Vor der Partie wurde das, was man gerüchteweise in Göttingen schon seit einigen Tagen immer wieder hörte, Gewissheit: Der SC Hainberg und Oliver Gräbel gehen nach der Saison getrennte Wege (Gökick-Online berichtete). Der Auslöser der Trennung war der Trainer selbst, der eine Pause brauche. Das konnte man beim Gastspiel des Meisters TuSpo Weser Gimte auf den Zieterterrassen allerdings nicht erkennen. Das Team des scheidenden Trainers bot eine überragende Partie und besiegte den Landesliga-Aufsteiger mit 4:2 (0:2).

Dabei stand die erste Halbzeit unter dem Zeichen der vergebenen Chancen auf Hainberger Seite und der Traumtore des Meisters.
In der 7. Spielminute verweigerte Schiedsrichter Titi Cocirla den Hainbergern einen durchaus berechtigten Elfmeter. Nur zwei Minuten später traf der agile Hainberger Junakow nur den Pfosten. Auch in der 18. Minute konnte er in letzter Sekunde noch am Torabschluss gehindert werden. Quasi im Gegenzug erzielte der Gimter Behrens mit einen Traumtor wie einst Marko van Basten die Gäste-Führung. Aber weiterhin bestimmte der Gastgeber das Spielgeschehen. Gimte konterte allerdings höchst gefährlich. In der 44. Minute konnte ein solcher Gegenstoß nur per Foul gebremst werden. Den fälligen Freistoß verwandelte Tobias Schreer direkt in den Torwinkel der Hainberger. 0:2 – ein Pausenstand der keineswegs verdient war, aber dem Stil einer Spitzenmannschaft entsprach.
In der Pause rüttelte der scheidende Hainberg-Trainer Oliver Gräbel sein Team noch einmal wach. Das Team zeigte trotz 0:2-Rückstand gegen den souveränen Meister unglaubliche Moral. Erik Parusel erzielte nach einem schönen Solo den Anschlusstreffer, begünstigt vom Gäste-Torwart Fabian Rippe. Kevin Kahl, im Hauptberuf Abwehrchef der Hainberger konnte per Kopf nach einem Eckball in der 65. Minute den Ausgleich erzielen. In der 74. Minute vergab der unermüdlich rackernde Junakow eine Großchance, als er eine Hereingabe aus drei Metern über das Tor köpfte – seine dritte große Tormöglichkeit in der Partie. Doch wie ein guter Stürmer in solch einer Situation handelt, zeigte er nur eine Minute später, als er zur Hainberger Führung einschoss. In der 82. Minute schloss Parusel einen wunderschön herausgespielten Angriff mit einem Lattentreffer ab.
Mit dem Schlusspfiff fiel das kurioseste Tor der Partie. Einen langen Pass der Hainberger wollte ein Gimter Abwehrspieler mit einem Rückpass zum Torwart klären. Dieser schätzte die Situation aber falsch ein und lief mit hohem Tempo in Richtung Ball, der an ihm vorbei in Richtung Tor flog, aber am Pfosten landete. Der gut reagierende Martin Schiller konnte den Ball seelenruhig per Flugkopfball zum Endstand von 4:2 verwandeln. Anschießend pfiff Schiedsrichter Cocirla die Partie ab, die mit einem Sieg des Trainers endete, der – auch mit einigem Groll gegenüber seinen Spielern – gerade erst seine Demission bekannt gegeben hatte.
Das Ergebnis hat allerdings keinerlei Auswirkung auf den Tabellenstand. Dennoch ist das Ergebnis als Überraschung zu werten, auch wenn der TuSpo nicht mehr mit dem Stamm-Team auf den Zietenterrassen antrat, wie Trainer Matze Weise hinterher bemerkte.

So traten sie an:

SC Hainberg

Filipe Abreu de Cunha, Bahne Kapelle, Tobias Wagner, Kevin Kahl, Alexander Esseling, Jonas Hile, Torben Maas, Konstantin Junakow, Erik Parusel, Lukas Danneberg (63. Manuel Jerzyk), Martin Schiller

TuSpo Weser Gimte

Fabian Rippe, Andreas Kilian, Tobias Schreer, Dennis Behrens, Timo Jesswein, Nils Quentin, Danny Willert, Sebastian Mielenhausen, Jascha Marczak (85. Witali Sawrin), Linor Demaj, Dominik Franke (89. Tobias Rudolph)
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