1:3. Eine Vorentscheidung – dachten viele der Fußballexperten am Seitenrand, unter ihnen auch Arunas Zekas, der neue Trainer des 1. SC Göttingen 05, der fleißig Notizen über die Leistung von Oliver Waas in sein schwarzes Büchlein schrieb und Groß Schneen-Trainer Michael Tappe, der am kommenden Sonntag die Rhumer Mannschaft empfängt. Doch nach dem 1:3 erwachte die Kampfkraft im Team der Gastgeber. Mit harten Zweikämpfen wollte sich das Nolte-Team zurück in das Spiel kämpfen, die Rhumer hielten dagegen. So entwickelte sich ein Spiel mit vielen rassigen Duellen und vielen Behandlungsunterbrechungen. Lindenberg hatte in der letzten halben Stunde der Begegnung mehr vom Spiel, die Gäste konterten aber gefährlich. Und die Rhumer vergaben mehrere große Möglichkeiten, ihre Führung auszubauen. In der 78. Minute erzielte Maximilian Dominioni, lautstark von seinem Papa an der Seitenlinie angefeuert, den Anschlusstreffer aus dem Gewühl heraus. Jetzt wuchs die Hoffnung der Gastgeber auf zumindest einen Punkt. Rhume-Trainer Dietrich hingegen lief an der Seitenlinie auf und ab und feuerte seine Jungs lautstark an, denn nun schienen sie, die Ordnung zu verlieren. In der Nachspielzeit konnte der eingewechselte Nils Ziemann den viel umjubelten Ausgleich für die Hausherren besorgen. Am Ende ein glücklicher Punktgewinn für das Nolte-Team, wenn die Summe der Chancen hierfür als Kriterium infrage käme. Aber wenn ein Team den Kopf so aus der Schlinge zieht, dann dürfte das der Moral für die kommenden Aufgaben zumindest Auftrieb verleihen.

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