Selten kann so wenig von Fußball die Rede sein wie beim Gastspiel beim Bonaforther SV. Das Spielgeläuf ließ beiden Mannschaften nahezu kaum Möglichkeiten. Knochenhart und voller Überraschungen machte der Platz deutlich wie wichtig der kommende Regen wird.

Geschrieben; Manuel Dölle, TSV Holtensen 16.05.2022

Ein Glück, dass beide Mannschaft vor, während und nach dem Spiel äußerst fair und sportlich blieben. Zur ersten Halbzeit gibt es nicht viel zu berichten. Bonaforth war bemühter und aktiver. Holtensen, noch stark Corona-betroffen, auf die Defensivarbeit und Konterläufen fokussiert. Ein Segen für die Hausherren ist, dass Julian Bonic sein Comeback feierte. Nach nur einer Trainingseinheit war der technisch und kopfballstarke Offensivakteur Dreh- und Angelpunkt der Gastgeber. Seinen Meister fand er jedoch am heutigen Sonntag beim Schlussmann der Gäste aus Holtensen, Martial Drescher. Die größte Chance in der ersten Halbzeit vereitelte Drescher per starken Reflex im Eins-gegen-Eins gegen Bonic. Der Angreifer wurde freigespielt und ging alleine auf Drescher zu, scheiterte jedoch am starken Schlussmann. Alles andere konnte Holtensen immer wieder verteidigen oder die Platzbedingungen machten es den Hausherren schwer.
Selbst konnte Holtensen nur ähnlich wenig konstruktives nach vorne bringen. Konter wurden immer falsch ausgespielt oder liefen ins Abseits. Höhepunkt aus Sicht der Gäste war der Elfmeter in der 37te Minute. Sas schlug einen langen Ball in den Lauf von Dölle. Weder Dölle noch Heim-Torwart Reiberger konnte erahnen welchen Weg der Ball nimmt auf dem Geläuf. So kam es zum unglücklichen Faul von Reiberger an Dölle. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sas sicher. (37. Minute).(Video)

In der 2ten Halbzeit stellten die Holtenser um, sodass die Aufbaubemühungen der Hausherren besser unterbunden werden konnte. Dies gelang auf Anhieb und wurde früh mit dem 0:2 belohnt. Nach Einwurf und Finte von Sas, war Dölle über die Außen durch und bediente Qoraishi in der Mitte. Dieser netzte aus zwei Metern sicher ein.(50. Minute). Holtensen kontrollierte das Geschehen. Die Offensive der Gäste, Bonic und Salman, schienen gut aufgehoben bei Jerzynski, Kirstan und Busch. Doch nur acht Minuten nach dem 0:2 brachte sich Holtensen selber in Schwierigkeiten. Nach missglückten Aufbauspiel fand Salman Bonic im 16er der nach gekonnter Bewegung nur noch gefoult werden konnte. Drescher war am fälligen Elfmeter noch dran, doch der von Jawad Mohammadi getretene Strafstoß war zu präzise geschossen.(58. Minute). Bevor das Spiel nun hektisch werden konnte schlug Holtensen sofort zurück. Ein Chip-Ball von Dölle, gedacht auf Iber, ließ sich Sas nicht nehmen und schloss von 16 Metern gekonnt ins lange Eck ab. Reiberger war chancenlos. Holtensen wieder mit 2-Tore Führung ( 61. Minute) die auch bis zur Trinkpause gut verwaltet werden konnte. Direkt nach dieser Zwischenpause verpasste Holtensen die klare Vorentscheidung. Sas war über die Außen durchgebrochen und bediente Kirstan im Rückraum. Dieser Schloss direkt ab, scheiterte jedoch an Reiberger, auch den Abpraller hätte Holtensen machen müssen, jedoch kam Daloglu sein Schuss nicht über die von fünf Bonaforthern verteidigten Torlinie. Auch Iber kam kurz darauf aus 11Metern zum Abschluss den Reiberger jedoch entschärfen konnte.
Von da an spielten gefühlt nur noch Bonic und Drescher. Immer wieder wurde der Angreifer gesucht und kam zu Abschlüssen. In der 79. Minute wurde er belohnt. Nach feinem Pass enteilte Bonic seinem Bewacher Busch und Lupfte den Ball gekonnt über Drescher.
Nun kam die befürchtete Schlussoffensive. Die größte Doppelchance verteilte Drescher nach bester Torwartmanier mit herrlichen Übergriff gegen Demircan. Der quirlige Mittelfeldmann kam aus 5m frei zum Kopfball den er aufs Eck platzierte. Drescher war zur Überraschung aller in letzter Sekunde zur Stelle. Einen weiteren Abschluss klärte Jerzynski auf der Linie. Das 3:3 lag in der Luft, fiel jedoch nicht. Holtensen verteidigte sich zum 3er, hätte sich aber auch nicht über ein 3:3 beschweren dürfen.
Trotz aller Hektik lief das Spiel extrem fair und sportlich. Schiedsrichter Schindler lies auch keinen Raum für Diskussionen, sodass nach dem Spiel beide Mannschaften zusammen die Abendsonne in Bonaforth genießen konnten.