Der HNK Göttingen hat am Donnerstag-Abend auf dem B-Platz des Maschpark-Geländes im Halbfinale des Krombacher Kreispokals für Teams der 2. und 3. Kreisklasse die dritte Mannschaft von Sparta Göttingen nach einem emotionalen Spiel am Ende deutlich mit 5:0 (1:0) besiegt. Damit steht das Team von Trainer Kenan Masic im Finale des Pokal-Wettbewerbs am Samstag, den 16. Juni, ab 13:00 Uhr in Gieboldehausen. Für das Spiel zweier Mannschaften aus der 2. Kreisklasse war die Partie sehr gut besucht. Schätzungsweise 150 Zuschauer säumten den Sportplatz, mehrheitlich Anhänger von Sparta Göttingen III. Doch so lautstark sie ihr Team auch nach vorne zu peitschen versuchten, am Ende setzte sich das kroatische Team verdient durch. Vor allem die mentale Stärke sollte am Ende den Ausschlag geben.

Die ersten 20 Minute gehörten eindeutig den Hausherren. Sie zeigten die bessere Spielanlage und waren gefährlicher. Sparta III hatte es in der Anfangsphase eindeutig Schlussmann Daniel Klinge, der auch schon in der Bezirksliga-Mannschaft zum Einsatz kam – zu verdanken, dass es nicht frühzeitig in Rückstand geriet. Doch als es nach 30 Minuten immer noch 0:0 stand, fand der Gast, dessen wichtigster Spieler Erol Saciri verletzt seinen Trainer Stefan Ahlborn beim Coaching unterstützte, langsam ins Spiel. Doch nur einmal musste sich Matthias Papierok im HNK-Tor richtig lang machen. Genau zu dem Zeitpunkt, als Sparta Gleichwertigkeit erzielen konnte, besorgte Timo Gerke, eigentlich Stammspieler der zweiten Mannschaft von HNK, die Führung für die Hausherren. Und nur vier Minuten später der nächste Schock für die Gäste: Routinier Ordikhan Rashow wurde wegen Nachtretens mit Roter Karte des Feldes verwiesen. Mit einem Rückstand und in Unterzahl aus Sparta-Sicht ging es in die Halbzeitpause.

Zu Beginn des zweiten Abschnittes kam dann der kreuzbandriss-gehandicapte, ehemalige Oberliga-Spieler Erol Saciri doch noch in die Partie. Allein seine Anwesenheit verunsicherte in den Anfangsminuten die Hausherren sichtlich. Doch dann schwächte sich Sparta erneut. Obwohl gelb-verwarnt zelebrierte ein Sparta-Angreifer eine solch dilettantische Schwalbe, dass Oberliga-Schiedsrichter Maurice Milczewski den Spieler achselzuckend mit Gelbrot ebenfalls zum Duschen schickte (54.). Damit war die Partie eigentlich entschieden. Jetzt ließ HNK den Ball und Gegner laufen. Sparta wehrte sich mit dem Mute der Verzweiflung gegen die drohende Niederlage. Doch mit dem 2:0 durch Niklas Karkossa (66.) in die völlig entblößte Sparta-Abwehr hinein, war die Partie endgültig entschieden. Jetzt spielte HNK, angeführt vom überragenden Andrei Anitoi, seine ganze Routine gegen die junge Sparta-Truppe aus. Die Tore fielen dann wie reife Früchte. Timo Gerke (73.) mit seinem zweiten Treffer, Siegmund Weiss (88.) und erneut Niklas Karkossa (89.) sorgten am Ende für den klaren Sieg des HNK Göttingen. Der Verein von Managerin Stephanie Vujevic hat damit die Chance, nach der feststehenden Meisterschaft in der 2. Kreisklasse Mitte, durch einen Finalsieg das Double zu gewinnen.

Sparta Göttingen III verlor die Partie am Ende aufgrund der größeren Routine des Gegners, obwohl im Sparta-Team, allein durch die Saciri-Familie, genügend Potenzial steckt. Im Fußball sind aber nicht nur die technischen und athletischen Fähigkeiten entscheidend, sondern auch jene, mit den eigenen Emotionen umgehen zu können. Gerade bei unerwarteten Ereignissen auf dem Platz, wie Verletzungen, Schiedsrichterentscheidungen, Kulisse, Wetter, Platzbedingungen, zeigt es sich, wie stark ein Team ist. Sparta brach hier auseinander, kümmerte sich mehr um den „bösen“ Schiedsrichter und den „bösen“ Gegner, anstatt ruhig die eigenen, durchaus vorhandenen Stärken in die Waagschale zu werfen. Richtig gute Mannschaften schütteln sich kurz und lassen sich von äußeren Einflüssen nicht beeindrucken. Das muss das junge Sparta-Team noch lernen. Aber Trainer Stefan Ahlborn dürfte das erkannt haben und wird in Zukunft daran arbeiten, dass die Nerven mit einigen Spielern nicht wie die gern zitierten „jungen Pferde“ durchgehen. Die beiden Roten Karten beraubten Sparta jeder Chance. Doch daran war niemand anders als das Team selbst schuld.

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