1. Kreisklasse Nord: TSV Eintracht Wulften - SV Lerbach 5:0

Der Sonntagmorgen begann in Lerbach mit mehreren Problemen.

Zum einen war der Platz in der oberen Spielhälfte mit Wasser getränkt und nicht bespielbar,

zum anderen riss die Absagewelle für das unfassbar wichtige Keller-Duell gegen Wulften nicht ab.

Durch einen Heimrechttausch konnte das Spiel zumindest auf Gegners Platz stattfinden.

Das abklappern aller Spieler, die noch einen gültigen Pass in Lerbach haben, sorgte dann dafür, dass Fabian Borrmann als elfter Mann einsprang und der SV zumindest nicht in Unterzahl antreten musste.

Insgesamt musste die Absage von 9 Spielern verkraftet werden, was wohl kaum ein Verein in unserer Liga auffangen kann.

Halbzeit

Die erste große Torchance der Partie gehörte dann auch gleich Fabian Borrmann, der irgendwie auf seine Art zum Abschluss kam, starke Parade vom Torwart, Nachschuss Lucas Wohltmann, wieder Ball geblockt, schade.

In der 9. Minute dann die erste Chance für die Heimelf durch einen Freistoß:

Gut getretener Ball, Torwart Freitag kann den Ball abwehren, aber Andre Vom Hofe ist zur Stelle und schiebt zum 1:0 ein.

Das Spiel plätscherte vor sich hin, Wulften am Ball, Lerbach auf Stabilität aus… bis zur 39. Minute, als der gut aufgelegte Schiri auf Foulelfmeter für Wulften entschied. Vom Hofe sicher zum 2:0. Im Gegenzug dann die zweite Großchance für Lerbach, als Nico Wagenländer frei vorm Wulftener Torwart auftauchte, den Ball aber nicht im Gehäuse unterbringen konnte.

2. Halbzeit

Die Spielstatik änderte sich nicht, Wulften lies den Ball laufen, Lerbach hinten drin.

Das 3:0 dann in der 48. Minute durch Benjamin Jung, wieder diesmal nach einer Ecke aus dem Gewühl.

Das 4:0 in der 58. Minute dann, ausnahmsweise mal aus dem Spiel heraus, durch Yannick-Noah Müller.

Das Spiel war entschieden. Lerbach wehrte sich aber gegen eine noch höhere Niederlage und kam seinerseits durch Janek Drochelmann zu drei sehr guten Chancen (Frei vorm Tor vergeben, Wembley-Tor gegen Unterlatte Ball springt wieder raus, Schuss vom Torwart pariert.) Maurice Sielings Schuss aus 20 Metern landete ebenfalls an der Latte und Fabian Borrmann verfehlte das Tor aus der Distanz ebenfalls.

Das 5:0 in der 80. Minute dann wieder aus dem Kuriositätenkabinett, als ein Lerbacher Spieler über den Ball trat und Rene Vom Hofe auf und davon einschieben konnte.

Fazit:

An den Trikots der Spieler war zu erkennen, dass diese Mannschaft gestern alles gegeben hat und die Lerbacher Zeugwärtin die Waschmaschine sicher 2-3 mal anstellen muss, um den Dreck aus den Klamotten zu bekommen. Auch die Tatsache, dass man 5-6 teils hochkarätige Chancen vergab, zeigte, dass man nicht komplett Chancenlos war.

Trotz des letzten Aufgebotes waren die Probleme aber die gleichen wie schon die gesamte Hinrunde über:

Einfache Gegentore bei Standardsituationen. Es wird trainiert, es wird angesprochen ohne Ende, aber auch gestern fielen wieder drei Gegentore durch den ruhenden Ball.

Das erste Handwerkszeug eines Fussballers in der 1. Kreisklasse muss sein, Zweikämpfe anzunehmen und im Defensivverhalten einen konzentrierten, hellwachen Job zu machen und aktiv zum Ball zu gehen. Wenn dann die Kraft noch reicht, kann er irgendwann im Spielverlauf noch offensiv Akzente setzen.

Besonders bei Standards gegen den SV merkt man aber, dass die meisten Spieler nicht die nötige Aggressivität und Konzentration haben, sondern sich am liebsten auf die Toilette verziehen würden, aus Angst vor Schmerzen, Fehlern und eigener Courage. So fallen dann fast im jeden Spiel die Gegentore weil niemand in die Bälle „reinknallt“, körperlos dem Mitspieler Geleitschutz gibt und sich irgendwie auf die Kollegen, den lieben Gott oder sonst wen verlässt.

Viele Spieler aus dem aktuellen Kader können sich ein Beispiel an Fabian Borrmann nehmen, der in den letzten 8 Jahren 3 Spiele gemacht hat und einmal beim Training war (Mai 2019). Dennoch gehörte dieser mit seinem Einsatz gestern zu den besten Lerbachern, weil er einfache Pässe spielt und keinen Zweikämpfen aus dem Weg geht.

Ebenfalls positiv zu erwähnen ist Landry Dipama, der gestern sein erstes Pflichtspiel absolvierte und dabei rund 60-70 Minuten mit einem gebrochenen Arm spielte. Gute Besserung Landry, was für ein Einsatz!!

Der SV Lerbach wird aus der schwierigen Situation rauskommen, keine Frage, die Spieler müssen nur schnellstens begreifen, dass nur sie selbst den Karren aus dem Dreck ziehen können und niemand anderes dabei behilflich sein kann.