Eine wilde Partie mit viel Dramatik und Leidenschaft zwischen GW Hagenberg und dem TSV Holtensen endete am 7. Spieltag Leistungsgerecht 4:4. Holtensen verstärkt mit drei Akteuren von den „Alten Herren“ gibt in letzter Sekunde zwei Punkte ab.

Autor: Manuel Dölle, TSV Holtensen 17.10.2021

Der Reihe nach:
In den ersten Spielminuten merkte man beiden Teams die Anspannung und den gegenseitigen Respekt an. Nahezu alle Akteure aus beiden Mannschaften spielten schon einmal für die grün weißen vom Hagenberg oder den rot weißen aus Holtensen. Somit kannten sich alle Akteure auf dem Platz recht gut.
Hagenberg, bestückt mit ihrem hochgefährlichen Sturm um Rido Weiß und Maurice Taubert verlagerte das Spiel zu Beginn mehr in die Hälfte des TSV. Doch bis auf einen Freistoß, geschossen von Gerlitz der über das Tor ging, kam wenig zwingendes zustande. Der TSV versuchte es spielerisch. Über den Rückkehrer Waraghai konnte Dölle über die außen durchbrechen. Doch auch hier konnte GW-Keeper Theune rechtzeitig vor Routinier Özcan Beyazit die Gefahr entschärfen. Kurz darauf war er jedoch chancenlos. Dölle schickte Beyazit mit einem hohen Ball zwischen die gegnerischen Reihen. Beyazit verarbeitete den Ball mustergültig, legte auf den 16er zurück zu Iber der den Ball direkt, mit dem Innenrist, in die Dreiangel des GW-Gehäuses nagelte (23.). Wieso oft den Tag, hielt der Jubel nicht lang. Leitete Dölle zuvor noch das 0:1 ein, leitet er auch den Konter der Grün-Weißen ein. Auf Mittellinie-Höhe fing Gerlitz einen Pass von Dölle ab, per langen Seitenwechsel wurde der schnelle Robin-Julian Trotter in Szene gesetzt. Aus vollem Lauf nahm der den Flankenwechsel direkt und setzte den Ball ins lange Eck des Gäste Tores. Da konnte man nur staunend hinterher schauen. (24.).
Das Spiel blieb fortan umkämpft. In der 33.Minuten war bereits wieder Schluss für Waraghai, „Altherr“ Marten Murnigkeit musste ran. In der 39. Minuten klingelte es wieder im Kasten der Heimmannschaft. Der wieder starke Iber genoss den Begleitservice der Hagenberger Defensive und setzte sich stark und gekonnt über die Außen gegen 4-5 Leute durch. Seine Ablage auf Sas wurde von diesem direkt flach ins Eck geschoben.1:2 für den TSV. Holtensen hatte noch vor der Halbzeit die Möglichkeiten auf 1:3 zu erhöhen. Gleich zweimal in Überzahl gingen die rot weißen auf das Gästetor zu. Einmal verzog Siegmann, das andere Mal wählte Jerzynski den falschen Zielspieler. Beyazit war bei beiden Aktionen einschussbereit, bekam den Ball jedoch nicht.
Das 1:2 zur Halbzeit wackelte von Beginn an der zweiten Spielhälfte. Hagenberg machte Dampf und suchte immer wieder mit hohen Bällen Taubert und Weiß. Doch Hohenstein und Kirstan, sowie der zentrale Mann Herrmann behielten meist Oberwasser. Holtensen war in der Phase zu passiv und stellte zu sehr ihr gutes Passspiel ein, was Hagenberg gelegen kam. So dauert es nicht lange das Maurice Taubert, Kirstan und Herrmann abschütteln konnte und zum 2:2 netzte. Zu dem Zeitpunkt der verdiente Ausgleich. Holtensen rappelte sich jedoch wieder und konnte das Spiel wieder auf Augenhöhe gestalten. Die Kombinationen durchs Mittelfeld griffen wieder besser, sodass auch wieder Gefahr für das Heimtor, gehütet von Latscho Theue, entstehen konnte. Dieser verletzte sich ohne Gegnereinwirkung am hinteren Oberschenkel, ähnlich wie der Stammtorwart der Holtenser Martial Drescher vor einigen Wochen. Nach langer Pause macht er erstmal weiter. Kurz darauf musste er jedoch das dritte Mal den Ball aus seinem Netz fischen. Nach einer verlängerten Ecke kam Murnigkeit zu einer gefühlvollen, perfekt getimten Flanke. Dölle nutzte seine Freiheit 11m vor dem Tor und köpfte wuchtig zum 2:3 ein. Die dritte Führung an dem Tag für die Gäste. Auch das 2:4 wäre eine Minute später noch möglich gewesen. Doch der angeschlagene Theune parierte mit Bravour gegen Siegmann, gleichzeitig auch die letzte Aktion des Schlussmannes. Feldspieler Jan Niklas Herborg ersetzte ihn fortan.
Nun war es Hagenberg die erneut auf den Ausgleich drückten. Immer wieder flogen hohe Bälle in die Richtung von Weiß und Taubert die alles gaben daraus Gefahr für das ebenfalls von einem Feldspieler gehütete Tor der Gäste zu bringen. In der 80. Minute wurden sie belohnt. Ein zu langer Freistoß der Hagenberger wurde kurz vor der Torauslinie von Anton Saiters wieder scharf gemacht. Seine hohe Hereingabe konnte Sebastian Lorenz 2m vor dem Tor über die Linie wuchten.
Hagenberg jubelte noch, da schlug Siegmann zu. Perfekt in Szene gesetzt durch Jerzynski wurde der schnelle Außenspieler in die „Gasse“ bedient. Sein Abschluss war unhaltbar für Herborg. 3:4 (81.)
Eine weitere Minute später hätte Holtensen das 3:5 machen müssen. Der eingewechselte Stefan Lüther schickte Gäste-Coach Lohmann (eingewechselt für Sas) der alleine auf Herborg zu ging. Wahrscheinlich war der Weg zu lang und die Optionen zu vielfältig, Lohmann setzte den Ball über den Kasten. Hagenberg witterte noch mal Lunte. Wütend probierten immer wieder Weiß, Taubert und der eingewechselte Saka durchzukommen. Größter Aufreger war der Lattenkracher von Weiß (84.). Holtensen schwamm und Hagenberg drückte immer weiter. Der Ersatz vom Ersatzkeeper, Robin Wille (sein erste Pflichtspiel im Tor), zeigte all seine Klasse und konnte sich in dieser Phase besonderes auszeichnen. Auch Holtensen hätte durch Siegmann dem letzten Aufbäumen den Stecker ziehen können. Wieder perfekt in den Lauf geschickt ging seine Volleyabnahme knapp über das Gehäuse.
Letztendlich sorgte ein Foulelfmeter zum Ausgleich. Dölle ging zu plump gegen Lorenz in den Zweikampf. Es fand zwar nur ein Hauch einer Berührung statt aber für den sonst souveräne Schiedsrichter Yaylali wohl eine Konzessionsentscheidung. Gerlitz ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 4:4. Kurz darauf fand das Spiel auch sein Ende.
Dieses mal musste der TSV in letzter Sekunde Punkte aus der Hand geben, nach dem man davor die Woche noch einen Punkt retten konnte.
Alles in allem ein hitziges, aber faires Spiel, am Ende verdient ohne Sieger.
Die erste Mannschaft des TSV Holtensen möchte sich an dieser Stelle beim Support der „alten Herren“ Beyazit, Murnigkeit und Wille bedanken, sowie für die Unterstützung der Fans und verletzten Spieler von der Seitenlinie.