Keine 48 Stunden nach dem überraschenden Punktgewinn beim Bovender SV mussten die Kreisliga-Kicker der GWH schon wieder antreten. Dieses Mal ging die Reise nach Dransfeld zum dortigen DSC. Einerseits gab die disziplinierte und engagierte Leistung aus der Freitagspartie Anlass für ein gesundes Selbstbewusstsein, andererseits hatte sich die ohnehin schon angespannte Personalsituation aus verschieden Gründen noch drastisch verschlechtert.

Von Jan Steiger (SG GW Hagenberg)

Positiv hervorzuheben ist, dass sich Yannick Fritzsche und Lami Kosova trotz Blessuren zur Verfügung stellten, dass Kevin Hartmann als Aushilfe einsprang, obwohl er am Vortag schon 90 Minuten gespielt hatte und dass Jugendtrainer Paul Schmidt sich als Ergänzungsspieler zur Verfügung stellte.

Aus Platzgründen verzichten wir an dieser Stelle darauf alle fehlenden Akteure aufzuzählen, wünschen aber allen verletzten Kickern eine schnelle Genesung. Weitere Verstärkungen aus der eigenen Reserve waren nicht möglich, da es für die Zweite noch um die Meisterschaft in der 3. Kreisklasse geht und so wurde auch Trainer Stefan Minor für den Meisterschaftskampf abgestellt und in Dransfeld durch Teammanager Jan Steiger an der Seitenlinie vertreten.

Auch die Dransfelder mussten auf einige Spieler verzichten und auch der Kader der Gastgeber bestand aus lediglich 13 Aktiven. Die Platzverhältnisse waren sicher nicht die angenehmsten für die 22 Akteure auf dem Spielfeld, allerdings wurde dadurch kein Team bevorzugt, da sich alle Spieler den gleichen Bedingungen stellen mussten.

Das Ziel der GWH-Elf war es die Gastgeber früh zu attackieren und zu Fehlern zu zwingen und nach Balleroberung schnell in die Tiefe zu spielen. Dieses ambitionierte Vorhaben konnte jedoch nur phasenweise in die Tat umgesetzt werden. Beinahe allen Hagenbergern war anzumerken, dass das kraftraubende Bovenden-Spiel noch in den Knochen steckte, was sich regelmäßig in Form von vermeidbaren technischen Fehlern, sowie Unkonzentriertheiten zur Schau stellte. Da aber auch die Dransfelder auf einem überschaubaren Niveau agierten, ging es mit einem 0:0 in die Kabine. In der Pause nahmen sich Grün-Weißen für den zweiten Spielabschnitt vor im Spielaufbau sicherer zu agieren und die Bälle schnell in die Spitze zu spielen. Der Beginn des zweiten Spielabschnittes war auch verheißungsvoll – Lami Kosova tankte sich in seiner unnachahmlichen Art durch die gesamte DSC-Defensive durch und wurde dann kurz vor dem Torabschluss unsanft vom Dransfelder Keeper Jonas Wolter von den Beinen geholt. Da es sich nach Meinung vieler Zuschauer um eine klare Torchance handelte, fiel das Strafmaß mit Strafstoß und Verwarnung für den DSC-Schlussmann eher mild aus. Den fälligen Strafstoß verwandeklte Gerliz sicher zur 1:0-Führung (50.).

Leider sorgte auch dieser Treffer nicht für die gewohnte Stabilität im GWH-Spiel, sondern war er der Weckruf für die Rehbock-Elf nun einen Gang hoch zu schalten, hinzu kamen bei den Gästen nun schwindene Kräfte. Nach einem doppelten Stellungsfehler traf Leon Richter in der 65. Spielminute zum 1:1-Ausgleich. Nur sechs Minuten später verwandelte DSC-Kapitän Hassan Noureddine einen Handelfmeter sicher. Der Verursacher möchte an dieser Stelle nicht genannt werden. In der 76. Minute keimte noch einmal ein wenig Hoffnung für die SG auf als ein Akteur der Heimelf mit der Ampelkarte zum Duschen geschickt wurde. Auch diese Hoffnung zerplatzte an diesem gebrauchten Tag schnell wie eine Seifenblase nachdem die Schwarz-Gelben die nun aufgerückten Hagenberger gekonnt auskonterten und mit dem 3:1 erneut durch Richter für die Entscheidung sorgten. In der 83. Minute konnte GWH dann immerhin in der Statistik der Gelb-Roten Karten ausgleichen und die letzten sieben Minuten waren nur noch 18 Feldspieler auf dem Platz.

In der 87. Minute hatte Bernard Jerzynski noch einmal die Gelegenheit mit einem Distanzschuss für den Anschlusstreffer zu sorgen, der DSC-Keeper zeigte sich jedoch auf dem Posten und werte den Ball zur Ecke ab.

Unter dem Strich war es eine enttäuschende Vorstellung der GWH-Kicker an diesem Tage, so dass unter dem Strich der Dransfelder Erfolg in Ordnung ging. Sicherlich gibt es Erklärungen für die mäßige Leistung, die aber nicht als Ausrede herhalten sollen an dieser Stelle, da auch die zur Verfügung stehenden Spieler sicher besser spielen können als in Dransfeld gezeigt. Trotz dieses Dämpfers haben aber alle Spieler das Recht stolz auf eine insgesamt bisher sehr positive Rückserie zu sein. Nun gilt es die letzten beiden Saisonspiele in Hilkerode und gegen Harste noch einmal siegreich zu gestalten, um dann in der wohlverdienten Sommerpause ein wenig abschalten zu können.