An einem Sonntag, an dem sich Sonnenschein und Wolkenschatten weitgehend die Waage hielten, rollte die SG Herberhausen/Roringen auf das beschaulich gelegene Wulften zu. Auf dem Weg ließ man natürlich die Begegnungen der vorangegangen Saison Revue passieren. Da standen zu Buche:
- eine kämpferische Meisterleistung und ein 4:3 Sieg auf dem Weg zu Pokaltriumph
- eine schmachvolle und in der Höhe auch völlig verdiente 1-8 Schlappe
- ein von Seiten der SG verschuldeter Spielausfall
und das alles innerhalb von gut drei Wochen.

Spielbericht der SG Herberhausen/Roringen

Die Vorzeichen zu diesem Spiel. Zweiter gegen Dritter. Punktgleich und nur um zwei Tore auseinander. Wulften zudem als ungemein spielstarke und ballsichere Mannschaft geltend, die auch nicht zu Unrecht mit Ambitionen auf den Titel des Ligaprimus aufwarteten. 

Hier galt es also von Seiten des Trainers tief in die Taktikkiste zu greifen. Und in der Tat fand er ein passenden Spielrezept in den Annalen italienischen Spitzenfußballs. Der Türriegel, gemeinhin bekannt geworden als Catenaccio. Für die an diesem Tag in schwarz-weiß agierende SG stellte sich dies als tiefstehende Fünfer-Abwehr-Kette ohne feste Gegenspieler; davor eine Doppelsechs und ein tiefstehender Achter; davor zwei Stoßstürmer dar.
Wer in der Folge dieses Textes nun eine Aneinanderreihung und überspitzte Verbildlichungen von Torszenen erwarte hätte, den muss der Autor an dieser Stelle leider enttäuschen. Das System des Trainers funktionierte im Abwehrverbund blendend, was ein eher unansehnliches Spiel zur Folge hatte. Der Gegner spielte seelenruhig im Mittelfeld. Näherten sie sich aber dem Tor auf 30 Metern an, verengten Mittelfeld und Abwehr die Räume, so dass sich kein Durchkommen für Ball oder Gegner auftat. Wurde es doch einmal gefährlich, dann ausschließlich in Folge von Ecken, oder Freistößen. Doch auch hierbei zeigten sich die He/Ro’s hellwach. In Folge des hohen Arbeitsaufwands im Rückraum hatten die Gäste aber auch kaum die Möglichkeit eigene Angriffe zu initiieren. So blieb beim Autor keine erwähnenswerteOffensivaktion in der ersten Halbzeit in Erinnerung.
In der zweiten Halbzeit wiederholte sich das Spiel. Die Fünferkette blieb Aufmerksam, hielt die Räume eng und ließ den Gegner nicht in den Strafraum vordringen. Das Mittelfeld lieferte eine hohe Laufleistung und gab dem Gegner kaum Möglichkeiten in Strafraumnähe eine Überzahlsituation zu schaffen. Einzig gelegentliche Fernschüsse und wiederum einige Ecken sorgen für Alarm. In Erinnerung blieb hierbei ein Schuss aus Spitzem Winkel der knapp unter
Lattenhöhe auf den kurzen Pfosten abgegeben, vom Schlussmann über den Querbalken gedrückt wurde. Dachte man. Doch der Ball tänzelte über die Länge des Tores auf der Latte entlang, sprang letztlich ins Feld zurück und wurde dann sichere Beute des Fängers. Und die eigenen Offensivbemühungen? Hier möchte der Autor seinen Eindruck zu Protokoll geben, dass das Mittelfeld, ob des Defensivaufwand, kaum wirkte, als ob noch viel Kraft für ein Konterspiel möglich wäre. Zudem fiel es den Stürmer schwer, die wenigen angekommenen Bälle fest zu machen. Einzig erwähnenswert blieb ein Freistoß aus dem Mittelfeld, der in den gegnerischen Strafraum segelte und gefährlich hätte werden könne, wäre er durchgerutscht. 
Aber: „Wäre, wäre, Fahrradkette.“ (Zitat: Lothar M. – ehem. Weltklasselibero und aktiver Sportphilosoph)
Abschließend möchte der Autor sein Bedauern aussprechen, sollten seine Gedächtnislücken Erwähnenswertes zum Spiel ausgeblendet zu haben und um die naturgemäße Parteinahme zugunsten seiner Farben um Verständnis zu bitten.

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