Die C-Jugend der JSG Plesse hat das Finale der Kreismeisterschaft gegen die JSG HöhBernSee klar und deutlich mit 5:0 gewonnen und darf damit den Titel "C-Jugend-Kreismeister 2014" des Kreises Göttingen-Osterode tragen. Zudem qualifizierte sich das Team für die Relegation zum Aufstieg in die Bezirksliga.

Von Daniel Vollbrecht (JSG Plesse)

Es sind noch wenige Sekunden zu spielen, zwischen dem RSV 05 und der JSG Plesse, bestehend aus den wunderbaren Ortschaften Bovenden, Lenglern und Harste, geht es um den Staffelsieg und die Teilnahmeberechtigung am Endspiel um die Kreismeisterschaft. Es steht 1:1, dem RSV würde dieses Remis reichen. Plötzlich wird den Göttingern ein Elfmeter zugesprochen und auf den Gesichtern der mitgereisten Fans macht sich blanke Resignation breit: „Da war es wohl“, sinnieren in diesem Moment nicht nur Berufspessimisten vor sich hin. Doch der Mann mit den 8 Armen, Tim Tautermann, entschärft den Strafstoß, der Nachschuss landet am Posten. Diese Situation könnte als Schlüsselszene in die noch junge JSG-Vereinsgeschichte eingehen, sollte es in 2, bzw. 3 Wochen mit dem Aufstieg der C-Junioren in die Bezirksliga klappen. Denn in der letzten Minute der Nachspielzeit schraubte sich Kopfballmonster Marek Gaugel hoch, verlängerte seinen Körper um gefühlte 3 Meter und köpfte zum viel umjubelten Siegtreffer ein.

Doch die Freude währte nur kurz, denn am gestrigen Samstag stand bereits eine Woche nach der dramatischen Schlussphase an der Benzstraße die nächste Herausforderung an. Gegen die JSG Eintracht Höhbernsee gingen unsere Bovenglerste (Kurzform für BovendenLenglernHarste) Jungs nicht unbedingt als Favorit ins Rennen, hatte man doch im Kreispokal gegen den gleichen Gegner eine schmerzhafte 0:1 Niederlage erlitten. Entsprechend nervös knabberten die Eltern zu Beginn an ihren Fingernägeln und Lenglern-Papa Stephan Schwarz legte im Laufe des Spiels mehr Kilometer an der Seitenlinie zurück, als so mancher Altherrenspieler im Verlauf einer kompletten Saison. Nach nur 15 Minuten konnte er das erste Mal laut jubeln. Sein Sohn Timo, als baumlanger Kapitän normalerweise der Ruhepol in der Defensive und nicht gerade als Torjäger bekannt, nahm sich aus 18 Metern ein Herz und setzte den Ball gekonnt ins untere Toreck. „Bääääm“, der Megahammer mit gefühlten 150km/h saß – dermaßen unerwartet, dass Fotograf Vollbrecht diesen einmaligen Moment Bratwurst-kauend verpasste, was ihm von Herrn Schwarz böse Blicke und Drohungen im besten Weender-Straße-Carrée Ghetto-Slang einbrachten, natürlich nur scherzhaft gemeint, denn die Freude beim Team des Trainerduos Thomas Rusch / Dennis Hogreve überwog deutlich.

Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte musste die Defensive um den abermals sicheren Rückhalt Tim Tautermann nur zwei wirklich brenzlige Situationen überstehen, inklusive einer dreifachen Torchance für Höhbernsee, doch der schnelle Stürmer mit der Nummer „14“ konnte den Ball nur an den Pfosten befördern. So war es Arne Nickel, der zur beruhigenden 2:0-Führung einnetzen konnte. Da mundete die Currywurst „nach einem Rezept von Bratwurst Leinemann“, so die überaus freundliche Dame des Bilshäuser Catering-Teams, gleich doppelt lecker und erreichte geschmackstechnisch nahezu Bochumer „Dönnighaus“-Dimensionen.

Allerdings wissen wir nicht erst seit dem Eurovision Song Contest, dass alle Äußerlichkeiten „eh Wurst“ sind und die Wahrheit auf dem Platz liegt. Dort landete ein platzierter Schuss vom Bovender Urgestein Florian Corsmann direkt im Winkel, was einen anwesenden Talentspäher zur Kontaktaufnahme mit dem Autor dieses Artikels veranlasste: „Wer ist denn der überragende Spieler mit der Nummer 4 bei Euch?“ – „Das ist Florian Corsmann, aber ich habe weder seine Telefonnummer, noch weiß ich, ob er überhaupt zu erreichen ist“, lautete meine einzig logische Antwort.

Nachdem diese Personalie geklärt war, nahte alsbald der Auftritt des eingewechselten Jokers Marek Gaugel. Wie schon gegen den RSV 05, hob er sich seine Tore für die Schlussminuten auf und markierte die Treffer 4 und 5, die den verdienten, aber eventuell um ein Tor zu hohen Erfolg besiegelten. Der Schlusspfiff des sicheren Schiedsrichters wurde auditiv vom lauten Jubel des Bovenglerster Anhang begleitet, was den anwesenden SGL-Abteilungsleiter Jens Schiele veranlasste, hoffentlich auf Lenglerner Kosten eine Kiste Getränke zu spendieren. Der Bovender Jugendwart verabschiedete sich vorsorglich, wird aber im Falle erfolgreicher Aufstiegsspiele mit mindestens 2 Kisten kontern, um in der Beliebtheitsskala wieder den ersten Platz zurückzuerobern.

Für die JSG Plesse und die Spieler Timo Schwarz, Arne Nickel, Florian Corsmann, Marek Gaugel, Tim Tautermann, Justus Tinnappel, Jannis Mengler, Jan Rümenapp, Maurice Rusch, Christos Zlatoudis, Norick Florschütz, „Speedy Gonzalez“ Tugay Beyazit, Max Lenk, Andreas Hentschel, Jetlir Aliaj, Zio Dillon und Jannik Lösekrug sowie dem bereits erwähnten Trainerduo geht es am 14.06. auswärts, bzw. am 21.06. zuhause um den Aufstieg in die Bezirksliga. Es wäre die erste Plesse-Bezirksligateilnahme überhaupt und hätte sicherlich katalysatorische Wirkung auf die künftige Zusammenarbeit der Vereine.