Wie schreibt man einen Bericht zu diesem Tag, zu diesem Spiel, zu dieser Leistung? Alle Gazetten in Südniedersachsen schreiben von Wundern und Euphorie und natürlich vom Hainberger „Rasen“. Damit ich nicht alles vermische werde ich diesmal meinen Bericht diesmal in Kapitel unterteilen.

Von Michael Meseke (SC Hainberg)

1. Der Platz und die Zietenterrassen

Warum? Warum ist immer wieder die Frage. Warum bekommt dieser Platz kein Wasser, kein Dünger? Warum bekommen andere Sportvereine einen Kunstrasenplatz, nur der Hainberg – der in seiner Struktur eigentlich ein Vorbildverein in Göttingen ist – nicht? 
Fehlt es an Geld? Eigentlich immer die Aussage der letzten Jahre, doch sieht man neue Hallen, neue Brücken (für Frösche…!) und sogar so viel Geld für Tempo 30 Schilder, die in Summe wohl einen Platz finanzieren könnten. GOESF, Stadt Göttingen und Vorstand des SC Hainberg, ist es nicht möglich alle Verantwortlichen an einen Tisch zu bekommen? Ist es also politischer Wille, den Hainberg das Prädikat „anders“ zu sein, die zusätzliche Option mitzugeben, ja auch der Platz ist anders? Es ist beschämend, dass die Verantwortlichen hier nicht längst Flagge zeigen, warme Worte können gern behalten werden….Ich schreibe hier für mich selbst, nicht als Verantwortlicher des SC Hainberg. Deswegen fordere ich hier direkt unseren neuen Bürgermeister auf, endlich etwas zu tun!!!
Was hier auch ins Bild passt ist, dass es nicht mehr erlaubt ist, vor dem Spiel am Sonntag etwas Musik zu machen und die Mannschaftsaufstellungen durchzusagen. Die Anwohner und die Stadt Göttingen bestehen hier auf die Mittagsruhe zwischen 13.00 und 15.00 Uhr. Jene Anwohner, die gerne Ihre Kinder zum Training und zu den Jugendspielen bringen, jene Stadt, die die Wichtigkeit des SC Hainberg auf den Terrassen immer wieder als unersetzbar für ein Stadtviertel propagiert. Fußball heißt erleben, welcher Jugendspieler träumt nicht davon in einem Stadion wie beim Bundesligisten diese Atmosphäre zu spüren. Diese Leidenschaft vom Lautsprecher auf den Platz übertragen zu können? Diese Regeln passen nicht zu den Aussagen der Beteiligten. Es geht hier um 20 Minuten, ich finde es sehr schade und empfehle dem Verein, die Ordnungsstrafen in den Etat aufzunehmen, um das, was von Bovenden bis Werratal möglich ist – ebenfalls zu realisieren. Lesen Sie weiter!

2. Die Mannschaft

Der Name; das TEAM! Die Mannschaft zeigt, was es heißt, ein TEAM zu sein. Alles scheint erreichbar, jeder ordnet sich dem TEAM unter. Welchen Namen soll ich nennen? Außer jeden einzelnen? Heißt der Star Pfitzner, Boller, Yannik oder Henne? Nein, keiner von diesen würde das für sich selbst in Anspruch nehmen – niemand aus der Mannschaft. Sie sind Teil eines Traums geworden, über den jeder nur gelacht hat. Wenn es je ein Hainberger Herz gab (und ich weiß, dass dies so ist!) dann hat in dieser Mannschaft jeder eins und das, liebe Hainberger, gab es in dieser Form noch nie. 2-3 Vereinsbesessene hat wohl jede Mannschaft, dieses TEAM hat 15. Als Fan kann man also nur danke sagen, danke an das gesamte TEAM, ihr habt das Hainberger Herz in den Himmel gehoben. Es sind diese Spiele von gestern, über die man noch in 10 Jahren spricht, die man nie vergisst. Ihr habt euch in die Hainberger Geschichtsbücher geschrieben, seit ein unauslöschbarer Teil eines kleinen Fußball-Wunders geworden.  Lesen Sie weiter!

