Es war das erste offizielle Punktspiel-Derby zwischen dem neugegründeten 1. SC Göttingen 05 und dem alten Wiedersacher SVG Göttingen. Am Freitag siegte die zweite Mannschaft des schwarz-gelben Klubs auf dem Kunstrasenplatz des Sandweg-Stadions gegen das vierte Team der gastgebenden SVG völlig verdient in einem nicht nur fußballerisch sehenswerten Spiel mit 4:1 (3:0). Das Spiel hatte einen für die elfte Liga enorm großen Zuschauerzuspruch: Etwa 40 lautstarke, uniformierte 05-Fans mischten sich mit etwa weiteren 60 neutral bekleideten Zuschauern am Rande des flutlichtüberströmten Sportplatzes. Die Spieler passten sich den äußeren Bedingungen an, boten sehenswerte Fußballkost, die den Besuch wert war.

Das Spiel, das sei vorweggenommen, verlief für ein Derby und bei den Rahmenbedingungen äußerst fair und friedlich. Die sympathisch zweite Mannschaft des 1. S Göttingen 05, eine Mischung aus Flüchtlingen und Anhängern des Vereins mit dem Traditionsnamen, ging durch den starken Stürmer Ahmed Khatab bereits in der 4. Minute in Führung. Schon hier war zu sehen, dass die Abwehr der Gastgeber diesmal nicht so sicher und diszipliniert agierte, wie noch eine Woche zuvor beim ersten Saison-Sieg gegen Rosdorf II. Der 42-jährige Khatab besorgte in der 9. Minute mit seinem zweiten Treffer das von den Anhängern mit sehr fairen Schlachtgesängen gefeierte 2:0. Dann verlief die Partie ausgeglichen. Beide Seiten hatten Chancen, das Ergebnis in ihrem Sinne zu verändern, doch bis kurz vor die Pause sollte kein Treffer mehr gelingen. Dann aber erzielte Maawia Dakhil Hadji, 22-jähriger Spielmacher der Landesliga-Reserve des 1. SC Göttingen 05, mit einem Traumtor aus 22 Metern das 3:0 (43.). Damit ging es in die Halbzeitpause.


Nach Wiederanpfiff vielleicht der Höhepunkt der Partie: Die 05-Fans verzückten die Zuschauer mit einer Bengalo-Choreographie, die den ansonsten eher tristen SVG-Sportplatz in einen Begeisterungs-Tempel verwandelte (siehe Video). Das war ganz stark! So wurde das bereits entschiedene Geschehen auf dem Platz zur Nebensache. Simon Volpers erzielte in der 62. Minute das 4:0 (siehe Video) und Besim Abdulahi gelang in der 81. Minute der Ehrentreffer für die wacker kämpfende vierte SVG-Mannschaft, die sich diesmal aber einem besseren Gegner beugen musste. SVG-Trainer Kalle Kurmes war nach der Partie nicht traurig. „Wir haben alles gegeben, diesmal hat es nicht gereicht.“, so der Coach. Er lobte das Verhalten aller Beteiligten am Freitag. Sehr hat ihn gefreut, dass die 05-Fans für Stimmung sorgten, ganz ohne unfaire oder beleidigende Gesänge in Richtung seiner Spieler oder der SVG. Da die für die SVG-Jungs obligatorische Kiste Bier bereit stand, war auch für sie das Derby rundum gelungen. 

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