Wenn ein Trainer in der Nachspielzeit auswechselt, dann möchte er seinem Ersatzspieler die Punktprämie gönnen oder aber mit dem zeitraubenden Wechselritual das Ergebnis absichern. So geschehen am Sonntag beim Landesliga-Spiel des abstiegsbedrohten 1. SC Göttingen 05 gegen den Tabellenvierten MTV Wolfenbüttel. Beim Stande von 2:2 (1:1) brachte 05-Trainer Jan Steiger in der 92. Minute den Abwehrspieler Marc-Jannis Käding für den offensiven Mladen Drazic. Wenig später pfiff Schiedsrichter Lenard Stichnoth die Partie ab. Der 1. SC Göttingen 05 durfte sich über einen verdienten Punkt gegen den MTV Wolfenbüttel freuen. Erneut ist das Kalkül, die Partie auf dem kleinen Kunstrasenplatz am Jahnstadion auszutragen, aufgegangen.

Die Göttinger, die ohne die verletzten Philipp Bruns, Jannik Psotta, Nils Holzgrefe und Vivakaran Paramarajah antraten, zeigten von Anbeginn eine engagierte und dynamische Vorstellung. Die Mannschaft, die mit erst 13 Punkten nach 13 Spielen trotz neuem Trainer und aufgerüstetem Personal erneut im Abstiegskampf steckt, wollte den etwa 150 Zuschauern am Kunstrasenplatz des Jahnstadions zeigen, dass sie besser ist, als es der Tabellenstand aktuell vermuten lässt. Bereits nach sechs Minuten traf der zweikampfstarke Grzegorz Podolczak aus 18 Metern unhaltbar zum 1:0 für die Hausherren. Zwar besaßen die Gäste die etwas reifere Spielanlage, die Hausherren setzten jedoch Kampfgeist dagegen, waren bissig in den Zweikämpfen und störten so den durchdachten Spielaufbau der Wolfenbütteler, der auf dem kleinen Platz ohnehin das falsche Mittel ist. Dennoch zeigte der MTV, warum er sich im oberen Drittel festgesetzt hat: Die großgewachsenen Abwehrspieler sorgen bei Standard-Situationen für immense Gefahr. Nach einer Rechtsflanke beförderte Marc Omelan den Ball in der 36. Minute zum 1:1 über die Göttinger Torlinie. Bis zum Pausenpfiff übernahm der Gast das Zepter des Handelns, so dass das 1:1 zur Pause von den Zuschauern als gerecht empfunden wurde.

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Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild: Göttingen 05 couragiert, der Gast kühl und clever. Doch der große Aufwand, den das Steiger-Team betrieb, sollte belohnt werden. In der 53. Minute drang Jannis Hesse in den Gäste-Strafraum ein, hatte den Ball praktisch schon verloren, als er von hinten umgestoßen wurde. „C-Jugend-Fehler!“, meinte 05-Junioren-Trainer Richard Moritz abseits der Szene, der sich über die Dummheit der MTV-Abwehr freute. Patric Förtsch versenkte eiskalt (siehe Video) zur zweiten Führung für die Göttinger. Weiter ging das muntere Spiel in Richtung Gäste-Tor. Grzegorz Podolczak traf nur den Pfosten, Jannis Hesse scheiterte mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position. Der verletzte Freistoß-Spezialist Philipp Bruns dürfte von der Barriere aus verzweifelt zugeschaut haben. Leider sollte es für die tapfer kämpfenden und teilweise auch gut spielenden Göttinger nicht zu einem Dreier reichen. Jörn Winkler traf in der 73. Minute zum Ausgleich aus dem Gewühl heraus – ein Tor, das zu verhindern gewesen wäre. In den abschließenden Minuten schien es so, als würden sich die Kontrahenten mit der Punkteteilung anfreunden können. Am Ende bewies der 1. SC Göttingen 05 einmal mehr, dass das Team in der Liga mithalten kann. Am kommenden Sonntag kann es dies beim TSV Hillerse erneut unter Beweis stellen. Das Team von Coach Jan Steiger hat sich mit diesem Punkt vor den aufgrund des Ausfalls spielfreien Liga-Sechzehnten FC Grone geschoben. Der TSV Landolfshausen – nächste Woche beim SCW im Derby zu Gast – komplettiert nach der 1:0-Niederlage beim TSV Hillerse die Riege der regionalen Teams auf den Abstiegsplätzen.

Das 2:1 durch Patric Förtsch

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