Das Südniedersächsische Oberliga-Derby zwischen dem aufgrund des Verzichtes auf die Oberliga-Lizenzierung bereits als Absteiger feststehenden 1. SC Göttingen 05 und dem nördlichen Nachbarn vom FC Eintracht Northeim endete vor 512 Zuschauern mit einem verdienten 0:2 (0:1)-Sieg der Gäste. Der vom Sportlichen Leiter Jan Steiger als Wagenknecht-Ersatz betreute Tabellenletzte stellte dem Favoriten aus Northeim in der Partie vor, vorab nicht erwartete Probleme. Erst eine umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters Steeg brachte das Team von Trainer Wolfgang Schmidt auf die Siegerstraße.

Das Spiel begann für den Ersatzcoach der Göttinger mit einer Hiobsbotschaft. Jan Steiger musste seinen etatmäßigen Torwart Clemens Zöllner ersetzen, weil dieser über Knieprobleme klagte. Für ihn stand Robin Windel zwischen den Pfosten – er blieb aber fehlerfrei. Steiger wollte der spielerischen Überlegenheit des Gastes eine extrem kompakte Defensive entgegen stellen. Deshalb ordnete er seine Spieler im ungewohnten 5:4:1-System an. Doch offensichtlich war der Ersatzcoach schon frühzeitig nicht mit Aufgabenerfüllung aller Spieler einverstanden. Bereits nach 23 Minuten ersetzte Steiger den baumlangen Benjamin Winnersbach durch Daniel Washausen, was der Ausgewechselt mit lautstarken Wutausbrüchen quittierte. Der Trainer bemängelte die taktische Aufgabenerfüllung seiner Nummer vier: „Benjamin wollte oder konnte die vorab besprochenen taktischen Vorgaben nicht umsetzten. Wenn nur zehn von elf Spielern an einem Strang ziehen, dann muss ich reagieren.“, begründete der Sportliche Leiter seine Verwunderung erregende und vieldiskutierte Entscheidung.

In der 34. Minute dann die Situation, die von vielen Beteiligten als Knackpunkt der Partie angesehen wurde: Einen Pass des ehemaligen 05-Spielers Christian Horst auf den in den Göttinger Strafraum laufenden Nils Hillemann wollte der diesmal auf der linken Abwehrseite auflaufende Vivakaran Paramarajah mit einem Grätschsprung vor dem Northeimer Stürmer abfangen. Dabei traf der Göttinger, so bestätigte er nach der Partie, zuerst den Ball und später auch Hillemann. Schiedsrichter Steeg entschied zur Verblüffung der Aktiven und Zuschauer auf Strafstoß und zeigte dem Göttinger Neuzugang die Rote Karte. Northeims Torjäger Melvin Zimmermann ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen und traf zum 0:1. Damit war Steigers Konzept durchkreuzt – gegen den haushohen Favoriten in Rückstand und nun fast eine Stunde in Unterzahl! Bis zur Pause konnte Northeim die numerische Überlegenheit nicht mehr nutzen – Göttingen indes wies durch Daniel Washausen, einen der besten im schwarz-gelben Trikot, in der 40. Minute seinen ersten gefährlichen Torschuss vor. [html


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Die zweiten 45 Minuten blieben erstaunlich ruhig. Von den 05-Fans, eigentlich für Support bis zum bitteren Ende bekannt, war nichts zu hören. Auf dem Platz blieben beide Teams in puncto Aggressivität und Kampfkraft vieles schuldig, was ein Derby verspricht. Göttingen konnte in Anbetracht der fehlenden fußballerischen Klasse nicht mehr zeigen, Northeim war offensichtlich froh, nicht schmerzhafter gefordert zu werden. Fast kam es dem Betrachter vor, als wollte die Northeimer Elf den Ehrgeiz der Gastgeber nicht wecken. So breitete sich allgemeine Lethargie aus, die ein rassiges Derby verhinderte. Mögliche Spannung durch einen knappen Spielstand erstickte Melvin Zimmermann mit seinem zweiten Treffer in der 52. Minute. Sehenswert nahm er den langen Pass an, drehte sich unbedrängt, 12 Meter halbrechts vor dem Tor von Windel und vollendet gekonnt in das lange Eck. Damit war die Partie gelaufen. Dennoch hätten Mehdi Mohebieh (71.), Christian Horst (78.) oder Melvin Zimmermann (86.) für Northeim treffen müssen, doch sie passten sich beim Abschluss ihrer Chancen dem leidlichen Niveau in der zweiten Halbzeit an. Nur Gäste-Trainer Wolfgang Schmidt forderte vom Seitenrand lautstark den Abruf der Fähigkeiten der Northeimer, seine Spieler aber waren mit dem Verlauf der Partie offensichtlich zufrieden. Somit endet das Derby der beiden aktuell besten Fußballteams der Region mit einem Spiel, das den Fußballfreunden in Südniedersachsen nicht lange in Erinnerung bleiben wird – mit Ausnahme des Doppeltorschützen Melvin Zimmerman und des Göttinger A-Jugendlichen Giulian Thunert, der sein Oberliga-Debüt feierte. „Ich bin stolz auf die Leistung von 13 meiner Spieler!“, war Steiger auch nach der Partie enttäuscht von den taktischen Alleingängen Winnersbachs und dennoch zufrieden mit dem von seinen Jungs gezeigten Widerstand gegen eine fußballerisch und taktisch jederzeit überlegene Eintracht aus Northeim.
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