Freudestrahlend schritt er vom Spielfeld: Josú De las Héras Vicuña war der Mann des Tages beim 2:0 (0:0)-Sieg des Landesliga-Zweiten SVG Göttingen gegen den Dritten des Klassements, den MTV Gifhorn. Mit seinen beiden Treffern sicherte der Spanier Trainer Knut Nolte ein erfolgreiches Heimcomeback nach seiner krankheitsbedingten Pause auf der Bank der Schwarz-Weißen. Obwohl die Zuschauer am Sandweg diesmal keine Feuerwerk wie in den letzten Heimpartien erlebten, konnten sie sich am Ende über drei wichtige Punkte im Kampf um die Landesliga-Meisterschaft freuen.

Obwohl die SVG nach den jüngsten Erfolgen vor Selbstvertrauen strotzte, war im Vorfeld der Partie gleichzeitig über die Stärke des Gegners spekuliert worden. Dennoch ging der Gastgeber die Partie forsch an. Doch auf dem tiefen und lange nicht gemähten Rasen des Stadions am Sandweg war ein flüssiges Kombinationsspiel schwierig. Nach einer Viertelstunde wagte sich der Gast dann auch nach vorn. In der 16. Minute lief der Gifhorner Lukas Grega allein auf Denny Cohrs im SVG-Tor zu, doch der erfahrene Schlussmann blieb lange stehen und konnte so abwehren. Zwei weiter Chancen der Gäste ließen bei der Heimelf die Alarmglocken läuten. Florian Evers hatte die erste SVG-Chance, doch sein Kopfball in der Rückwärtsbewegung war nicht platziert genug. Nach einem schönen Angriff der Göttinger verpasste Kapitän Alexander Hafner knapp (26.). Der Rest der ersten Halbzeit bestand dann aus Sicherheitsfußball und – wenn das Spiel in die gefährlichen Zonen verlagert wurde – großem Kampf. Torlos ging es in die Kabinen.

Im zweiten Spielabschnitt verflachte die Partie etwas. Als nach einigen Fehlpässen und technischen Unzulänglichkeiten die ersten der zuletzt verwöhnten SVG-Zuschauer unruhig wurden, gelang dem Mann des Tages sein erster Streich wie aus heiterem Himmel: Die Situation bei einem SVG-Angriff schien schon geklärt zu sein, da schoss Josú De las Héras Vicuña den Ball von der Grundlinie in Richtung des Gifhorner Tores. Der Ball wurde abgefälscht und flog über Gäste-Torwart Tobias Krull hinweg in die Maschen. Ein etwas glücklicher Treffer, aber Glück braucht man auch, wenn man Meister werden will. Jetzt war Kampf angesagt. Der erwartet starke Gast versuchte, Druck aufzubauen. Die Abwehr der Nolte-Elf hielt dagegen. Dann die entscheidende Minute 80: Der Gifhorner Verteidiger Mathes Hashagen war in den Göttinger Strafraum eingedrungen und lief auf Cohrs zu. SVG-Abwehrchef Jan Hoffmann grätschte, Hashagen fiel, doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Der Gegenzug der Göttinger endete im Gifhorner Strafraum bei Josú De las Héras Vicuña, der zwei Gegenspieler und Gäste-Torwart Krull narrte und aus spitzem Winkel zum viel umjubelten 2:0 einschoss. So dicht liegen Sieg und Niederlage manchmal beieinander. Die letzten zehn Minuten verliefen ohne nennenswerte Szene, so dass die SVG den Anschluss zum FC Braunschweig Süd, der mit drei Punkten und einem mehr ausgetragenen Spiel das Klassement der Landesliga anführt, halten kann. Die Landesliga scheint einen Zweikampf an der Spitze zu erleben. Der MTV Gifhorn hat sich als Dritter mit der Niederlage vorerst aus dem Spitzenkampf verabschiedet.