Am gestrigen Sonntag gastierte der SV Scharzfeld im Sachsaer Stadion am E-Werk.

Nach dem Sieg in der letzten Woche beim TSC Dorste schwankte die Gefühlslage beim VfB zwischen dem „HSV-Syndrom“ und der Befürchtung, dass es doch irgendwann die erste richtig herbe Klatsche geben müsse.
(Anmerkung zum „HSV-Syndrom“: gewinnt der HSV ein Bundesligaspiel, träumt der Bundesligadino zwangsläufig von der Champions-League) So war nach dem Dorste-Sieg im Überschwang der Gefühle doch tatsächlich die Rede, dass jetzt auch wieder der Aufstieg in die Bezirksliga möglich sei.

Zurück zum Spiel gegen den SV Scharzfeld. Im Vergleich zur Vorwoche musste bzgl des Spielermaterials wieder ordentlich gezaubert werden. So standen in dieser Woche Faisal Raschid Murad, Sinan Kan, Aydin Avanas und Rico Jäde nicht zur
Verfügung. Dies hatte zur Folge, dass Gerd-Ulrich Kosielowsky sowie Spielertrainer Björn Mohring in die Startelf rückten. Zudem stieß der aufgeweckte David Hoffschläger zum Team dazu. Abgerundet wurde die erste Elf durch den ersten Saisoneinsatz von Sebastian Hoppe. Auf der Bank nahm wieder Allrounder Thomas Werger Platz. Als zweiter Wechselspieler war eigentlich der reaktivierte altinternationale Uwe „Chuck Norris“ Schäfer eingeplant, der in der Winterpause von der Altherrenmannschaft des SV Südharz transferiert werden konnte. Aus unerklärlichen Gründen gab ihn die Passstelle des NFV jedoch nur für Freundschaftsspiele frei, so dass ein Einsatz nicht möglich war. Nachdem die Uhr an der Vereinstheke 14:20 Uhr geschlagen hatte, erfolgte die mittlerweile gewohnte Ansage Mohrings: „wenn ihr ausgetrunken habt, ziehen wir uns um“. Angekommen in der Kabine berichtet Sebastian Hoppe seinen Mitspielern vom aktuellen Wetterbericht, welchen er kurz zuvor recherchiert hatte. Er prognostizierte „Grätschengewitter“ zwischen 15:00 und 16:45 Uhr.
Kai Ackenhausen motivierte seine Mitstreiter hingegen mit einem Griff in die Statistikkiste. Seinen Angaben zur Folge sei der VfB seit mehr als 50 Ecken „unbesiegt“. Die Aufwärmphase vor der Partie verlief reibungslos. Lediglich Kapitän Daniel Quade drückte sich vor dem aufgemachten „Eck“ und reparierte die vom Unparteiischen bemängelten Tornetze.

Zum Spielgeschehen: Erwartungsgemäß übernahm auch in diesem Spiel nicht der VfB die Spielgestaltung und überliess dem SV Scharzfeld selbige. Nachdem dem VfB in 5. Spielminute das Glück bei einer Gästechance noch hold war, klingelte es in der 7. Minute zum ersten Mal im Kasten von Dennis Ernst. Übeltäter war der frühere SVS-Keeper Timo Grabowski. Dies war im Übrigen das erste Gegentor in den ersten 45 Minuten der vergangenen vier Spiele.
In der 16. Spielminute erhöhten die Gäste bereits auf 2:0. Nach einem Eckball stand „Statistikstudent“ Ackenhausen nicht eng genug bei Steffen Kobrig, so dass dieser mühelos einschieben konnte. Positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass der VfB in der Folgezeit nicht völlig zusammenbrach, sondern weiter konzentriert aus einer stabilen Defensive „stürmte“. Gefährliche Aktionen ergaben sich zumeist über die linke Seite, auf der Aras Faradsch Elias wirbelte. Der 1:2 Anschlusstreffer entwickelte sich jedoch über die rechte Angriffsseite. Gekonnt und mit vorher nicht bekannter Schnelligkeit überlief Sebastian Jäkel, seines Zeichens eigentlich Torhüter einen scharzfelder Verteidiger und flankte gefühlvoll in die Mitte. Dort erwartete bereits Gerd-Ulrich Kosielowsky, seines Zeichens ebenfalls Torhüter, den Ball und köpfte sicher zum 1:2 Halbzeitstand ein.
Die Halbzeitpause wurde seitens einiger VfB Spieler genutzt, ihren familiären Pflichten nachzukommen. Andere Spieler wiederum analysierten mehrfach den Anschlusstreffer von Kosielowsky, da diesem ein mehr als 3 Meter langer „Geradeaus-Lauf“ des Torschützen vorausgegangen war. Bravo.
Die zweite Spielhälfte knüpfte exakt an Spielhälfte eins an. Es wurde herrlicher Sommerfußball mit wenig Bewegung geboten. Sportkamerad C. Hesse vom Bovender SV, der die Leitung des Spieles innehatte, betonte mehrfach, dass er solch ein bewegungsarmes Spiel noch nie erlebt habe. Die beste Tormöglichkeit zum Ausgleich hatte Statistiker Ackenhausen, der Mitte der zweiten Hälfte Scharzfelds Keeper Sukup mit einem gefährlichen Fernschuss prüfte. Weitere gefährliche VfB Aktionen ergaben sich dann jedoch nicht mehr. Somit ging auch der zwischen Sebastian Jäkel und Björn Mohring ausgetüftelte Plan, sich die Körner für eine nie da gewesene Schlussoffensive aufzusparen, nicht auf. Zwar löste Kapitän Daniel Quade in den Schlussminuten den Abwehrriegel auf, konnte vermutlich aufgrund der Anwesenheit einer ihn seit der D-Jugend nervenden Gästezuschauerin, keine Akzente mehr setzen. So kam es, wie es kommen musste. Scharzfeld nutze in der 92. Spielminute den sich bietenden Platz für einen Konter und stellte durch Stefan Gebauer den 3:1 Endstand her. Kurz darauf beendete der weiterhin vom Spiel verwunderte Unparteiische die Partie.
Abschließend bleibt festzuhalten:
– erneut lieferten die arg gebeutelten Uffestädter eine ordentliche Partie ab
– Kapitän Quade hat als alter VfR’ler keine Lust auf Tuspo Petershütte und nimmt sich mit der 5. gelben Karte für das Spiel am 30.04. frei
– ohne Rico Jäde und Trainerassistenzneuling „Vito“ Dittmer sind keine Punkte zu holen

Das heutige VfB Team bildeten: Dennis Erst, Daniel Quade, Panayiotis Kountoures, David Hoffschläger, Sebastian Hoppe, Ruben Marx, Kai Ackenhausen, Gerd-Ulrich Kosielowsky, Aras Faradsch Elias, Sebastian Jäkel, Björn Mohring und Thomas Werger

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