Die 33. Runde der Regionalliga Nord ist mit einer ganzen Menge Möglichkeiten versehen: So kann sich der VfL Wolfsburg II vorzeitig die Meisterschaft sichern, und im Tabellenkeller stehen gleich mehrere Teams vor dem endgültigen Klassenerhalt. Dabei treten die Mannschaften anders als in höherklassigen Ligen allerdings nicht zeitgleich an. Eine entsprechende Regelung ist nämlich gar nicht in der Spielordnung vorgesehen – und deshalb haben sich die Klubs der Regionalliga untereinander abgestimmt, an welchem Termin sie antreten. „Die Ansetzungen erfolgten einvernehmlich mit den betroffenen Vereinen“, sagt Jürgen Stebani, Vorsitzender des Spielausschusses.

Von Stefan Freye

SC Weiche Flensburg – VfB Lübeck (Fr., 19 Uhr)
Fällt die Entscheidung ausgerechnet im Derby? Während der Gastgeber, noch immer amtierender Titelverteidiger, um den vierten Tabellenplatz antritt, möchte der VfB seine Chance auf den Titel erhalten. Derzeit werden die Gäste durch drei Punkte vom VfL Wolfsburg getrennt – gelingt ihnen in Flensburg also kein Sieg, könnte der Spitzenreiter sich in seiner Partie am Samstag uneinholbar absetzen und vorzeitig den Titel feiern. Eines steht allerdings außer Frage: Beide Teams wussten zuletzt zu überzeugen und gewannen ihre Partien mit 2:0 gegen Drochtersen/Assel (Weiche) bzw. Werder II (VfB). Sie gehen also gut gerüstet in dieses bedeutsame Spitzenspiel.

SpVgg Drochtersen/Assel – VfB Oldenburg (Fr., 19.30 Uhr)
Da gab es nichts zu holen: Sowohl die Spielvereinigung (0:2 in Flensburg) als auch der Gast aus Oldenburg (1:2 gegen den LSK) blieben zuletzt ohne Punkte. Ob das daran liegt, dass Drochtersen/Assel und der VfB seit Wochen eigentlich ohne Sorgen sind und nur noch um die Platzierung spielen? Der Gastgeber (5.) könnte jedenfalls noch auf den vierten Platz klettern, und sein Gegner (10.) bei optimalem Verlauf bis auf den sechsten Rang aufsteigen.

Holstein Kiel II – BSV Rehden (Sa., 14 Uhr)
Ohne Sorgen treten auch Kiel (7.) und Rehden (9.) an. Während der Gastgeber allerdings nie ernsthaft in Gefahr geriet – dank einer richtig starken Hinrunde -, machte der BSV den Klassenerhalt erst mit dem 3:0 gegen den VfL Oldenburg endgültig perfekt. Nach der Hinrunde hatte der Gast ja noch einen Abstiegsplatz belegt, hinter ihm liegt also eine ziemlich beeindruckende Aufholjagd. Das kann für das letzte Auswärtsspiel der Rehdener eigentlich nur Gutes bedeuten.

VfL Wolfsburg II – Germania Egestorf-Langreder (Sa., 18 Uhr)
Das 1:1 in Hannover hat es noch einmal ein bisschen spannender gemacht. Nur drei Punkte trennen den Spitzenreiter von seinem Verfolger aus Lübeck. Allerdings: Mit einem Sieg gegen den 15. aus Egestorf könnte der VfL nun doch einen weiteren Schritt in Richtung Titel machen. Er hätte dann vor dem Saisonfinale mindestens drei Punkte mehr auf dem Konto als der VfB Lübeck – bei einem deutlich besseren Torverhältnis. Für den Gast geht es um etwas ganz Anderes, von großer Bedeutung ist die Partie allerdings auch für die Germania. Stück für Stück rutschte das nun seit sieben Spielen sieglose Team in den vergangenen Wochen ab. Mittlerweile auf dem regulären Relegationsplatz 15 angekommen, sollte es eigentlich mal wieder punkten. Aber ob der VfL das zulässt?

Eintracht Norderstedt – Hannover 96 II (So., 14 Uhr)
Hier ist die Anspannung nun wirklich sehr einseitig verteilt: Der Gastgeber – nach dem 3:2 über St. Pauli seit vier Partien unbesiegt – liegt derzeit zwei Zähler vor dem regulären Relegationsplatz 15, würde mit einem Heimsieg also einen großen Schritt in die richtige Richtung unternehmen. Der Gast aus Hannover belegt dagegen Rang sechs und reist ohne tabellarische Sorgen an. Aber zu welch starken Leistungen die hannoverische Lockerheit führt, wurde ja erst beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg II am letzten Spieltag deutlich.

TSV Havelse – U.L.M. Wolfsburg (So., 14 Uhr)
Der Gast ist bereits abgestiegen, sein Gegner will den Gang in die Oberliga unbedingt vermeiden. Da kam dem TSV das 1:3 in Jeddeloh am letzten Spieltag natürlich nicht recht. Da es aber eine drei Spiele währende Erfolgsserie beendete (2-1-0), dürfte der Gastgeber selbstbewusst antreten – mit einem Heimsieg über das Schlusslicht sähe die Welt in Havelse ja auch wieder recht gut aus.

VfL Oldenburg – SV Werder Bremen II (So., 15 Uhr)

Mit Anstand verabschieden – so sieht der Plan des VfL nach dem 0:3 in Rehden aus. Die Niederlage beseitigte nämlich letzte Zweifel: Die Oldenburger müssen zurück in die Oberliga. Der Gast will dagegen seinen dritten Tabellenplatz bis zum Saisonende verteidigen. Nach zwei Heimniederlagen in Folge sind die Bremer vermutlich auch ganz froh, mal wieder auf fremden Platz antreten zu dürfen.

Lüneburger SK Hansa – SSV Jeddeloh (So., 15 Uhr)
Der LSK ist wieder da: Das 2:1 in Oldenburg wurde mit dem Anschluss belohnt. Der 16. liegt nun nur noch zwei Punkte hinter der Germania auf dem regulären Relegationsrang. Ein Heimsieg gegen den SSV würde die Situation wohl noch einmal deutlich verbessern. Wichtig war also auch: Der LSK hat sich mit dem ersten Sieg noch zuvor acht sieglosen Spielen in die mentale Verfassung für diese Partie gebracht. Ob der Elfte aus Jeddeloh, nach dem 3:1 gegen Rehden auf der sicheren Seite, dem Engagement des Gegners etwas entgegenzusetzen hat?

Hamburger SV II – FC St. Pauli II (So., 15.30 Uhr)
Der HSV hält sich als Achter raus aus dem Abstiegskampf. Sein Gegner nicht. Die 40 Punkte von St. Pauli sichern zwar den zwölften Tabellenplatz. Der Vorsprung von lediglich vier Punkten zum regulären Relegationsrang macht indes deutlich: Noch ist der Gast nicht völlig frei von Sorgen. Ein Sieg im Hamburger Derby wäre also nicht nur eine gute Sache für das eigene Image – er würde die Situation von St. Pauli auch ziemlich entspannen.

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