Beide Teams waren mit viel Euphorie und neuem Personal in die Saison gestartet. Beide sind, da nun mehr als ein Drittel der Saison absolviert ist, auf dem Boden der Realität angekommen. Der von Verbandstrainer Martin Wagenknecht trainierte SV Rot-Weiß Harste steht inzwischen auf dem vorletzten Tabellenplatz und auch der zwischenzeitlich mit neuem Trainer Stefan Minor agierende Gast vom Hagenberg hat mit Platz zwölf die zur Teamvorstellung geäußerten Erwartungen nicht erfüllt.

Wenn am Sonntag in Harste gespielt wird, was aufgrund der Wetterlage bezweifelt werden darf, dann wäre die Auseinandersetzung ein echter Abstiegsknüller.

Beide Mannschaften steckten bereits im Vorjahr im Abstiegskampf. Beide konnten durch eine Energieleistung in der Rückserie noch das Gespenst vertreiben. Beide Teams wurden zu Saisonbeginn personell verstärkt.

Der Gast vom Hagenberg hatte im Vorjahr mit Holger Lagershausen einen neuen Trainer verpflichtet, dem es gelang, die bereits bei vielen Fußballexperten abgeschriebenen Hagenberger noch zu retten. In der Sommerpause gelang es ihm mit viel Fleiß und einem großen Netzwerk, die Mannschaft zu verstärken und viele Spieler, die unter seinem Vorgänger den Verein verlassen hatten, zur Rückkehr zu bewegen.

Doch nach nur wenigen Spielen wurde Lagershausen entlassen. Gründe hierfür wurden vom Verein nie offiziell genannt, hinter vorgehaltener Hand wurde aber von unzufriedenen Spieler gesprochen, die zur Entlassung Lagershausen beigetragen hätten.

Lagershausens Co-Trainer Stefan Minor übernahm den Job. Seither, so der neue Coach, sei man ein paar Schritte weiter gekommen, auch wenn die Ergebnisse noch nicht mit den Leistungen Schritt halten könnten. Aber mit der Einsatzbereitschaft – bei jedem Training seien mindesten 14 bis 16 Spieler anwesend – und mit der Stimmung im Team ist der am Holtenser Berg aufgewachsene und in Bovenden wohnhafte Übungsleiter sehr zufrieden. Minor glaubt, dass die Mischung in seinem Team stimme. „Wir haben viele junge, talentierte und erfolgshungrige Spieler. Die alten Hasen, wie der gemeinsam mit dem neuen Trainer vom Bezirksligisten SSV Nörten-Hardenberg auf den Hagenberg gewechselten Deheran Dilaj, sorgten mit ihrer Erfahrung für eine gut Mischung im Team.

Minor wisse um die Bedeutung des Spiels am Sonntag. Sollte sein Team in Harste verlieren, dann hätte der Gegner nach Punkten aufgeschlossen. Deshalb ist verlieren verboten. Angesichts seines Kaders steigt beim Hagenberger Coach die Zuversicht. Alle Spieler seien an Bord. Selbst Alex Stehl, der sich seit geraumer Zeit mit einer Schambein-Entzündung herumschlägt, sei wieder fit.

Der Gegner selbst ist dem Trainer unbekannt. Aber er hätte schon gehört, dass Harste auch bei Niederlagen immer gut gespielt hätte, der Tabellenstand also über die wahre Leistunsstärke des Gegners ein falsches Bild abgeben würde. „Wir schauen aber ohnehin nur auf uns selbst. Ich mache mir deshalb nur Gedanken um unser System!“, blickt der neue Hagenberger Trainer zuversichtlich dem Abstiegsgipfel entgegen.
Sein Gegenüber, der Harste Trainer Martin Wagenknecht, schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel stattfinden wird, sehr gering ein. Beim Abschlusstraining am Donnerstag sei der Sportplatz in Harste noch nicht in bespielbarem Zustand gewesen.

Sollte die Partie dennoch zustande kommen, dann hofft der Trainer, dass sein Sohn Florian, der nach langer Verletzung langsam wieder in Form kommt, die Mannschaft zu einem Erfolg führen kann. Der Coach erinnert an die Vorsaison. Damals war der 3:0-Heimsieg der Harste im letzten Vorrundenspiel gegen Hagenberg der Auftakt für eine Aufholjagd in der Rückrunde, an deren Ende der Klassenerhalt stand. Ähnliches in dieser Saison könnte Wagenknecht gut gefallen.

Die bisherigen schwachen Ergebnisse – lediglich ein Sieg und zwei Remis bei acht Niederlagen stehen zu Buche – führt der Trainer auf die Harster Verletzungsmisere zurück. „Ich bin wahrlich kein Trainer, der Ausreden sucht. Doch was ich in dieser Saison erlebt habe, das ist auch für mich neu!“, betont der erfahrene Trainer der Harster. Als Beispiel nennt er das Torwartproblem: Der Stammtorhüter Max Nagels fehlte beruflich bedingt in der kompletten Hinrunde. Sein Ersatz verletzte sich in den Anfangsphase der Saison. So musste am Ende ein Feldspieler ins Tor. Das sei natürlich etwas anderes als ein ausgebildeter Torwart, obwohl Raphael Wollers sein Sache wirklich gut machte. Allerdings wäre er auch auf dem Feld wichtig für sein Team, berichtet Wagenknecht. Weitere spielentscheidende Kräfte wie Dennis Brinkwert und Dennis Härtel fehlten fast komplett in der Hinrunde. Die Personalsituation wäre also in dieser Saison überdurchschnittlich katastrophal. Wagenknecht hofft, dass in der Rückserie viele Spieler zurückkehren werden – neue Spieler wären nur schwer zu einem Wechsel nach Harste zu bewegen. Dann sollte der Klassenerhalt möglich sein. Vielleicht sogar mit dem Sieg gegen Hagenberg als Auftakt für einen grandiose Aufholjagd.

Interessanter Link:

Der Form-Vergleich der beiden Teams auf [link url=http://deinsportplatz.de/goekick/spiel/form.page?id=56852 labelGökick-Online]
Ob das Spiel stattfinden wird, erfahren die Besucher in unserem [link url=http://deinsportplatz.de/goekick/spielkalender.page?datum=10.11.2013 labelSpielkalender] auf Gökick-Online!