3. Trainer, Manager, Präsident

Verantwortlich? Dennis ist der Trainer und trifft die Entscheidungen – Punkt. Aber tut er es? Nein. „Bruno….komm bitte mal“…. Er, der „allein Verantwortliche“ zeigt ebenfalls was es heißt ein TEAM zu sein. Er respektiert Meinungen, holt sich Ratschläge und will lieber Bestandteil des Kollektivs Hainberg sein anstatt diese längst antiquierte Trainerrolle zeigen zu wollen. Er nimmt sie alle in sich auf, die Tuchels und Klopps, die die den Fußball anders verstehen und zu einem Erlebnis machen, dies innerhalb der Mannschaft und bei allen Fans. Wenn Spieler bei der Ansage der Aufstellung Gänsehaut bekommen…für diesen Moment ist er da, der „andere Verein“. Das ist es, was Hainberg wirklich „anders“ macht. Dennis hat sich selbst zum Kult gemacht, dies geht natürlich nur, wenn das gesamte „TEAM“ funktioniert. Dazu gehört in erster Linie Bruno Kassenbrock, der ohne Zweifel nicht nur die besten Tipps bei Oddset hat, sondern über echten Fußballsachverstand verfügt. Er hat den Draht, zu den jungen Wilden – er sieht bei Spielern Potential wo andere diesen längst abgeschrieben haben. In Göttingen überall bekannt, seine Kontakte sind es weniger, es ist mehr seine Art die ihn zum Königsmacher werden lässt. Immer ein offenes Ohr und mehr Verständnis als Vorwürfe für den ein oder anderen kleinen Fehler „seiner Jungs“.
Zu diesem TEAM stößt immer wieder der Präsident, Jockel Lohse – ebenfalls mit Fußballsachverstand gefüllt aber auch mit der nötigen Distanz zum TEAM Hainberg. Er war und ist es, der die schwierigen Entscheidungen trifft und diese verantwortet. Dennis wer??? So lauteten die meisten Kommentare nach der Entscheidung den Trainertausch in der Rückserie vorzunehmen. Es hätte auch schief gehen können und alle Kritiker hätten sich das „Maul“ zerrissen. Das Risiko muss er tragen und er tut es. Dass er diesmal von allen die verdienten Schulterklopfer bekommt, ist also für jeden Kritiker ein Anlass, darüber nachzudenken, welche Verantwortung er trägt.  Lesen Sie weiter!

4. Das Spiel

Hainberg – Bovenden was haben wir schon für Spiele erlebt, mehr als nur sportliche Konkurrenz, immer mehr als nur „ein Spiel“. Bovenden war gestern gleichwertig, teilweise sogar spielbestimmend. Sie hatten sie, die Chancen zur Führung und zum Klassenerhalt. Na klar, der Platz ist ihnen nicht entgegengekommen, aber als Argument reicht das nicht aus. Die Hainberger Chancen häuften sich, so länger das Spiel dauerte. Immer wieder angetrieben und der Knockout hätte schon viel früher kommen können. Ein 0:0 verdient, aber der Fußballgott hat es wohl auch – dass Hainberger Herz. So kam was kommen musste, 1:0 Hainberg und nach längerer Nachspielzeit pfiff der bislang beste Schiri – den wir auf den Terrassen begrüßen durften – das Spiel ab. Bovenden hat nun verloren und steckt in einer Situation, die auch bei uns hätte eintreffen können. Wir hoffen, dass die neuen Verantwortlichen ein Umfeld schaffen können, welches nicht einzelne Spieler zum Star, sondern das Ziel im Kollektiv erreichen können. In jedem Fall einen Riesenrespekt für den Gegner, der sich auch nach dem Spiel sehr fair zeigte. Hoffen wir auf zukünftige Derbys – dies natürlich in der Bezirksliga – wo beide Vereine hingehören!   Lesen Sie weiter!

5. Die Fans

Die Aufrufe funktionierten. Die Fans waren da. 450 oder auch mehr. Hainberger Legenden wurden nebst Frau und Kind(ern) mit Handschlag begrüßt. Jugendtrainer, aktive Spieler aus allen Mannschaften, Unsere Jugendlichen Alle waren da… Niemand wollte ich dieses Spiel entgehen lassen. Wir konnten nicht verlieren, euretwegen! Und wir haben gewonnen, für euch!
Aber auch hier mal ein Wort zu denen, die immer da sind, die gleichen Gesichter. Die, die auch da waren als Hainberg auf den letzten Tabellenplatz stand. Die wahren Fans. Diesen gilt ein besonderer Dank! Sie organisieren Fahrgemeinschaften, bringen Kaffee und Kuchen mit – die Isches, Jägers und Hädrichs…zuletzt genannter muss auch nochmals erwähnt werden, seine unnachahmliche Art, selbst mit bösen Worten freundlich zu sein (insider) und diesen Hainberg, wo es nur geht zu unterstützen, gilt ein ganz besonderer Dank.   Lesen Sie weiter!

6. Fazit

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Die Erwartungen sind groß, dass Spiel (die Serie) beginnt von neuem. Der Sonntag ist das Ziel, der Sieg die Aufgabe. Ich wünsche dieser tollen Mannschaft und ihrem super Trainer, den besten Fußball-Manager in Südniedersachsen und dem gesamten Verein alles Gute für die neue Saison. Möget Ihr wieder ein glückliches Händchen haben und das Hainberger Herz am Leben erhalten.
Applaus ist des Künstlers Lohn! Wenn dir unser Beitrag über die regionale Fußballszene gefallen hat, hinterlass bitte ein positives Statement in den sozialen Netzwerken, wie Facebook! Vielen Dank!