Bei eiskalten Temperaturen und trotz kleinem Spieltagskader hat Rot-Weiß noch einen letzten Dreier vor der Winterpause eingefahren. Auf dem teilweise überfrorenen Kunstrasen am NLZ von Hannover 96 siegten die Kickerinnen nicht unverdient mit 2:1.

Bericht des ESV Rot-Weiß Göttingen

Die junge U21 der Landeshauptstädterinnen hatte wie im Hinspiel zu Beginn mehr Ballbesitz, konnte diesen aber nicht zu Torchancen nutzen, weil alle Göttinger defensiv saubere Arbeit ablieferten. Über mehr und mehr gewonnen Zweikämpfe und vor allem gewonnene Bälle bekam man Sicherheit und konnte sich ab und an gefällig zum Heimtor kombinieren. Eine solche Kombination schloss Elina Wöckener zur Führung ab (15.), nachdem sie von Lea Bindewald mustergültig bedient wurde. Großen Anteil and diesem Treffer hatte aber auch Carlotta Hesse, die Bindewald mit einem Traumpass überhaupt erst auf die Reise geschickt hatte! Bis zur Halbzeit konnten beide Teams danach nicht mehr zwingend werden und so wurden nach kurzer Pause auf dem Platz (!) bei mittlerweile Minus 3 Grad die Seiten getauscht.

Im zweiten Durchgang war Rot-Weiß sofort wach und erspielte sich ein Übergewicht, es fehlte jedoch oft die letzte Übersicht für einen Pass in die Schnittstelle, den Querpass zur Mitspielerin oder beim Torabschluss. Die Partie wurde zunehmend nickeliger, was zu teilweise sehr unschönen Szenen – angeführt von einer Tätlichkeit an Lena Stetter – führte. Die sonst umsichtig leitende Schiedsrichterin hatte diese Szene leider nicht sehen können und auch der Assistent war in eine andere Richtung orientiert, sonst hätte es klar „Rot“ gegen Hannover geben müssen. Bezeichnend: die „Täterin“ wurde sofort nach diesem Vorfall ausgewechselt!

Die Partei nahm nun Fahrt auf und spätestens mit Hannovers Ausgleich aus dem Gewühl durch Wilhelmy (69.) war es ein offenes, teilweise wildes Spiel. Beide Seiten hätten die Partie durchaus für sich entscheiden können, wobei Göttingen klarere Chancen hatte. Dass eine dieser Möglichkeiten dann doch tatsächlich noch zum Sieg genutzt wurde, war vielleicht auch das viel zitierte „Spielglück“. Ähnlich wie beim Führungstreffer starte Lea Bindewald die linke Seite entlang, legte den Ball an der Torhüterin vorbei und die mit gesprintete Elina Wöckener drückte das Spielgerät zum Endstand über die Linie (85.).

Mit drei Siegen am Stück ist Rot-Weiß ein schöner Hinrundenabschluß gelungen, der sich mit Platz 5 in der aktuellen Tabelle auch „optisch“ sehen lässt. „Ich spreche unserem Team größten Respekt aus. Mit so vielen unterschiedlichen Verletzten und immer wieder lang ausfallenden Spielerinnen noch die Kurve zu bekommen ist natürlich eine Trainingsleistung, aber vielmehr eine Leistung des Teams und des Willens. Wenn es auch manchmal raucht bei uns, zeigt es schon den Charakter aller. Das macht mich sehr stolz!“, war die 2. Vorsitzende Melanie Rüter nach der Partie zufrieden.

Tore:
0 zu 1, (15.) Elina Wöckener // 1 zu 1, (69. Nele-Marie Wilhelmy) // 1 zu 2, (85.) Elina Wöckener

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