Noch vor einigen Jahren war der SV Türkgücü Münden ein echter Problemfall. Im Jahr 2009 wollten die Gegner nicht mehr gegen das Team antreten, weil sich Undiszipliniertheit bis hin zu brutalen Angriffen häuften. Sogar NFV-Fair-Play-Berater Professor Dr. Gunter A. Pilz wurde zur Mediation hinzugezogen. Heute hat sich das Bild des Türkischen Teams in der Öffentlichkeit und auf dem Platz grundlegend geändert. Zwar nimmt das Team von Trainer Christos Drizis aktuell den letzten Platz in der Fairness-Tabelle ein, die Bestrafungen waren aber allesamt – so versichert uns Murat Yavuz, der Manager des Teams – Folgen des Kampfes um den Ball, teilweise auch zu hart bestraft. Tätlichkeiten gibt es unter seiner Leitung nicht mehr. Seit er das Zepter bei Türkgücü schwingt, konzentriert sich der gesamte Verein auf die rein sportliche Entwicklung.

Türkgücü hat in den vergangenen zwei Jahren immer wieder durch spektakuläre Transfers für Aufsehen gesorgt. Erinnert sei nur an die Verpflichtungen von Erol Saciri, Ruslan Wagner, Enzo Buongiorno, Eren Cihan, Nima Latifiavaz, Mustafa Parlak, Yusuf Yazici und Erdem Kazan. Mit Hilfe solch qualitativ hochwertiger Spieler hat sich der Türkische Verein vom Rattwerder in Hann. Münden inzwischen in die Favoritenrolle in der Kreisliga katapultiert. Der aktuelle Platz vier liegt zwar etwas hinter den ehrgeizigen Plänen von Murat Yavuz zurück, doch noch ist mehr als die Hälfte der Spiele der Saison zu absolvieren. Zehn Punkte Rückstand auf den FC Höherberg und ein Spiel weniger – noch ist der Traum von der Bezirksliga nicht ausgeträumt. Maßgeblichen Anteil an der positiven sportlichen Entwicklung seit der Rückkehr in die Kreisliga zur Saison 2014/15 hat Manager Murat Yavuz. Der 37-jährige, hochemotionale Fußballfachmann lenkt die Geschicke des Vereins aus dem Süden der Region.

Er selbst lernte das Fußballspielen bei der JSG Münden, wo er im Alter von sechs Jahren begann, dem runden Leder nachzujagen. Dann wurde der 1. SC Göttingen 05 auf sein Talent aufmerksam und er wechselte mit zehn Jahren in die Universitätsstadt. Unter Hansi Ehrlich spielte Murat später in der B- und A-Jugend in den höchsten Spielklassen des Landes. An die Jugendzeit bei Göttingen 05 erinnert sich der Familienvater noch gern – besonders an die legendären Fußballreisen nach Dänemark. Die Trainer Manfred Heyde und Rainer Nickel beriefen den Fan von Fenerbahçe in die Reihen der Kreisauswahl. Als es dann in den Herren-Bereich ging, hätte für Murat durchaus die Chance bestanden, in den Kader von Trainer Joachim Krug in dessen zweiter Amtszeit bei Göttingen 05 zu rücken. Doch, das gibt er heute zu: „Ich war ein fauler Typ.“. Und so zog er es vor, in der Landesliga-Mannschaft der TSG Münden als Stammspieler aufzulaufen, anstatt mit Legenden wie Esmir Muratovic um die Stammplätze bei 05 zu kämpfen. Unter Manfred Heyde erlebt er bei der TSG ein sehr erfolgreiches Jahr. 1999 ging Murat dann zu Türgkücü, wo sein Vater als Präsident aktiv war. Nach einer Stippvisite beim MSV Münden spielte er nach der Fusion in der Dreiflüssestadt beim neugegründeten 1. FC Werder Münden. Doch dann rüstete Türkgücü unter Trainer Alvaro Presa auf. Murat war als Torschützenkönig des Teams maßgeblich am Kreisliga-Aufstieg beteiligt. Als dann Presa den Verein verließ, folgten ihm sieben Leistungsträger und das Team zerfiel. So wechselte er für weitere zwei Jahre zum TuSpo Weser Gimte unter Trainer Goran Andjelkovic. Als Matthias Weise kam, beendete Murat seine aktive Karriere. Als Manager tritt er seit drei Jahren bei Türkgücü dafür umso mehr in Erscheinung. Sein großer Traum ist der Aufstieg mit dem Türkischen Verein in die Bezirksliga. Dafür nutzt er seine vielfältigen Kontakte in der Szene unserer Region. Er hat es geschafft, Türkgücü zu disziplinieren und zu einer guten Adresse im Süden zu entwickeln. Dabei betont Murat, dass die Gerüchte über Türkgücü und angebliche Geldzahlungen an Spieler Märchen seien. Er habe ein Umfeld geschaffen, in welchem die Aktiven gern kicken würden – die Ausrüstung eines jeden Spielers sei einzigartig, nach jedem Heimspiel gäbe es ein gemeinsames Mannschaftsessen. Obwohl es in dieser Saison bisher nur zu Platz vier reicht, sei er nicht unzufrieden. Die Konkurrenten dürften sich – wie schon gewohnt – auf spektakuläre Neuzugänge im Winter freuen.

Beruflich gab es zu Jahresbeginn bei Murat eine einschneidende Wende. Nachdem die AVI Packaging GmbH in Scheden, für die er jahrelang als Logistikleiter von vier Standorten in Scheden, Volkmarshausen, Hammelburg und Kolitzheim sowie als Betriebsratsvorsitzender arbeitete, 2015 Insolvenz ging, musste er sich nach der Abwicklung, an der er bis zum Ende des vergangenen Jahres beteiligt war, eine neue Herausforderung suchen. Mit seinen vielfältigen Kontakten und seinem großen Netzwerk war er für eine Laufbahn als selbständiger Versicherungsagent der Allfinanz DVAG prädestiniert. In seinem Büro in der Parkstraße 7 in Hann. Münden bietet er mit großem Erfolg sämtliche Produkte aus den Bereichen Finanzierung, Versicherung, Altersvorsorge, Vermögensaufbau und Banken an. 

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