Die SVG Göttingen kommt nicht von der Stelle. Im zehnten von 18 Spielen der Oberliga-Vorrunde kam das Team von Trainer Dennis Erkner nicht zum erhofften zweiten Saison-Sieg, sondern musste sich beim 1:1 (0:0) gegen den SV Arminia Hannover mit nur einem Zähler zufrieden geben. Mit nunmehr acht Punkten klettern die Göttinger zwar in der Tabelle auf Platz sieben, der Abstand zur Aufstiegsrunde und damit zum sicheren Klassenerhalt beträgt aber bereits sieben Punkte. In den abschließenden acht Spielen dürfte nur eine Sieges-Serie die Teilnahme an der Abstiegsrunde verhindern.

Die Gastgeber begannen vor über 300 Zuschauern bärenstark. Tomislav Relotas Kopfball (10.) fand nicht das Ziel. 96-Neuzugang Hüseyin Deliduman scheiterte gleich zweimal mit einem Direktabschluss und einer Bogenlampe, die Gästeschlussmann Vjaceslavs Serdcevs noch erreichen konnte. Arminia fand in der Offensive so gut wie nicht statt. Selbst SVG-Trainer Dennis Erkner schwärmte von seinem Team – die ersten 25 Minuten sah er die beste Leistung in dieser Saison. Dennoch gingen beide Mannschaften torlos in die Halbzeitpause. 

Auch im zweiten Abschnitt war die SVG das bessere Team. Justin Taubert legte sich den Ball zu weit vor, als er aussichtsreich vor dem Arminia-Tor auftauchte. Ein weiterer Schuss wurde abgeblockt. Die SVG gefiel vor allem mit direktem Spiel und dem Versuch, geradlinig in Richtung des Gegners Tores zu agieren. Das hatte das Tema zuletzt vermissen lassen. Drei Minuten vor dem Ende dann der Rückschlag: Nach einem Freistoß und viel Verkehr vor dem Tor von SVG-Schlussmann Dennis Henze traf Luc-Elias Fender zur Gäste-Führung. Doch nun zeigte das Heimteam Moral. Mit unbändigem Willen und mit aller Kraft warf sich die Mannschaft gegen die drohende Niederlage. In der 3. Spielminute der Nachspielzeit schoss der eingewechselte Julian Kratzert den Ball an die Latte, den zurückspringenden Ball köpfte Tomislav Relota zum viel umjubelten Ausgleich in die Arminia-Maschen.
Die SVG stand am Ende mit einem weinenden Auge – zu wenig Ertrag für den hohen Aufwand – und einem lachenden Auge – wegen des glücklichen Ausgleichs in der Nachspielzeit – auf dem Platz. Das Team hat aber gezeigt, dass es sich permanent weiterentwickelt. Mit einem deutlichen Sieg – vielleicht am kommenden Sonntag gegen den Fünften (jenen Platz, den zu erreichen, einen Teilnahme an der Aufstiegsrunde bedeutet) MTV Wolfenbüttel – könnte das Team die psychische Barriere überwinden, die das Team aktuell noch von einer Sieges-Serie abhält.
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