Die Männerfantasie schlechthin: Ein Dreier. In der Nachbarschaft. Hart erarbeitet und lange ausgekostet. Die Rede ist natürlich vom runden Leder und nicht von Latex. In einem ansehnlichen Derby konnten sich die Dorster verdient mit 1:2 beim FC Eisdorf durchsetzen und einen gelungenen Saisonauftakt feiern.

Mit einem wahren Luxusproblem musste sich TSC-Coach Christopher Exner am Freitag auseinandersetzen. Wen spielen lassen, wenn 20 Spieler zur Verfügung stehen? Um nicht schon früh in der Saison Spieler für die 1. Herren festzuspielen, wurde daher im Vergleich zum Pokalspiel etwas rotiert. Keno Kahle, Tim Weiner und Steffen Stolpe konnten ihre Fußballschuhe zu Hause lassen, der starke Roy Kühne nahm auf der Bank Platz. Zu ihm gesellten sich in Person von Maximilian Jahnke und Maximilian Ludwig, Patric Bode, Alexander Duda und Niklas Kurschatke noch fünf weitere Spieler und brachten so die Ersatzbank an den Rand ihrer Tragfähigkeit.

Die Gastgeber erwischten den besseren Start in die Partie und bestimmten die ersten Minuten mit viel Ballbesitz, kamen jedoch nicht gefährlich vor den Dorster Kasten, da der TSC clever verschob und die Räume eng machte. Nach etwa zehn Minuten legten die Dorster ihre Zurückhaltung ab und setzten den FC zunehmend unter Druck. Eine erste Duftmarke setzte Arne Wedemeyer mit einem Lattenkracher aus circa 20 Metern, den Abpraller konnte Michael „Schotter“ Ludwig jedoch nicht im Gehäuse unterbringen.

Doch nur kurze Zeit später machte es der Angreifer besser: Nach einem gefährlichen Schuss von Tim Launhardt, den der Keeper nur flach abwehren konnte, setzte Ludwig nach und stocherte den Ball Richtung Tor. FC-Libero Jens Schoon versuchte noch in höchster Not zu klären, beförderte das Spielobjekt jedoch selbst zum 0:1 ins Netz (25.). Es war somit Ludwigs erster Punktspiel-Assist im TSC-Jersey, für den natürlich wie auch für alle anderen Premieren eine Kiste Bier fällig wird. Man muss ja nur kreativ sein.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit hatten die Grün-Weißen den FC Eisdorf völlig im Griff. Großen Anteil daran hatte der nimmermüde Steffen Kranisch, der FC-Spielertrainer Jacek Ciesla konstant beackerte und somit Eisdorfs Angriffsspiel lahmlegte.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff führte eine der wenigen Unachtsamkeiten der Dorster Defensive doch noch zum schmeichelhaften Ausgleich. Einen langen Ball unterliefen gleich mehrere TSC-Spieler, Innenverteidiger Erik Wedemeyer konnte außer einem blauen Fleck nichts mehr ausrichten und so marschierte Yanneck Meinecke alleine auf TSC-Torwart Mylius zu und vollendete mit einem satten Schuss zum 1:1 (41.).

Im zweiten Spielabschnitt konnte Eisdorf das Spiel offener gestalten, war jedoch meist nur bei Standardsituationen gefährlich. Dorste suchte den Erfolg meistens mit langen Pässen auf die Außen, spielte die Angriffe aber nicht sauber zu Ende.

Nach 51 Minuten kam für Tim Launhardt der Ex-Wulftener Patric Bode in die Partie und konnte so seine Premiere im grün-weißen Dress feiern. Premiere? Da war doch was…

Der TSC drängte nun auf den erneuten Führungstreffer und wurde schließlich in der 66. Minute belohnt. Gerrit Armbrecht setzte sich auf der rechten Seite gegen mehrere Gegenspieler durch, zog nach innen und legte für den eingewechselten Alexander Duda ab. Dessen Bogenlampe senkte sich hinter dem zu weit aufgerückten Keeper ins Tor und brachte den TSC wieder mit 1:2 in Front.

Der FC Eisdorf agierte nun deutlich offensiver, schaffte es allerdings nicht, sich hochkarätige Chancen zu kreieren. Der TSC verteidigte den Vorsprung mit Klauen und Zähnen, insbesondere Außenverteidiger Kevin Bergmann lieferte eine überzeugende Vorstellung ab.

Bei einigen guten Konterchancen versäumten es die Dorster für die Vorentscheidung zu sorgen.

So blieb es bis zum Ende beim knappen, aber verdienten 1:2. Dank einer starken kämpferischen Leistung aller Akteure konnte somit endlich mal wieder ein Spiel gegen den FC Eisdorf siegreich gestaltet werden.

Bis auf einige wenige Spieler, die lieber Zeit mit ihren Freundinnen verbringen wollten (pfff…), begab sich die TSC-Meute zum Edel-Italiener des Vertrauens und bereitete sich intensiv auf das nächste Spiel am Sonntag gegen den FC Merkur Hattorf vor. Gemeinsam wurde für die harte Aufgabe ein hoher Elektrolyt-Überschuss erarbeitet und der Auswärtssieg ausgiebig gefeiert.