Nach dem „Soft Opening“ mit zwei Partien am vergangenen Wochenende startet die Regionalliga Nord nun mit dem vollen Programm in das neue Fußballjahr: Acht Spiele werden am Wochenende ausgetragen, und am Montag (20.15 Uhr) folgt das Highlight. Das Nachwuchsduell zwischen dem Spitzenreiter VfL Wolfsburg II und dem Hamburger SV II wird nämlich live auf Sport1 übertragen.

Von Stefan Freye

Hannover 96 II – SSV Jeddeloh (Sa., 13 Uhr)
Dem Gastgeber war im Nachholspiel beim VfB Oldenburg (2:1) ein richtig guter Start geglückt. „Was ich in der Vorbereitung gesehen habe, hat sich bestätigt. Die Jungs haben eine gute Dynamik, sind heiß und gewillt wieder Punkte zu holen und Spiele zu gewinnen“, meinte Trainer Christoph Dabrowski zufrieden. Sein Team schob sich dank der drei Punkte auf den zehnten Platz vor und möchte nun natürlich nachlegen. Der SSV betritt im Eilenriedestadion Neuland, steht er doch vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres. Es ist zugleich die Premiere von Alo Weusthof auf der Bank des Tabellenneunten. Er war ja erst Mitte Dezember als Nachfolger von Key Riebau verpflichtet worden. Seine Generalprobe endete indes mit einer 1:7-Testspielniederlage – allerdings gegen einen ziemlich starken Gegner. Der SSV verlor nämlich gegen den VfL Osnabrück, Spitzenreiter der 3. Liga.

SV Werder Bremen II – SpVgg Drochtersen/Assel (Sa., 14 Uhr)
Allzu große Hoffnungen auf eine erfolgreiche Aufholjagd machen sich die Bremer nicht. „Wir können die Tabelle lesen“, sagt SVW-Coach Sven Hübscher. Die 13 Punkte Rückstand auf den Wolfsburger Spitzenreiter sind eine Menge. An der grundsätzlichen Situation verändern sie allerdings nichts. Es geht ja nach wie vor darum, möglichst erfolgreich zu sein. „Und wenn noch etwas passiert an der Spitze, müssen wir da sein“, so Hübscher. Die Gäste hatten das alte Fußballjahr mit einem 2:1 gegen den BSV Rehden abgeschlossen und sich auf den fünften Tabellenplatz vorgeschoben. Mit einem Sieg beim Dritten in Bremen würden sie sogar nach Punkten mit den Grün-Weißen gleichziehen.

VfB Lübeck – Eintracht Norderstedt (Sa., 14 Uhr)
Ein Derby zum Start – viel besser könnte das Fußballjahr in Schleswig-Holstein wohl nicht beginnen. Für den VfB war 2018 auch nicht so schlecht ausgeklungen, nämlich mit einem überzeugenden 3:0 im Derby gegen Holstein Kiel II. Der Tabellenzweite vermochte den Abstand zur Spitze damit auf neun Punkte zu verkürzen – und weiß trotzdem, dass jeder Ausrutscher womöglich mit einer Vorentscheidung zugunsten des Konkurrenten verbunden wäre. Der Gast aus Norderstedt hat mit dem VfL Wolfsburg II auch keine guten Erfahrungen gemacht: Sein letztes Spiel im Jahr 2018 endete mit einer 1:6-Pleite gegen den Spitzenreiter.

BSV Rehden – SC Weiche Flensburg (Sa., 15 Uhr)
Der amtierende Meister aus Flensburg belegt Rang vier, zwei Punkte hinter Werder und damit gleich 15 Zähler hinter dem VfL Wolfsburg II – in diesem Jahr dürfte das Meisterschaftsrennen also bereits gelaufen sein. Seine Ambitionen unterstrich der Titelverteidiger allerdings nicht nur beim 4:0 über die Germania Egestorf zum Jahresausklang. Über eine Menge Ambitionen verfügt auch der BSV. Sie beziehen sich allerdings ausschließlich auf den Klassenerhalt. Insofern hatte das 1:2 in Drochtersen zum Jahresausklang nach drei Siegen in Folge für einen Dämpfer gesorgt. Nun folgte die Nachricht vom Abschied des Trainers im Sommer und damit verbindet sich natürlich eine Frage: Wie geht das Team mit der Ankündigung Benedetto Muzzicatos um?

