In einem Nachholspiel der Bezirksliga besiegte am Donnerstag-Abend auf dem Kunstrasenplatz des Jahnstadions der SC Hainberg die SG Lenglern mit 3:1 (1:1). Die etwa 200 Zuschauer sahen unter Flutlicht eine Partie mit hohem Unterhaltungswert, hohem Tempo und am Ende mit einem verdienten Sieg des Teams von Trainer Dennis Erkner. Die Mannschaft von den Zietenterrassen rückt mit diesem Erfolg auf Platz zwei der Tabelle der Liga vor und wurde von einigen der anwesenden Experten bereits als Favorit auf den Landesliga-Aufstieg bezeichnet. Trainer und Beobachter der Liga-Konkurrenz – beispielsweise Gimtes Trainer Matthias Weise und sein Kollege Jan Diederich aus Nörten – mussten konstatieren, dass der SC aktuell bärenstark aufspielt.

Der kleine Kunstrasenplatz im Jahnstadion sorgt schon per se für ein hohes Tempo – durch die kurzen Wege sind Handlungsschnelligkeit und Direktspiel vonnöten, um sich Vorteile gegenüber dem Gegner zu erarbeiten. Außerdem kann jedes Team in kürzester Zeit den Gegner in fast allen Räumen unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen – das so genannte Pressing. Besser zurecht mit den Bedingungen kam der eigentlich auf den Zietenterrassen spielende Gastgeber. Besonders beeindruckend waren das Kurzpassspiel und die präzisen Seitenwechsel der Hainberger. Damit wurde der beste Mann auf dem Platz, Alexander Kern auf der rechten Mittelfeld-Seite des Erkner-Teams, immer wieder freigespielt. Sein Gegenspieler Marcel Leuze hatte große Probleme gegen den unscheinbar wirkenden Rotschopf, der wie ein Wolf im Schafspelz über den Platz trabt, um dann mit explosionsartigen Aktionen den Gegner zu narren. Bereits in der vierten Minute besaß er die erste Chance, war aber von einem Katastrophen-Querpass in der Abwehr der Gäste wohl selbst überrascht, so dass sein Abschluss unpräzise erfolgte. Auch an der nächsten Chance war Kern beteiligt. Wieder erreichte ihn ein präziser Seitenwechsel. Er ließ Torwart Artur Mundkowski scheinbar mühelos aussteigen und schob den Ball in Richtung des verwaisten Tores. Doch Marcel Avon roch den Braten und kratzte den Ball noch von der Linie (15.). Aber beim 1:0 konnte niemand mehr retten: Kern war wieder frei durch, begünstigt durch einen missglückten Versuch, den langen Pass auf ihn zu verhindern, und vollendet diesmal gekonnt. Lenglern hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine eigene Chance erspielt, obwohl auch das Team von Trainer Yusuf Beyazit das hohe Tempo mitgehen kann. Das sollte sich wenig später zeigen. Der Trainer selbst sorgte für eine mögliche Wende in der Partie. In der 29. Minute versuchte er, Hainbergs starken Keeper Aleksandar Stankovic mit einem Kunstschuss von der Mittellinie zu überlisten. Doch der Torwart konnte den Ball zur Ecke abwehren. Der Eckball von Marcel Leuze wurde von Jan-Paul Kleinschmidt an die Latte des Hainberger Tores geköpft. Plötzlich war der Gast da. In der nächsten Szene wurde der Lenglerner Kapitän im Strafraum der Gastgeber gefoult. Den fälligen Strafstoß versenkte der Spielertrainer Beyazit sicher um Ausgleich. In den folgenden Minuten beherrschte Lenglern die Szenerie. „In dieser Phase haben wir völlig die Ordnung verloren.“, ärgerte sich Hainbergs Trainer Dennis Erkner. Doch kurz vor der Pause konnte sich das Team von Kapitän Yannick Broscheit wieder vom Druck der Gäste befreien. Ein gefährlicher Schuss von Jonas Hille ging knapp am Tor der SG vorbei. Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen des Jahnstadions – der Abpfiff von Schiedsrichter Alexander Rosenhagen erfolgte direkt in einen Eckball der Gäste hinein, was diese nicht amüsierte. „Du hast wohl zu viel Bundesliga geschaut!“, wurde das kommentiert.

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Nach dem Seitenwechsel – es waren gerade 40 Sekunden gespielt – das vielleicht vorentscheidenden 2:1: Einen schlimmen Abspielfehler in der Gäste-Abwehr nutzte Niklas Pfitzner mit einem technisch starken Schuss aus 17 Metern zur Führung der Erkner-Elf. Jetzt war der Gastgeber wieder spielbestimmend, kontrollierte Geschehen und Tempo. Lenglern brachte Erdem Kazan und Elias-Julien Reuter, um eine Wende herbeizuführen – es misslang. In der 75. Minute die endgültige Entscheidung: Der schnelle Maximilian Maretschke setzte sich auf der linken Seite stark durch. Sein Pass erreichte über einen kleinen Umweg Niklas Pfitzner, der – technisch anspruchsvoll – den Ball unter die Latte des Lenglerner Kastens jagte. Die Partie war gelaufen, der Rest war Resignation bei den Gästen, Auswechslungen und Verwalten beim Sieger Hainberg. „Es freut mich, dass wir mittlerweile die Qualität besitzen, enge Spiele für uns zu entscheiden!“, freut sich Erkner nach der Partie. „Im Vorjahr hätten wir uns bei solch einem Spiel mit einem Remis begnügen müssen.“, verdeutlicht er die Weiterentwicklung seines Teams. In der Tat war es imposant, was sein Mannschaft am Donnerstag anbot. Der Lohn: Platz zwei im Klassement der Bezirksliga und garantiert hohes Selbstvertrauen. Lenglern hingegen bleibt im Keller der Liga hängen, rutscht durch die Niederlage sogar auf einen direkten Abstiegsplatz ab. Doch Lenglern besitzt eindeutig zu große Qualität, um in den Kreisfußball zurückzukehren. Manchmal reicht ein Sieg, um das einem Team innewohnende Potenzial zum Sprudeln zu bringen. Am Wochenende hat das Beyazit-Team erst einmal frei, die Partie gegen den TSV Bremke/Ischenrode wurde bereits im August ausgetragen. Hainberg hingegen empfängt – wieder auf dem Acker auf den Zietenterrassen – den SSV Nörten-Hardenberg zum Spitzenspiel der Bezirksliga. Dessen Trainer Jan Diederich dürfte am Donnerstag grübelnd vom Jahnstadion abgereist sein.

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