Wie natürlich ein Jeder noch aus dem beliebten Chemieunterricht weiß, hat Aluminium die Ordnungszahl 13. Und diese Zahl zählt in unseren Breitengraden bekanntermaßen für Pleiten, Pech und Pannen. Gleich viermal verhinderte das Metall im Spiel beim SV Viktoria Bad Grund ein Dorster Tor und somit auch mögliche Punkte für den TSC. Verzichten musste der TSC leider auf den beruflich verhinderten Maxi Ludwig sowie auf Maxi Jahnke, der für Dorstes 2. Herren „knipsen“ sollte. Ansonsten konnte Coach Exner wieder aus dem Vollen schöpfen.

Bad Grund startete besser in die Partie und hatte bereits nach wenigen Minuten die große Chance zur Führung, als ein Kopfball nach einer Ecke an den Pfosten prallte. Dies war nur der Auftakt zu einer Flut an vergebenen Chancen auf beiden Seiten.

Doch es war bereits erkennbar, was Dorste an diesem Tag fehlen sollte: Die richtige Zweikampfhärte, gerade auch in der Luft. Es bringt leider nichts, wenn man den Gegner nur böse anguckt. Lediglich eine Gelbe Karte auf einem so kleinen Platz, auf dem nahezu jede Aktion in einem Zweikampf mündet, ist ein deutliches Anzeichen dafür.

Die Viktoria drückte auf das erste Tor, vergab jedoch einige gute Möglichkeiten oder scheiterte an TSC-Keeper Mylius, der mit einigen spektakulären Flugeinlagen den Einschlag verhinderte. Mylius war es auch, der den Ball mit seinen baumstammdicken Beinen per Abschlag/Abstoß immer knapp vor den gegnerischen 16er brachte. Doch anstatt dessen Wucht als Waffe einzusetzen, kam der Ball aufgrund des mangelhaften Kopfballspieles immer postwendend zurück.

Nachdem die anfängliche Drangphase der Heimelf unbeschadet überstanden wurde, kam der TSC seinerseits besser ins Spiel und zu einigen guten Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Gerrit Armbrecht mit einem Distanzschuss an Markus Lau im SV-Tor.

Da der gemeine Kreisligaspieler zum Aberglauben neigt, wurde vor der Partie wieder der Song „Bigroom Blitz“ von „Scooter“ gespielt, um Stürmer Michael Ludwig auf Betriebstemperatur zu bringen. Der Musikbeauftragte Daniel Vihs behauptete nämlich steif und fest, nach dem letztmaligen Ertönen dieser rhythmischen Klänge beim Spiel in Scharzfeld ein Funkeln in „Schotters“ Augen und sogar einen merklichen Anstieg der Körperwärme wahrgenommen zu haben. Dieses Mal ging das okkulte Ritual jedoch leider in die Hose, denn der Torjäger hatte – um im Bild zu bleiben – die Scheiße am Schuh.

Gleich dreimal verzog er aus aussichtsreicher Position.

Als schon alle Akteure Richtung Halbzeit schielten, verhalf ein Doppelschlag beiden Mannschaften doch noch zum ersten Torerfolg. Einen groben Schnitzer von Linksverteidiger Daniel Vihs, als er unbedrängt über den Ball holzte, nutzte Bad Grunds Dennis Hoffmeister gnadenlos aus und traf zum 1:0 (43.). Doch nur zwei Minuten später gelang „Schotter“ Ludwig nach Flanke von Patric Bode per Kopf der Ausgleich zum 1:1 (45+).

Bereits kurz nach Wiederanpfiff brachte Fabian Olear Bad Grund wiederum in Front. Einen langen Einwurf über die Abwehrkette hinweg nutzte er technisch anspruchsvoll zum 2:1 Führungstreffer (48.).

Nun ging es Schlag auf Schlag: In der 58. Minute setzte sich Dorstes Niklas Kurschatke mit guten Körpereinsatz gegen seinen Gegenspieler durch und vollendete trocken zum 2:2 Ausgleich. Doch fast im direkten Gegenzug ging der SV Bad Grund erneut in Führung. Kevin Bergmann unterlief einen langen Ball auf die Außen, die scharfe Flanke in den Strafraum köpfte erneut Fabian Olear, der Daniel von Einem im Rücken entwischt war, zum 3:2 in die Maschen (62.).

In der letzten halben Stunde drückte nun der TSC auf den erneuten Ausgleich, doch auch beste Möglichkeiten blieben leider ungenutzt. Ein absolutes Kuriosum, das wohl in jedem Bundesligajahresrückblick einen Platz unter den Top 3 einnehmen würde, lieferten hierbei Michael Ludwig und Patrick Ulrich ab. Der vom Pech verfolgte Ludwig, der bereits vorher im Spiel zweimal Aluminium getroffen hatte, lupfte den Ball über den SV-Torwart hinweg zum dritten Mal an die Unterkante der Latte. Von dort sprang der Ball auf den Boden, erneut in die Höhe und Ulrich köpfte den Ball aus 50cm(!) ein weiteres Mal an die Latte, von wo aus der Ball wieder auf (oder doch knapp hinter?) die Linie sprang und nach wildem Gestochere schlussendlich vom Keeper aufgenommen wurde.

Der TSC warf in der Schlussphase alles nach vorne, brachte den Ball aber nicht mehr wirklich in die gefährlichen Zonen. Bad Grund verteidigte den Vorsprung mit Mann und Maus und brachte die Führung über die Zeit. Ein aufgrund der Spielanlage nicht unverdienter, aber anhand der Chancenverteilung gemessen eher doch schmeichelhafter Punktgewinn für die Heimmannschaft. Ein Unentschieden wäre vermutlich das gerechte Ergebnis gewesen.

Fazit: Es war keine gute Leistung des TSC, zu viele individuelle Fehler brachten die Dorster auf die Verliererstraße. Dennoch hätte das Spiel aufgrund des deutlichen Chancenplus zum Ende auch zu Gunsten des TSC ausgehen können. Abhaken und Mund abputzen!

Es folgen jetzt, sofern es die Witterungsverhältnisse zulassen, noch drei Heimspiele für den TSC (Bad Lauterberg, Eisdorf, Scharzfeld). Am nächsten Sonntag ist der SV Bad Lauterberg zu Gast in Dorste. Nach dem Abgang einiger Leistungsträger spielt der SVL bisher eine eher enttäuschende Saison und steht aktuell nur auf dem 9. Platz des Tableaus. Der TSC hat gegen diesen Gegner noch einiges gutzumachen. In der letzten Serie kamen die Dorster beim SVL gehörig unter die Räder (6:0). Anpfiff der Begegnung ist 14:00 Uhr.

Aufstellung TSC Dorste:

D. Mylius – K. Bergmann, J. Küster, D. von Einem, D. Vihs – P. Bode(56. A. Duda),

T. Launhardt, G. Armbrecht(Kapitän; 56. P. Ulrich), A. Wedemeyer(57. S. Kranisch) –

Mi. Ludwig, N. Kurschatke

Trainer: C. Exner

Tore: 1:0 D. Hoffmeister (43.), 1:1 Mi. Ludwig (45+), 2:1 F. Olear (48.), 2:2 N. Kurschatke (58.), 3:2 F. Olear (62.)

Gelbe Karte TSC: T. Launhardt

Schiedsrichter: Reinhard Viebrans

Assistenten: Lennart Stange, Michel Wiegand

Bericht: E. Wedemeyer