Mit dem klaren Auswärtssieg in Landwehrhagen machte der TSV Jahn Hemeln den Klassenerhalt vorzeitig perfekt und kann als zweitbestes Rückrundenteam stolz auf die letzten Wochen sein. Schon jetzt gehen die Planungen für die neue Saison los.

Großer Jubel und Applaus fürs Team nach dem Abpfiff in Landwehrhagen. Mit 7:1 war der TSV Jahn über die SG Landwehrhagen/Benterode hinweg gefegt und hat damit den vor einigen Monaten fast schon nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt eingetütet. Hemeln kann nach dem Sieg und nunmehr 25 Punkten nicht mehr auf einen Abstiegsplatz rutschen (nach der Winterpause waren es drei Punkte!). Beim Gegner schrillen nach dieser Niederlage hingegen sämtliche Alarmglocken. Durch den Sieg Bühren/Schedens in Obernjesa sind die Obergerichtler auf dem vorletzten Tabellenplatz gelandet. Mit der gezeigten Leistung gegen ambitionierte Hemelner ist aber auch kaum mit dem Verbleib in der 2.Kreisklasse zu rechnen. Etwas mehr Gegenwehr hatte man schon erwartet. Zumindest kämpferisch. Man kann nur Glück wünschen!

Vielleicht lag es aber auch am frühen 0:1 durch Tim Olesch, der bereits in der 3.Minute die Richtung des Spiels vorgab. Erst als Björn Ludewig auf 0:2 erhöhte (14.) wurde die SG wach und begann früher gegen den Ball zu arbeiten, was die bis dahin in der Komfortzone befindlichen Jahner offenbar etwas irritierte. Mit einem einfachen Sonntagsspaziergang war es hier also nicht getan. Auch wenn die pralle Sonne eher dazu einlud, als zum schwitzen auf dem Fußballplatz. Als die Roten grad so etwas wie Selbstvertrauen aufgebaut hatten, machte Nicho Keller mit einem Doppelpack die letzten Hoffnungen zunichte (36./40.). Beide Treffer bekam er von Olesch serviert, der beim 0:4 ganz nebenbei die komplette SG-Deckung düpierte.

Mit diesem angenehmen Vorsprung ging es in die Pause. Inzwischen waren auch mit Wallbach und Beres zwei spielstarke Spieler von der Bank dabei. Trotz der Ausfälle von Reichhardt, Seegers, Scherbinski und Osenbrück sind da momentan für Trainer Bode immer noch genügend Möglichkeiten vorhanden, um auf jede Situation reagieren zu können. Eigentlich war klar, dass der Gegner nun alles auf eine Karte setzen würde. Aber da fehlte wohl doch das nötige Futter. Tobi Kühne erstickte dann auch gleich mit seinem Solo zum 0:5 quasi alle Hoffnungen im Keim (53.). Auch wenn es aus Sicht der SG heute spielerisch einfach nicht reichte, muss man ihnen absolut zu gute halten, dass sie stets weiter nach vorn spielten und nicht aufgaben. Außerdem blieben es trotz der BRisanz im Abstiegskampf eine faire PArtie. Die Bemühungen der Gastgeber wurden dann auch tatsächlich mit einem Foulelfmeter belohnt (kann man geben, muss man nicht), den Tobias Elsasser sicher versenkte. In dieser Phase des Spiels verpasste Jahn es mehr aus den sich bietenden Momenten zu machen. Statt gepflegt den Ball laufen zu lassen, denn damit kam die SG überhaupt nicht klar, wurden viel zu oft lange Bälle gespielt. Bode meinte hinterher: „Es klingt vielleicht komisch, aber wir haben beim 0:1 in Dransfeld besser gespielt als heute hier.“ Zum Glück besann sich seine Mannschaft in der Schlussviertelstunde noch einmal, was vielleicht auch am Einsatz von Routinier Sven Baake lag (ab der 60. dabei), der immerhin kurz vor seinem 500. Spiel für Hemeln steht. Nach mustergültiger Vorarbeit von Olesch, netzte er das Leder seelenruhig zum 1:6 ein (76.) und revanchierte sich nur vier Minuten später mit einem Zuckerpass auf Olesch, der mühelos den 1:7 Endstand markierte und nun schon 20 Tore auf dem Konto hat.

Wieder war es eine gute Mannschaftsleistung und die Ruhe über die vollen 90 Spielminuten, die am Ende den Erfolg brachten. Nach einem Tänzchen auf dem Platz kam es dann in Hemeln aber noch zu der Einlösung eines Versprechens von Trainer Holger Bode. Der hatte ausgelobt beim vorzeitigen Klassenerhalt in die Weser zu steigen. Er tat dies natürlich gerne und wurde dabei sogar von einigen mutigen Spielern begleitet. Dann aber raus aus dem Wasser und rein in den Biergarten. Das Team und der Anhang hatten etwas zu feiern!