Am Ende einer spannenden Partie wussten die jungen B-Jugend-Akteure nicht so recht, ob sie sich freuen oder ärgern sollten. Nach einer hoch-intensiven Partie im heimischen Maschpark hatte man eigentlich viel richtig gemacht. Man hatte die Gäste durchgehend in die gegnerische Hälfte geschnürt, hatte reihenweise Chancen herausgespielt und doch stand man am Ende nur mit einem Punkt da.

Schon nach wenigen gespielten Minuten hatte der eigentlich körperlich überlegende Gast aus Bad Harzburg einsehen müssen, dass das Hauptaugenmerk an diesem Samstag, den 08. September, auf der Defensive liegen würde. Zu stark war die spielerische Dominanz der kleinen Göttinger. Von hinten heraus zogen Paul Oelze und Lukas Ackermann das eigene Spiel immer wieder intelligent und mit feiner Klinge auf. Auch im Mittelfeld hatten Yann Issenghe, Laurens Kreißig und Maximilian König stets eine spielerische Lösung auf das harte Zweikampfverhalten der Gäste parat.
Die West-Harzer bekamen mit jeder gespielten Minute mehr Druck auf das eigene Gehäuse und ein Führungstreffer für die Gastgeber lag förmlich in der Luft. Gute Einschussgelegenheiten von Saciri, Orth und Flügel konnten vor der Pause jedoch allesamt nicht genutzt werden.
So ging es ohne geschossene Tore in die Halbzeitpause.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich das Geschehen nicht. Angriff um Angriff rollte auf das Gäste-Tor zu und die Aktionen wurden auf Göttinger Seite nun zwingender. Die größte Möglichkeit vergab Saciri, nach schöner König-Flanke freistehend vor dem leeren Kasten.
Eine fahrlässige Szene, welche im Mannschaftssport oft bestraft wird. Es sollte an diesem Nachmittag nicht anders kommen.

Tragischer Weise nutzte so auch hier der klar unterlegende Gast, die allererste Strafraumsituation zur äußerst schmeichelhaften Führung. Müßig zu erwähnen, dass dieser ein etwas unnötiger Freistoß auf der Halbposition vorausgegangen war.
Der hoch hineingetretene Ball konnte erst nicht geklärt werden und wurde dann zum Leidwesen des machtlosen Torhüter, Kinkelbur, auch noch unhaltbar abgefälscht.
Allerdings zeigten die Göttinger jetzt Moral und versuchten mit allen Mitteln, sich nicht, diesem Schicksal zu ergeben. Leider war der größte fußballerische Glanz nun weg. Die Leinestädter waren nun verständlicherweise oft zu verkrampft in ihren Aktionen. Hinzukam, dass der fußballerisch limitierte Gast, mit dem ihm verbliebenden Mitteln versuchte, das Ergebnis über die Zeit zu retten.
Es sollte schließlich bis zur Nachspielzeit dauern, ehe Senjur Saciri das Tor des Tages aus JFV-Sicht erzielen durfte.
Nach schönem Zuspiel von seinem Cousin Edwan Saciri überwand er freistehend den Gästekeeper mit einem satten Flachschuss in die rechte untere Ecke. Der Jubel war natürlich auf Gastgeberseite von einer riesigen Portion Erleichterung geprägt. Allerdings platzte der Knoten zu spät, um sogar nochmal alle drei Punkte in Angriff zu nehmen: der Schiedsrichter beendete das Spiel nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff.

Mit gemischten Gefühlen verließ die Mannschaft um Kapitän Edwan Saciri anschließend den Platz: auf der einen Seite hatte man gerade so einen Punkt gerettet, auf der anderen jedoch eindeutig auch zwei verloren. Deutlich wurde, dass viele Akteure erst noch in der neuen Altersklasse ankommen müssen. Das gute Spiel allein wird in Zukunft nicht ausreichen um die notwendigen Punkte einzufahren. Gerade im Abschluss muss sich die Mannschaft deutlich steigern um in den kommenden Partien auch mal als Sieger vom Platz gehen zu können.

Trainerstimme:“ wir haben im Großen und Ganzen ein klasse Spiel gezeigt. Wir haben im Vergleich zum Vorbereitungsstart deutlich an spielerischer Klasse zugelegt. Wir sind in Ballbesitz oft mit schönen Aktionen unterwegs. Allerdings ist der ein oder andere noch etwas naiv in der neuen Liga. Das wird oft bestraft. Wir müssen in den kommenden Partien vorne noch zielstrebiger werden, dann können wir so ein Spiel schon in der ersten Hälfte klar zu unseren Gunsten gestalten. So laufen wir irgendwann einem unglaublich bitteren Rückstand hinterher. Aber das müssen die Jungs jetzt lernen.

Wichtig ist außerdem, dass wir lernen einen kühlen Kopf zu bewahren, heute haben wir uns zu häufig verbal provozieren lassen und somit viel Zeit und Konzentration verloren. Glückwunsch an den Gegner, der so clever einen Punkt entführen konnte.“