Im Finale des Krombacher Kreispokals standen sich die beiden Mannschaften mit den längsten Namen der Liga gegenüber. Am Ende siegte die favorisierte SV Groß Ellershausen/Hetjershausen gegen den in der Liga stark abstiegsbedrohten FC Lindenberg Adelebsen mit 2:0 (0:0). In einem Spiel auf mäßigem Niveau mit lange Zeit eher ruhigen Zuschauern war am Ende jedoch nicht der Doppeltorschütze Michél Daubert der Mann des Tages, sondern der kurz vor dem ersten Tor einwechselte Claudio Crapanzano, der mit seiner Einsatzbereitschaft, dem unbändigen Willen und seiner Sieges-Mentalität ein ganzes Spiel aus dem Dornröschenschlaf weckte, in dem es bis dahin geruht hatte.

Bis zur 67. Minute war es ein typischen Spiel der Qual. Der FC Lindenberg, aufgrund seiner Tabellen- und Personalsituation als Außenseiter ins Spiel gegangen, schaffte es etwa eine Stunde lang, dem Tabellenzweiten der Süd-Staffel der Kreisliga den Spaß an diesem Spiel zu verderben. Auf beiden Seiten sahen die Fan-Lager – jeweils mit einem Reisebus nach Scharzfeld angereist – kaum Torchancen. Beide Trainer verlassen ihre Teams nach dem Saisonende, beide fürchteten sich wohl, ihrem Coach diesen Abschied zu versauen. Wer dem Spiel ohne Präferenz zusah, musste sich sehr bemühen, dem Treiben auf dem Platz etwas Sehenswertes abzugewinnen. Doch dann kam Claudio Crapanzano in der 67. Minute. Sein Trainer Matthias Knauf musste ihn festhalten, so sehr scharrte er mit den Hufen, wollte, wie ein Bulle in der Arena, auf den Platz, noch bevor Marco Dannheim, den er ersetzen sollte, vom Platz gelaufen war. Seine erste Aktion war ein knallhartes, aber faires Tackling, was er selbst mit aufrüttelnder Geste feierte. Plötzlich war Gift in der Partie, die Ellershäuser Zuschauer schüttelten sich die Müdigkeit aus den Knochen und begannen, ihr Team anzufeuern, die Lindenberger hielten mit. Die offensiven Aktionen wurden geradliniger, nun spürten die Beobachter Siegeswillen. Und 12 Minuten nach der Einwechslung des Motivations-Riesens sorgte der plötzlich gefährliche Michél Daubert für die Führung des Teams von Kapitän Sebastian Bierwag, der im Halbfinale kurz vor Abpfiff eine Rote Karte und damit seine Final-Sperre erhalten hatte. Das Aufbäumen des Teams von Trainer Ali Karakaya war nur kurz und nicht von jenem Sieges-Willen geprägt, der notwendig gewesen wäre, dem Spiel noch eine Wende zu geben. In der Nachspielzeit setzte Michél Daubert mit dem 2:0 der Partie den Deckel auf. Anschließend pfiff der gewohnt souveräne Andre Grimme die Partie ab. Die Jungs von Matthias Knauf durften anschließend den dritten Pokalsieg für ihren Coach feiern. Stark: Die Sieger standen vor der Siegerehrung für die unglücklichen Verlierer applaudierend Spalier – eine nachahmenswerte Aktion, die zu der sympathischen Mannschaft aus dem Westen Göttingens passt. Anschließend folgten die obligatorischen Bierduschen und die Mannschaftsfahrt nach Willingen. Der FC Lindenberg Adelebsen feierte hingegen in der Heimat beim Feuerwehrfest. Auch die Spieler des FC dürfen sich als Sieger fühlen, haben sie sich doch als Underdog bis in das Finale gekämpft.

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