Von Beginn an nahm der JFV das Geschehen in die Hand und versuchte, sich über mehr Spielanteile und Ballbesitz Torchancen zu erarbeiten. Schon in der 9. Minute parierte der gute Lüneburger Schlussmann einen Schuss von Lamine Diop zur Ecke. In der 13. Minute versuchte sich Julian Kratzert aus 20 Metern, aber auch seinen Schuss lenkte der Keeper mit den Fingerspitzen zum zweiten Eckball für die Gäste.

Der JFV erspielte sich fast 70 % Ballbesitz, aber klare Torchancen waren gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Lüneburger Mangelware. In der 34. Minute verfehlte ein Freistoß von Kratzert nur knapp das LSK-Gehäuse und in der 45. Minute knallte Lamine Diop den Ball aus zehn Metern ans Außennetz. Im direkten Gegenzug konterte sich der LSK zur ersten Torchance, die vom mutig herauslaufenden JFV-Keeper Nikolai Wolany in letzter Sekunde vereitelt wurde. So ging es, anstatt mit einer klaren Führung für den JFV, mit einem 0:0 in die Kabine.

Die zweite Hälfte begann so, wie die erste endete. Der JFV dominierte durch klares Flachpassspiel und begann nun mehr Druck auf das LSK Tor zu entwickeln.
In der 56. Minute dann die Erlösung: Nach schöner Vorarbeit von Hanno Westfal schoss Innenverteidiger Jannis Käding das bis dahin schon lange überfällige 0:1 für die Göttinger.
Doch lange sollte die Freude nicht währen, denn nach einer Nachlässigkeit konterte der LSK und kam durch einen glücklichen Drehschuss aus 20 Metern zum 1:1-Ausgleich.
Der Sturmlauf des JFV ebbte nicht ab, aber Hesse, Diop, Kratzert und Moreno schafften es nicht, die Führung wiederherzustellen.
In der 73. Minute köpfte Diop den Ball an die Latte und in der 75. Minute scheiterte Julius Drevs am LSK-Keeper. 81. Minuten waren gespielt, als ein Freistoß von Kapitän Jannis Hesse das Lüneburger Tor nur um Zentimeter verfehlte.
In der 86. Minute dribbelte sich Ricardo Moreno durch die Gäste-Abwehr und als er frei vorm Tor den Abschluss suchte, wurde er von hinten umgegrätscht. Doch anstatt eines Strafstoßes für den JFV, ließ der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen und den folgenden Konter schloss der LSK in der 86. Minute zur 2:1-Führung ab.
Der JFV rannte weiter auf das LSK-Tor an und ein Zuspiel im Strafraum der Lüneburger von Kratzert auf den freistehenden Moschanin, verhinderte ein LSK-Spieler mit einem klaren Handspiel. Alle Anwesenden – mit Ausnahme des Schiedsrichters – sahen dieses Vergehen. Doch anstatt eines Elfmeters für den JFV gab es eine Zeitstrafe für Julian Kratzert.
In der Nachspielzeit schaffte Moreno dann noch den mehr als verdienten Ausgleich zum 2:2. Anschließend beendete der Referee die Partie, obwohl noch mindestens zwei Minuten Nachspielzeit zu absolvieren waren.

“Wir haben heute durch eine Reihe von Fehlentscheidungen zwei Punkte verloren!“, resümiert Hansi Ehrlich nach dem Spiel “Aber durch den späten Ausgleich war es auch irgendwie ein Punktgewinn. Es ist schade, wenn man ein Spiel durch Einwirken eines Schiedsrichters nicht gewinnt, aber im Fußball gehört das leider dazu.“, so Ehrlich weiter. “Wir konzentrieren uns auf die kommenden Aufgaben und wollen versuchen, den vierten Platz zu behaupten!“ blickt ein nicht ganz zufriedener Trainer bereits in die Zukunft.