Das Glück ist mit den Nörtenern

Das Halbfinale zwischen Nörten und Hagenberg war auch ein Wiedersehen der beiden Podolczak-Brüder. Krzystof, der inzwischen beim SSV spielt, erzielte aber ebenso wie sein Bruder Grzegorz für Hagenberg keinen Treffer in der regulären Spielzeit. Im Elfmeterschießen trafen dann aber beide sehr souverän. Dass sich beide Teams so neutralisierten, verwunderte einige der Experten am Seitenrand. Zwar überzeugte GW Hagenberg im Viertelfinale mit einem bärenstarken 3:0-Sieg über den Gastgeber SCW Göttingen, doch konnte das Team von Trainer Oliver Gräbel in der Vorrunde lediglich zwei Punkte erringen – allerdings ebenfalls gegen Bezirksligisten. Wesentlich souveräner erreichte der SSV Nörten-Hardenberg mit seinen vielen, starken Neuzugängen das Halbfinale – in der Vorrunde mit zwei Siegen und im Viertelfinale mit dem überragendem Sieg gegen den zweiten Gastgeber FC Grone. Deshalb galt der SSV Nörten-Hardenberg gemeinhin als der klare Favorit. Doch davon sah man im Spiel nur sehr wenig. Der auch bereits in der Bezirksliga bei der Favoritenwahl oft genannte SSV enttäuschte mit einer wenig inspirierten Leistung. Trotz des glücklichen Sieges im Elfmeterschießen war vom Spielwitz und den fließenden Kombinationen aus dem Viertelfinale nichts mehr zu sehen. Vielmehr quälten sich die schwarz-weißen Kicker durch diese Pflichtaufgabe. Schuld daran hatte vor allem Gäste-Trainer Oliver Gräbel. Im gelang es erneut, sein Team so einzustellen, dass es dem Gegner sichtlich unangenehm war, die bissigen Abwehrattacken der Grün-Weißen zu ertragen. Zusätzlich mussten die Nörtener immer auf der Hut vor den überfallartigen Angriffen der Hagenberger sein, die aber in dieser Partie etwas zu verhalten und mit wenig Unterstützung der Defensive vorgetragen wurden. Julian Keseling, Neuzugang vom 1. SC Göttingen 05, hätte die Partie in der 64. Minute entscheiden können, doch sein Schuss aus etwa zehn Metern freistehend vor Torwart Eike Will jagte er in die Wolken. Sein Gegenüber, Dustin Brendel, war übrigens für Nörtens Stammtorwart Dominik Hillemann zur Halbzeit eingewechselt worden. Kurz vor Ende der Partie wurde er aber von seinem Trainer Marko Grube wieder vom Feld geholt, um die Chancen der Nörtener beim sich abzeichnenden Elfmeterschießen zu erhöhen. Das zeigt, welche Bedeutung der Sparkasse Göttingen-Cup inzwischen hat. Der ursprüngliche Testcharakter des Vorbereitungsturniers ist längst dem Erfolgsdruck gewichen. Da schwächt ein Trainer das Selbstvertrauen seines Ersatzkeepers, um das Finale des Turniers unbedingt zu erreichen. Der ausgelassene Jubel der Nörtener nach dem Sieg im Elfmeterschießen unterstrich die Bedeutung des Turniers für die Gäste aus dem Kreis Northeim nochmals eindrucksvoll.

Am Sonnabend ab 14:00 Uhr im Sandweg-Stadion gegen den Gastgeber und Titelverteidiger SVG Göttingen können die Spieler des SSV beweisen, dass sie einen klassenhöheren Gegner ebenso ärgern können, wie es GW Hagenberg gegen sie selbst gelang.

Das Elfmeterschießen

1:0 Grzegorz Podolczak

1:1 Julian Keseling

Marian Baciulis verschießt

1:2 Krzysztof Podolczak

2:2 Bernard Jerzynski

2:3 Lukas Duymelinck

3:3 Yannick Fritzsche

3:4 Jannik-Casal Wienecke

4:4 Sebastian Lorenz

4:5 Simon Thiele

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