Wie schnell doch die Ansprüche wachsen! Nach fünf Spielen in der höchsten Spielklasse des Landes steht der Aufsteiger SVG Göttingen mit vier Siegen und einem Remis ganz allein an der Spitze der Oberliga und dennoch gab es beim Heimsieg über den VfL Bückeburg am Sonntag nach einem holprigen Start und 45 schwierigen Minuten in der ersten Halbzeit vereinzelte Meckereien von den inzwischen von den bis dato gezeigten Leistungen verwöhnten Zuschauern. Am Ende der 90 Minuten feierte eben jene „Fußballkenner“ „ihre“ Mannschaft nach dem 4:2-Sieg erneut frenetisch. Doch bis dahin war es ein äußerst zäher Weg, der zwar zu erwarten war, aber angesichts der bisher gezeigten Leistungen für jene Leute doch überraschend kam.

SVG-Fußballchef Thorsten Tunkel hatte vor dem Spiel gewarnt. Bückeburg lediglich am Tabellenstand und den bisher offerierten Ergebnissen zu messen, hieße, den Aufwand für diese Partie zu unterschätzen. Doch das schnelle 1:0 durch Yannik Freyberg bereits in der 3. Spielminute hätte den Gastgebern eigentlich in die Karten spielen müssen. Mit diesem Treffer hätte die eigene Leichtigkeit einkehren und der Gegner zur Öffnung der eigenen Defensive verleitet werden müssen. Doch es kam anders. Der Gegner wurde durch ein wahres Fehlpass-Festival und durch zu komplizierten Spielaufbau quasi zum Mitspielen und zu mutigen eigenen Angriffsaktionen eingeladen. Vielleicht war das schnelle Tor auch Gift, weil es das Team dazu einlud, Leichtigkeit im eigenen Handeln zu erwarten. In der 13. Minute erzielte der Bückeburger Tobias Versick nach schweren Abstimmungsproblemen der Abwehr mit dem neuen Torwart Tim Markov – der Keeper des Reserve-Teams vertrat den verletzten Denny Cohrs insgesamt sehr gut – das 1:1. Jetzt begann eine ganz schlechte Phase für die Schwarz-Weißen. Da war nichts zu sehen von dem Glanz der vergangenen Siege. Kampf war angesagt und in Halbzeit eins kauften die Gäste damit dem Nolte-Team den Schneid ab. Nach einer längeren Verletzungsunterbrechung – Schiedsrichter Soren Steeg musste mit Wadenproblemen ausgewechselt werden, ein ausgebildeter Schiedsrichter aus den Zuschauern ging für dessen Assistenten an die Linie – fiel fast schon zwangsläufig sogar die Führung für die Gäste durch Alexander Bremer (43.). Zum Glück ging es anschließend in die Pause.



Nach dem Seitenwechsel kam die SVG verwandelt aus der Kabine. Erneut Yannik Freyberg zeigte sich als Schnellstarter und erzielte in der Auftaktminute mit seinem zweiten Treffer den Ausgleich. Zwar wurde auch in Durchgang zwei kein Fußballzauber zelebriert. Doch wer erwartet das eigentlich von einem Aufsteiger? Durch einen Doppelschlag des eingewechselten Ali Ismail in der 71. und 79. Minute gelang es dem Team von Trainer Knut Nolte dennoch, den 4:2-Sieg und die drei Punkte zu der fast makellosen Bilanz von 13 Punkten nach fünf Spielen zu erringen. Am Ende waren dann wieder alle SVG-Sympathisanten glücklich. Der Sieg ist vielleicht der kostbarste in der jungen Oberliga-Geschichte der Saison. Die SVG hat einen Rückstand aufgeholt und sich trotz großer Gegenwehr und vieler Probleme im Spielaufbau in die Partie zurückgekämpft und eine echte Schlacht geschlagen. Die müssen nicht immer schön aussehen, wenn man am Ende den Platz als Sieger verlässt! Durch Northeims Sieg über TuS Lingen ist die SVG nun wieder alleiniger Spitzenreiter der Oberliga Niedersachsen.

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