VfL Oldenburg – Lüneburger SK Hansa (So., 14 Uhr)
Der Frust regierte nach dem späten 0:1 im Nachholspiel beim TSV Havelse. „In der letzten Minute so zu verlieren, ist mehr als nur ärgerlich. Natürlich sind alle enttäuscht, aber diese Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben“, meinte Detlef Blancke, Sportlicher Leiter des VfL Oldenburg. Die unglückliche Pleite im so wichtigen Kellerduell am letzten Wochenende vermochte die Hoffnungen nicht zu vergrößern. Allerdings wissen sie beim VfL natürlich auch: Noch ist eine ganze Menge drin. Ein Heimsieg gegen den 14. aus Lüneburg ist allerdings fast schon eine zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Aufholjagd des Schlusslichts. Die nun seit drei Spielen punktlosen Gäste benötigen angesichts einer noch völlig unklaren Anzahl an Absteigern aber natürlich auch jeden Punkt.
Holstein Kiel II – TSV Havelse (So., 14 Uhr)
Während die Enttäuschung in Oldenburg groß war, freute sich Jan Zimmermann nach dem 1:0 gegen den VfL natürlich über einen gelungenen Einstand. Angesichts des 16. Tabellenplatzes kann es dem neuen Mann auf der TSV-Bank ja auch ziemlich egal sein, ob der Siegtreffer in der ersten oder der letzten Minute fällt. Nun sollte das Team allerdings
nachlegen, und da erscheint die Aufgabe beim starken Aufsteiger in Kiel doch mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. Zumal der Sechste das alte Jahr mit Niederlagen gegen den HSV II (0:2) und Lübeck (0:3) beschlossen hatte, also endlich in die Erfolgsspur zurück möchte.
FC St. Pauli II – U.L.M. Wolfsburg (So., 14 Uhr)
Lediglich als Zwölfter überwinterte der Gastgeber, nachdem er das letzte Spiel des vergangenen Jahres mit 1:2 in Jeddeloh verloren hatte. Es geht eben eng zu im Mittelfeld, zwischen Platz sieben und 14 liegen gerade fünf Punkte. Das bedeutet allerdings auch: Weil noch lange nicht feststeht, wie viele Teams am Ende absteigen werden, ist mit einem Platz im Zentrum auch keine Sicherheit verbunden. Insofern stehen die Hamburger auch unter Zugzwang im Duell mit dem Vorletzten. Wobei der U.L.M. mit einem neuen Trainer antritt: Im Januar übernahm Uwe Erkenbrecher. Er wechselte einen Teil des Personals und sorgte offenbar für Aufbruchstimmung. So gewann Lupo Martini einen Test gegen den Oberligisten Arminia Hannover unerwartet deutlich mit 6:2.

Germania Egestorf-Langreder – VfB Oldenburg (So., 14 Uhr)
Mit sechs Partien ohne Niederlage war die Germania ins Finale des letzten Jahres gegangen – und hatte dann eine 0:4-Pleite in Flensburg kassiert. Man kann sich gut vorstellen, dass der Gastgeber nun unbedingt in die Erfolgsspur zurückkehren möchte. Aber der VfB aus Oldenburg ist längst nicht mehr das Kellerkind vergangener Monate. Unter Marco Elia, seit November verantwortlich, nahm das Team eine gute Entwicklung und kletterte bis auf Rang sieben. Es wird auch bei der heimstarken Germania alles daransetzen, die 1:2-Niederlage gegen 96 II vom Auftakt in der letzten Woche vergessen zu machen.