Der Oberliga-Aufsteiger SVG Göttingen liegt zur Halbzeit der Saison auf dem zweiten Tabellenplatz, der am Ende zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Regionalliga berechtigen würde. Damit hätten nach der Bezirksmeisterschaft im Vorjahr nur die wenigsten Fußballexperten gerechnet. Immer wieder wird die mannschaftliche Geschlossenheit des Sandweg-Teams beim Versuch, den Erfolg zu erklären, ins Feld geführt. Doch gibt es trotz der großem Homogenität der Mannschaft einzelne Spieler, die herausragen. Eine solche Persönlichkeit ist schon aufgrund seiner beeindruckenden Körperausmaße Torwart Denny Cohrs. Aber nicht nur seine Statur lehrt die gegnerische Stürmer das Fürchten, auch seine Paraden sorgen dafür, dass die SVG mit nur 15 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der Oberliga besitzt. Gökick sprach mit dem 2,03 Meter großen Keeper.

Wenn ein Ball sich in dieser Saison in den Strafraum des Oberligisten SVG Göttingen verirrt, dann verdunkelt der Schatten eines Kolosses namens Denny Cohrs den gegnerischen Stürmern die Sicht auf die Situation. Der Torwart des Aufsteigers SVG Göttingen imponiert durch seine Körpergröße von 203 Zentimetern. Weil Denny dazu nicht in die Kategorie Hungerhaken einzuordnen ist, gehen die meisten Gegenspieler ängstlich auf Distanz, um einen direkten Zusammenstoß mit dem Torwart-Riesen zu vermeiden. In den 14 Einsätzen in dieser Saison musste der 29-jährige Ausnahme-Athlet nur 13 Treffer hinnehmen. Dennoch sieht er sich selbst nur als Mosaikstein in der Erfolgsgeschichte der SVG. „Wir haben wirklich eine überragende Mannschaft, alle haben Spaß am Fußball! Auch die Ersatzleute geben richtig Gas, wenn sie zum Zuge kommen!“, verrät Denny die Gründe für die aktuellen Leistungen. Zudem lobt er das gute Klima in der Mannschaft und den Spaßfaktor, der die Spieler miteinander verbindet. „Wir spielen seit Jahren auf hohem Niveau.“, glaubt Denny, dass auch der nur auf wenigen Positionen veränderte Kader für den derzeitigen Erfolg verantwortlich ist. Besonders sichtbar wurde das bei den Siegen beim VfL Oldenburg, als das Team bereits nach 55 Minuten 5:0 führte (Ende 5:1) und beim Spitzenreiter Lupo Martini Wolfsburg (2:0), für Denny die bisher beste kämpferische Leistung der Saison. Aber auch die Spiele beim 1. FC Germania Egestorf-Langreder, als das Team in der Schlussminute das 2:2 hinnehmen musste und zuletzt daheim gegen den SSV Jeddeloh (2:0) sind für Denny Beispiele, wie ein Team in der Oberliga funktionieren muss. Für seine persönlich konstant guten Leistungen sorgt im Verein Torwart-Trainer Piotr Podolczak. „Ihm habe ich viel zu verdanken. Meine Leistungen unter ihm haben sich enorm verbessert!“, lobt er den Spezialcoach der Schwarz-Weißen. Die Geschichte über Denny Cohrs geht weiter auf Seite 2!

Noch keine Weihnachtsgeschenk?

Denny begann im Alter von 5 Jahren beim FC Eintracht Northeim mit dem Fußball. Dort kickte er bis zur C-Jugend, bevor er zur SVG Einbeck wechselte. Bei einem Hallenturnier in der Brauerei-Stadt wurden die Scouts von Hannover 96 auf ihn aufmerksam und nur eine Woche später spielte er für das C-Jugend-Team des Bundesligisten. Im ersten halben Jahr pendelte er, dann erhielt er eine Wohnung in Hannover und begann später seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker. In der B-Jugend stand Denny im Tor des Meisterteams der Nord-Staffel der Regionalliga, damals die höchste Spielklasse in Deutschland. Im Finale um die Deutsche Meisterschaft verlor seine Mannschaft allerdings dann gegen Bayer Leverkusen. Zum Trost gewann Denny mit 96 den NFV-Pokal im Finale gegen den VfL Wolfsburg. Ein Jahr später stand Denny im Finale der neugegründeten A-Jugend Bundesliga gegen den FC Bayern München. Zwar verlor 96 beide Spiele, doch war das für den heute als Möbelspediteur tätigen Torwart ein unvergessliches Erlebnis. Zum Spiel nach München reiste das Team mit seinem Trainer Jürgen Stoffregen, heute Coach beim Regionalligisten VfV Hildesheim, sogar mit dem Flieger an. Doch dann kam mit Jörg Sievers ein neuer sportlicher Leiter für die A-Jugend der Roten. Denny fiel bei ihm durch das Raster. Er wechselte zum VFL Grasdorf in die A-Jugend-Landesliga. Seine erste Station im Herren-Bereich war der SV Bockenem. Hier spielte er mit Oliver Gräbel, heute Trainer des Bezirksligisten GW Hagenberg und den Souleiman-Brüdern, von denen Youssef noch beim 1. SC Göttingen 05 kickt, in der Oberliga. Doch nach nur einem Jahr war das Geld dort alle und Denny wechselte zurück zum FC Eintracht Northeim, der 2006 ebenfalls in der Oberliga spielte. 2007 ging es dann für ihn zum SCW Göttingen, der gerade in die Oberliga aufgestiegen war. Aber auch hier blieb Denny nur ein Jahr, um sich 2008 dem TSV Holtensen anzuschließen. Dort spielte er bis zur Pleite 2010 unter Trainer Carsten Langar gemeinsam mit den Beyazit-Brüdern, Steve Piper oder den Thomae-Brüdern in der Landesliga – bis auch beim TSV das Geld alle war. Anschließend ging er in die 1. Kreisklasse zur SG Lenglern. Doch die Übermacht des aufgerüsteten Teams bereitete dem Torwart keinen Spaß, so dass er nach nur einem halben Jahr zum FC Dostluk Spor Osterode in den Harz wechselte. Als der TSV Sudheim mit seinem Trainer Rüdiger Schulz 2012 in die Bezirksliga aufstieg, holte das 05-Idol Denny zum TSV, wo er ein Jahr zwischen den Pfosten stand. Nach dem Abstieg 2013 kam das Angebot vom Sandweg, wo er bis heute geblieben ist und sich sehr wohl fühlt. Die Geschichte über Denny Cohrs geht weiter auf Seite 3!
Vielleicht gelingt der SVG mit ihrem Torwart-Hünen in dieser Saison gar der Durchmarsch. „Es ist machbar!“, redet Denny nicht lange um den heißen Brei. „Wenn die Mannschaft so zusammen bleibt und drei oder vier regionalliga-erfahrene Spieler hinzukämen, dann glaubt Denny sogar, dass das Team in der höchsten Amateur-Liga konkurrenzfähig wäre. Auf jeden Fall sollte der Verein es versuchen und die Spieler im Aufstiegsfall auch belohnen. Damit drückt Denny, ohne es zu sagen, aus, dass auch er das Abenteuer Regionalliga gern bestreiten würde. Bisher waren die Verhandlungen mit dem noch als Single lebenden Torwart, das ist ein offenes Geheimnis, für die Vereine nicht die leichteste Aufgabe. Aber vieles spricht dafür, dass er auch in der kommenden Zeit die gegnerischen Angreifer das Fürchten lehren wird, vielleicht sogar in der Regionalliga.

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