Was für ein Punktspielauftakt für den neuen Werratal-Trainer Alex Winter: Die Beobachter staunten nicht schlecht. Die SG Werratal stellte dem Favoriten ein Bein und schlug Spitzenreiter Sparta Göttingen mit 4:3 auf dessen Kunstrasenplatz, nachdem der Gastgeber bereits 3:0 geführt hatte. Ausgangslage? Vorab klar zugunsten von Sparta.  Doch die Erwartungen erfüllten sich nicht. Auch das Hinspiel hatte Werratal bereits mit 2:1 gewonnen. Scheinbar entwickelt sich Werratal zum neuen Angstgegner für das Greitweg-Team. Auch im Vorjahr gab es für Sparta gegen den Gegner aus dem Süden der Region keinen Punktgewinn. Doch von der Partie am Sonntag wird noch lange gesprochen werden.

Sparta Göttingen startete mit drei Veränderungen in die Partie: Zachos, Saciri und Iskam für Akcay, Gassmann und Demaj. Auch die SG Werratal stellte um und begann mit Winter, Köhler, Minde, Suslik und Thuene für Rudolph, Eicke, Lehne, Mohomood und Mebratom.

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Doch in Halbzeit eins war Sparta das eindeutig bessere Team. Für das 1:0 und 2:0 war Rinor Murati verantwortlich. Der Akteur traf gleich zweimal ins Schwarze (22./34.). Bis zum Abpfiff des ersten Durchgangs wurden keine Tore mehr geschossen und so traten die Mannschaften den Gang in die Kabinen an. 

In der Halbzeit nahm Werratal gleich zwei Wechsel vor. Fortan standen Tom Bornemann und Torben Buhre für Julian Minde und Felix Berthold auf dem Platz. Trainer Alex Winter appellierte in der Halbzeitpause an die Moral seiner Jungs. So könne man sich in der Bezirksliga nicht präsentieren, unterstrich der neue Übungsleiter mit lautstarkem Ton. Taktisch stellte der Coach auf Dreierkette um, um so mehr Druck ausüben zu können. Doch gleich nach Wiederanpfiff die scheinbare Entscheidung: In der 46. Minute brachte Murati das Netz für Sparta zum Zappeln – sein dritter Treffer. Sparta Göttingen konnte bis dahin sehr zufrieden sein. Trotzdem gab es Veränderungen beim Gastgeber. Marco Akcay ersetzte Denis Iskam, der nun schon vorzeitig Feierabend machte. Frederik Köhler witterte seine Chance und schoss den Ball zum 1:3 für die SG Werratal ein (53.). Dieser Treffer wurde von den Zuschauern noch als Unfall angesehen. Mark Glatter war es, der in der 63. Minute den Ball im Tor von Sparta unterbrachte. Nun wurde Sparta nervös. „Ich hatte den Eindruck, als sei Sparta in den letzten 20 Minuten konditionell am Ende.“, wunderte sich Winter. In der 76. Minute war Köhler mit dem nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich zum 3:3 zur Stelle. Damit schoss er bereits seinen zweiten Treffer! Das Spiel neigte sich seinem Ende entgegen, als der ehemalige 05-A-Jugendliche Tom Bornemann, der erst zur Halbzeit eingewechselt worden war, einen Treffer für Werratal im Ärmel hatte (90.). Nach einem Sparta-Standard in der Werratal-Hälfte eroberte Mark Glatter den Ball. Sein langer Pass erreichte den Torschützen, der auf das Sparta-Tor zu rannte. Sein Lupfer über Sparta-Schlussmann Yannick Landro Tchuikwa sorgte für die Sensation. Am Ende punktete der Gast dreifach bei Sparta Göttingen. „Die Moral meiner Jungs war herausragend. Ich bin sehr stolz auf mein Team.“, war Winter überglücklich.

Trotz der Niederlage behält Sparta den ersten Tabellenplatz. Mit einem Sieg hätte das Team von Trainer Enrico Weiss den Punktverlust des Verfolgers 1. SC Göttingen gegen Bilshausen (0:0) ausnutzen können. Stattdessen ließ das Greitweg-Team selbst die Punkte liegen. Aus den vergangenen fünf Partien verbuchte die Weiss-Elf nur sieben Zähler.
Mit drei Punkten im Gepäck schiebt sich die SG Werratal in der Tabelle nach vorne und belegt jetzt den zwölften Tabellenplatz. In den letzten fünf Begegnungen holte das Team aus dem Süden der Region insgesamt nur vier Zähler. Die Winter-Elf bessert die eigene, eher dürftige Bilanz auf und kommt nun auf insgesamt vier Siege, ein Unentschieden und acht Pleiten. „Mit solch einer Leistung gehören wir nicht in diese Regionen.“, macht Winter deutlich. Die Hintermannschaft von Werratal steht bislang auf wackeligen Beinen. Bereits 37 Gegentore kassierte Werratal im Laufe der bisherigen Saison. 

Sparta Göttingen tritt am kommenden Sonntag, wenn es der Platz zulässt, beim TSV Bremke/Ischenrode an, die SG Werratal empfängt am selben Tag den Bovender SV. „Dann müssen wir nachlegen und die Euphorie mitnehmen!“, hofft der neue Erfolgscoach der SG darauf, dass die Partie auch ausgetragen wird. Aktuell aber wäre eine Austragung stark gefährdet.

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